Norderstedt. Die 1:2-Niederlage gegen den BSV Rehden schmerzt extrem. Warum der Klassenerhalt der Norderstedter immer noch nicht sicher ist.
Vor der Heimpartie gegen den BSV Rehden hielten die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt alle Trümpfe in der Hand: Mit einem Remis hätte die Mannschaft von Trainer Olufemi Smith die letzten rechnerischen Zweifel am Klassenerhalt beseitigen können. Ein Punkt hätte gereicht, um sicher für die Saison 2023/2024 planen zu können.
Nach der verdienten 1:2 (0:1)-Niederlage gegen den Tabellen-17. aus Niedersachsen schwankte die Stimmung im Edmund-Plambeck-Stadion bei Spielern, dem Umfeld des Teams sowie dem Großteil der 255 Zuschauer jedoch zwischen Fassungslosigkeit und Entsetzen.
Eintracht Norderstedt: Anhäufung von Pleiten, Pech und Pannen
Der Grund: Die Eintracht, die nach dem 1:0 gegen die SV Drochtersen/Assel und dem furiosen 3:0 gegen Hannover 96 II Ende Februar meilenweit von der Abstiegszone entfernt war und schon gerettet schien, befindet sich nach einer monatelangen Schwächephase, in der sich Pleiten, Pech und Pannen häuften, auf einmal mittendrin im Abstiegsstrudel.
Sollten der SV Meppen und der VfB Oldenburg aus der 3. Liga absteigen, müsste der 14. der Regionalliga Nord zwei Relegationsspiel gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen bestreiten. Und in solchen Partien ist – das weiß so ziemlich jeder, der sich mit Fußball beschäftigt – alles möglich.
Ab Rang 14 wird es brenzlig in der Regionalliga Nord
Den kritischen Rang 14 belegt Holstein Kiel II (33 Spiele/43 Punkte). Vor den „Jungstörchen“ liegen Werder Bremen II (34/44), der 1. FC Phönix Lübeck (35/44), der FC St. Pauli II (34/45) der SSV Jeddeloh (34/45) und der TuS Blau-Weiß Lohne (34/46).
Eintracht Norderstedt ist mit 47 Zählern aus 34 Partien Achter, hat aber ein sehr schweres Restprogramm: Am kommenden Sonnabend geht’s zumSC Weiche Flensburg 08, am 27. Mai ist Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck an der Ochsenzoller Straße zu Gast. Zwei Kontrahenten also, gegen die es angesichts der aktuellen Verfassung der Truppe durchaus zwei Niederlagen geben könnte.
Eintracht-Trainer Olufemi Smith redet Klartext
Coach Smith redete nach dem Match gegen den BSV Rehden Klartext: „Wir haben nichts von dem auf den Platz bekommen, was wir uns vorgenommen hatten und was uns eigentlich stark macht.“ Die Gastgeber agierten in der Tat ohne Biss, ließen die nötige Spritzigkeit vermissen, erarbeiteten sich kaum Möglichkeiten – ein ganz schwacher Auftritt.
Demzufolge war es nicht weiter verwunderlich, dass die Niedersachsen die erste hochkarätige Torchance hatten, als Kevin Coleman auf den von Lars Huxsohl gehüteten Eintracht-Kasten zusteuerte. Sein Abschluss war allerdings kläglich, der Ball flog hoch über die Latte (12.).
Nur wenige gefährliche Norderstedter Offensivaktionen
Der Rehdener Führungstreffer fiel dann aber doch. Pierre Becken verlängerte einen Eckball mit der Hacke, das Spielgerät sprang Nils Brüning unglücklich an den Fuß – 0:1 nach einer guten halben Stunde. Symptomatisch: Die Eintracht wurde erst in der 39. Minute gefährlich; BSV-Keeper Ole Bahr entschärfte jedoch den Distanzschuss von Manuel Brendel. Das 0:2 resultierte aus einem von Maximilian Schütt an Malik Memisevic verursachten Strafstoß, den der Gefoulte eiskalt verwandelte (80.).
Und die Eintracht? Jan Lüneburg hätte mit einem Kopfball fast sein 122. Pflichtspieltor für die Norderstedter erzielt, fand aber in Schlussmann Bahr seinen Meister (76.).
Eintracht Norderstedt: Das Anschlusstor fällt zu spät
Abwehrchef Fabian Grau gelang in der 85. Minute nach Freistoß von Jonas Behounek und Flanke von Tjark Hildebrandt zwar noch das 1:2 – das war’s aber auch schon an guten Offensivaktionen. Und ein Unentschieden wäre am Ende auch nicht verdient gewesen...
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Eintracht Norderstedt – BSV Rehden 1:2 (0:1). – Schiedsrichter: Max Rosenthal (VfL Bad Schwartau). – Zuschauer: 255. – Tore: 0:1 Nils Brüning (32./Eigentor), 0:2 Malik Memisevic (80./Foulelfmeter), 1:2 Fabian Grau (85.). – Eintracht: Huxsohl – Hildebrandt, Schütt, Grau, Marxen (60. Behounek) – Bölter (77. Müller) – Gutmann (74. Akhber), Hoppe (70. Wallenborn), Williams (60. Lüneburg), Brüning – Brendel