Drochtersen/Lübeck (dpa/lno). Die Freude über die Rückkehr in die 3. Liga ist beim VfB Lübeck groß. Wild wurde gefeiert - in Drochtersen und in Lübeck. Bei noch vier ausstehenden Partien will Lübeck aber auch den Titel klarmachen.

Am Samstagmorgen waren die Feierlichkeiten des VfB Lübeck beendet. Zahlreiche Fans hatten ihre Aufstiegshelden in der Nacht zuvor in der Hansestadt mit Pyrotechnik empfangen. Durch das 1:0 bei Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel am Freitagabend ist den Lübeckern die Rückkehr in die dritte Liga nicht mehr zu nehmen.

Unmittelbar nach Abpfiff im Kehdinger Stadion in Drochtersen hatten mitgereiste Fans den Rasen gestürmt und das Feld in eine Festwiese verwandelt. „Einfach nur geil. Wir haben uns das verdient. Es war ein hartes Stück Arbeit“, sagte Trainer Lukas Pfeiffer dem NDR. „Es fühlt sich richtig gut an.“ Nach Konfettiregen, Pyrotechnik, der obligatorischen Bierdusche und Sprechchören wie „Nur der VfB“ und „Vierte Liga, nie mehr, nie mehr“ ging es mit dem Mannschafts-, der inzwischen zum Partybus umfunktioniert worden war, zurück nach Lübeck.

Eine Stunde nach Mitternacht dann der Empfang zwischen bengalischem Feuer und Raketen mit allen Anhängern, die der knapp 130 Kilometer entfernten Aufstiegspartie nicht vor Ort hatten beiwohnen können. Einige Fans hatten per Public Viewing im Heimstadion an der Lohmühle das Geschehen in Drochtersen beobachtet.

Mittelfeldspieler Noah Plume hatte zwar nicht Max Verstappen und Co. bezwungen, doch verspritzte Sekt, als hätte er gerade 19 Formel-1-Piloten hinter sich gelassen. Später ging es für die Mannschaft weiter in eine Bar. Felix Drinkuth, mit zwölf Treffern in 26 Partien Lübecks bester Torschütze, repostete am Morgen eine Instagram-Story seiner Freundin mit dem Text: „Ja, wir sind gerade nach Hause gekommen.“

Doch abfeiern will Lübeck den Rest der Saison nicht. Nach dem Aufstieg in die 3. Liga ist die Meisterschaft das Ziel. Anders als in der Aufstiegsfrage, wo mit der zweiten Mannschaft des Hamburger SV der größte Konkurrent nicht für die 3. Liga gemeldet hatte, können die Hamburger den VfB im Meisterschaftsrennen noch ausbremsen. Mit 71 Punkten nach 33 Spielen hat der HSV einen Zähler mehr als die Lübecker auf dem Konto - allerdings auch eine Partie mehr gespielt.

Bei noch vier zu absolvierenden Regionalliga-Spielen bekommt es Lübeck mit der zweiten Mannschaft von Werder Bremen (13.), Havelse (8.), Jeddeloh (10.) und Eintracht Norderstedt (7.) ausschließlich mit Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld zu tun. Danach warten höhere Aufgaben auf Lübeck.