Norderstedt. Ex-Nationalspieler wird im Landesliga-Match beim SSV Rantzau als „Alter Mann“ verspottet – und gibt die passende Antwort.
In der Fußball-Landesliga Hammonia marschieren der Hamburger SV III und Eintracht Norderstedt II weiterhin punktgleich an der Tabellenspitze. Dem HSV III glückte ein 4:1 (1:0) beim SSV Rantzau, das vor allem Vereinspräsident Marcell Jansen gern in Erinnerung behalten wird.
Jansen wird am 4. November 38 Jahre alt. Dies nahm laut HSV-Trainer Stefan Gehrke ein Rantzauer Kicker zum Anlass, um den Ex-Nationalspieler mit den Worten „Alter Mann“ zu verspotten. Die Wirkung: Jansen war angestachelt und spielte groß auf. Er bereitete das 1:0 durch Sebastian Schmalbach, der mit der Hacke traf (31.) und das 2:0 durch Lasse Lüttgen (60.) wunderbar vor – und setzte dann mit einem perfekt getimten Volleyschuss noch das 3:0 obendrauf (79.). Rantzaus Ehrentreffer per Strafstoß durch Lukas Raphael (90.+1) konterte Sepehr Nikroo mit dem 4:1 (90.+5).
HSV-Trainer Stefan Gehrke: „Cello darf man eben nicht reizen“
„Cello darf man eben nicht reizen“, sagte Coach Gehrke nach dem Abpfiff verschmitzt. Besonders von Jansens Kabinettstückchen schwärmte er. „45 von 50 Landesligaspielern hätten den Ball sonst wohin befördert. Cello haut ihn aber mit 70 Prozent Schusskraft in die Ecke, er hat so maßgeblich zu unserem verdienten Sieg beigetragen.“
Einen ebenfalls verdienten 4:1 (0:0)-Erfolg fuhr Eintracht Norderstedt II beim Kummerfelder SV ein. Nach einer blassen ersten Hälfte agierten die Garstedter im zweiten Durchgang viel konzentrierter. Ede Zimmermann (54.), Ayoub Akhber (65.), Maurice Lüllemann (71.) und Bojan Lukic (84.) entschieden mit ihren Treffern das ungleiche Duell. Für Kummerfeld traf Enzo Simon in der 90. Minute.
Auch der Tabellenzweite Eintracht Norderstedt II gewinnt 4:1
„Ich habe meiner Mannschaft in der Pause nicht viel zur Taktik erzählt, sondern an eine andere Einstellung zum Spiel appelliert. Das hat gefruchtet. Es ist ein guter Entwicklungsschritt für uns, wenn wir eine schwache erste Halbzeit einfach abhaken und nach dem Seitenwechsel besser auftreten können“, sagte Eintracht-Trainer Jannik Paulat.
TuRa Harksheide ist in der Oberliga Hamburg zum ersten Mal seit fünf Spielen wieder als Verlierer vom Platz gegangen. Beim USC Paloma kassierte der Tabellensechste eine unglückliche 1:3 (1:1)-Niederlage. Jan-Philip Hartmann brachte die Elf von Trainer Jörg Schwarzer in der 27. Minute in Führung, doch die Gastgeber drehten durch Tore von Martin Werner (32.), Michel Blunck (80.) und Soleiman Kazizada (90.+4) die Partie. Pech für TuRa: Ephraim Asante (37.) und Christopher Micheel (90.) trafen jeweils nur die Latte.
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In der Bezirksliga Nord hat der Glashütter SV mit 3:2 (2:2) beim TSC Wellingsbüttel gewonnen. Nach wildem Beginn und Toren von Moritz Scholz (6.) und Finn Rataj (13.) für den GSV sowie Tobias Giesenschlag (3.) und Adrian Kortmann (18.) für „Welle“ bereitete Sebastian Rotärmel in Halbzeit zwei – nur zwei Minuten, nachdem er für eine Notbremse durchaus hätte vom Platz fliegen können – den Siegtreffer von Xhevdet Rexhepi vor (77.).
„Wir haben aber nicht nur deshalb Glück gehabt. Sondern auch, weil Wellingsbüttel einige Chancen nicht genutzt hat. Es war kein unverdienter Sieg, aber ein Spitzenteam sind wir noch nicht“, sagte Co-Trainer Boris Thormählen. In der Tabelle ist der GSV nun Sechster.