Norderstedt. Eintracht Norderstedt erarbeitet sich nur wenige Chancen. Warum die Niederlage ähnlich ärgerlich wie das 2:3 im Hinspiel ist.

Die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt hatten sich viel vorgenommen. Die bittere 2:3-Punktspielpleite gegen den 1. FC Phönix Lübeck am 18. September 2022 war vor dem neuerlichen Aufeinandertreffen im Flugplatz-Stadion an der Travemünder Allee pures Psycho-Doping.

Damals hatte die Elf von Trainer Olufemi Smith zu Hause in der 93. Minute durch Dylan Williams zunächst den Ausgleichstreffer erzielt, kurz darauf durch Jan-Pelle Hoppe die Riesengelegenheit zum 3:2 vergeben – und 180 Sekunden später durch Anton Ihde den Knock-out hinnehmen müssen.

Eintracht Norderstedt: Die guten Vorsätze sind in der 44. Minute hinfällig

Diesmal sollte alles anders, alles besser laufen. Doch daraus wurde nichts, weil sich die Eintracht bei ihrer 0:1 (0:1)-Niederlage in der 44. Minute erneut zu naiv anstellte. Phönix-Kapitän Haris Hyseni verlängerte einen weiten Einwurf von Sebastian Pingel mit dem Kopf, Hendrik Wurr verwandelte die Vorlage per Seitfallzieher zum Tor des Tages.

Die bis zu diesem Zeitpunkt überschaubaren Offensivbemühungen der Gäste waren nicht von Erfolg gekrönt, die größte Möglichkeit vergab Cemal Sezer nach einer Ecke (37.).

Halbzeitpause wird wegen Gewitters um zehn Minuten verlängert

Auch die ausführliche Analyse des ersten Durchgangs in der wegen eines heftigen Gewitters um zehn Minuten verlängerten Halbzeitpause brachten nicht die Wende. Während es draußen blitzte und donnerte, sprachen Coach Smith und sein Trainerteam in der Norderstedter Kabine zwar ruhig und sachlich die Defizite im Angriff an – hochkarätige Möglichkeiten konnten sich die Norderstedter jedoch weiterhin nicht erarbeiten.

Bis zur 88. Minute, als Innenverteidiger Fabian Grau vom eingewechselten Ayoub Akhber auf dem von heftigen Regenfällen aufgeweichten Rasen freigespielt wurde, die Kugel aber aus zehn Metern Entfernung nicht im Kasten des 1. FC Phönix Lübeck unterbrachte.

„Ein Unentschieden wäre leistungsgerecht gewesen“

„Unsere Niederlage ist sehr ärgerlich“, sagte Olufemi Smith nach der Partie, „ein Unentschieden wäre leistungsgerecht gewesen, wir hätten einen Punkt mitnehmen müssen.“ Fast genauso frustrierend: Mit Jonas Behounek verletzte sich in der49. Minute eine der Korsettstangen seiner Truppe – der Mittelfeldakteur musste wegen einer Verhärtung der hinteren Oberschenkelmuskulatur den Platz verlassen.

Für ihn kam Jan-Pelle Hoppe, der gerade erst einen Muskelfaserriss auskuriert hat. Smith: „Wir haben Jonas vorsichtshalber ausgewechselt und hoffen, dass er uns schnell wieder zur Verfügung steht.“

Eintracht Norderstedt bestreitet Dienstag Trainingsmatch beim HSV II

Mit dem Gesamtauftritt seiner Mannschaft war der Eintracht-Coach zufrieden. „An der Moral und der Einstellung der Jungs gab es nichts auszusetzen, sie haben alles versucht, sich für ihre Bemühungen aber nicht belohnt.“

Da die Regionalliga Nord in dieser Saison aus 19 Mannschaften besteht und demzufolge an jedem Spieltag ein Team aussetzen muss, hat Eintracht Norderstedt am kommenden Wochenende frei. Um die 14-tägige Pause ein wenig zu überbrücken, kickt das Team am morgigen Dienstag um 19 Uhr auf dem Trainingsplatz am Volksparkstadion gegen die zweite Mannschaft des Hamburger SV.

1. FC Phönix Lübeck – Eintracht Norderstedt 1:0 (1:0). – Schiedsrichter: Jan Tschirschwitz (Badenstedter SC). – Zuschauer: 348. – Tor: 1:0 Hendrik Wurr (44.). – Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Hildebrandt, Schütt, Grau, Wallenborn (82. Akhber) – Bölter – Marxen (60. Brendel), Choi (72. Lüneburg), Behounek (49. Hoppe), Brüning – Sezer.