Meppen. In der Regionalliga Nord liegt Eintracht Norderstedt deutlich zurück. Aber in der Schlussphase überschlagen sich die Ereignisse.
Regionalligist Eintracht Norderstedt muss weiter auf den ersten Auswärtssieg seiner Vereinsgeschichte beim SV Meppen warten. Die Garstedter Fußballer unterlagen dem heimischen SVM in der Hänsch-Arena in einer spektakulären Partie mit 2:4 (0:2). Ein Blick ins mit 5368 Zuschauern gefüllte Stadion und ein weiterer auf den Kader verdeutlichte schon vor Spielbeginn die Größe der Aufgabe für die Eintracht. Vor imposanter Kulisse bestehen musste eine erste Elf, in der Trainer Max Krause aufgrund der Verletzungsnot seines Teams Sechser Marc Bölter als Linksverteidiger und Flügelstürmer Nils Brüning als Achter aufstellte. Auf der Ersatzbank nahmen unter den acht Akteuren im Dress der Eintracht drei U-23-Spieler Platz.
Zu Beginn des Spiels waren die Umstellungen deutlich zu spüren. Die Gäste aus Norderstedt agierten viel zu offen, nach vier Minuten lag das Chancenverhältnis für Meppen bei 3:1 – und auf der Anzeigetafel stand es 1:0. Christopher Schepp köpfte eine Ecke von links am kurzen Pfosten in hohem Bogen über Eintrachts Keeper Arne Exner unhaltbar ins lange Eck (4.). Marek Janssen legte bald per Volleyschuss nach Schepp-Flanke das 2:0 nach, bei dem Exner unglücklich aussah. Der Ball rutschte ihm unter dem Körper durch (16.).
Wildes Spiel beim SV Meppen – Aufholjagd von Eintracht Norderstedt zu spät
Nach vorne spielte die Eintracht durchaus gefällig mit, hatte auch ihre Torchancen. Die beste Möglichkeit vergab Nils Brüning mit einem Kopfball über das Tor nach Flanke von Kevin von Anhalt (27.). Dennoch wirkte es mit der Zeit, als würde Meppen diese Partie souverän herunterspielen. Dieser Eindruck verfestigte sich umso mehr nach dem 3:0 des omnipräsenten Janssen, der bei einem Konter der Gastgeber eine Vorlage von Luis Sprekelmeyer zehn Minuten nach dem Wechsel von der Strafraumkante präzise ins lange Eck vollendete.
Die Partie schien gelaufen, der Kopfballtreffer von Kevin Kling zum 1:3 aus Sicht der Gäste schien nur Ergebniskosmetik zu sein (70.). Doch in demselben Maße, wie Meppen nun plötzlich unsicherer wurde, erstarkte die Eintracht. Der Favorit wurde tief in die eigene Hälfte gedrückt, ein spielerisches Übergewicht der Gäste sichtbar.
Das Flutlicht in der Hänsch-Arena streikt einige Minuten
Sogar höhere Gewalt schien nun ein gänzlich anderes Ergebnis hervorbringen zu können, da in der Hänsch-Arena in der 78. Minute das Flutlicht für fünf Minuten teilweise ausfiel. Zum Spielabbruch kam es zwar nicht, zum Bruch im Norderstedter Spiel aber ebenfalls nicht. Nick Gutmann vergab die Riesenchance zum Anschluss frei vor Meppens Torwart Bennet Schmidt, der seinen Lupfer erahnte (84.). Kurz darauf war es aber so weit. Nils Brüning schlenzte den Ball aus 20 Metern wunderbar flach in die rechte Ecke zum 2:3 (85.).
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Natürlich warf die Eintracht nun alles nach vorne. In der nun völlig turbulenten Begegnung stürmte sogar Arne Exner mit. Es reichte jedoch nicht mehr. Per Konter schnürte Janssen in der 97. Minute, wieder mit einem Schuss in die lange Ecke, seinen Dreierpack und stellte den Endstand von 4:2 her.
Eintracht Norderstedt: Diesmal fehlt in der Schlussphase das Glück
„Auf das Umschaltspiel der Meppener haben wir uns gerade zu Beginn nicht gut genug eingestellt. Aber wir sind stabil geblieben vor dieser großen Kulisse. Wir waren am Schluss nahe dran am Ausgleich. Mein Trainerkollege wurde auf seiner Bank schon nervös. Die große Moral, die wir gezeigt haben, können wir auf jeden Fall aus dieser Partie mitnehmen“, kommentierte Eintracht Norderstedts Trainer Max Krause die Niederlage.
Für Eintracht Norderstedt war es die siebte Saisonniederlage, fünf davon waren auswärts. Am kommenden Sonntag, 19. November, geht es im heimischen Edmund-Plambeck-Stadion weiter. Dann ist der SC Weiche Flensburg 08 zu Gast (Anstoß: 14 Uhr).
Eintracht Norderstedt: Exner – Osman, Kling, Ibraimo, Bölter – Zehir – Brüning, Behounek – Gutmann, Selutin – von Anhalt. Tore: 1:0 Christopher Schepp (4.), 2:0, 3:0 Marek Janssen (16., 55.), 3:1 Kevin Kling (70.), 3:2 Nils Brüning (85.), 4:2 Marek Janssen (90.+7). – Zuschauer: 5368.