Kisdorf. Dominik Fseisi vom SSC Phoenix und Kevin Steen (WSV Tangstedt) geraten verbal aneinander – und werfen sich Böses an den Kopf.
Es lief die Nachspielzeit eines bis dahin tor- und ereignislosen Gipfeltreffens, als Gastgeber SSC Phoenix Kisdorf auf kuriose Weise den vermeintlichen Siegtreffer gegen den WSV Tangstedt erzielte. Der Stadionsprecher schrie seit geraumer Zeit jubelnd in das Mikrofon herein, während das Schiedsrichtergespann den einzigen Treffer der Partie nach langer Beratung doch wieder aberkannte. Eine Minute später war das Derby in der Fußball-Verbandsliga Süd-West vorbei – und begann dann erst richtig.
Spieler beider Mannschaften gingen nach dem 0:0 verbal aufeinander los, auch die Unparteiischen mussten sich einiges anhören. Derweil beschimpften sich die Trainer gegenseitig mit ausgestreckten Zeigefingern. Was folgte, waren bemerkenswerte Interviews.
Fußball-Verbandsliga: Übungsleiter lassen Emotionen freien Lauf
Zunächst erhob Kevin Steen vom WSV Tangstedt schwere Vorwürfe gegen seinen Trainerkollegen Dominik Fseisi: „Er schreit nach dem Spiel, dass er extra gegen den SV Todesfelde II verlieren will, damit wir nicht aufsteigen. Das ist Wahnsinn“, sagte Steen dem Hamburger Abendblatt.
„Klar kann man nach dem Match Emotionen haben, aber dann rauszuhauen, dass man mit Absicht verlieren will, nur damit wir nicht aufsteigen – ich halte nicht viel von ihm, ich halte es für eine Katastrophe, sich so zu verhalten.“
Phoenix-Coach weist Anschuldigungen zurück
Fseisi wies unserer Redaktion gegenüber die Anschuldigungen zurück – und schoss verbal gegen Steen und den WSV zurück. Auf die Frage, ob er eine absichtliche Niederlage gegen den aktuellen Tabellenführer und Tangstedts größten Titelkonkurrenten SV Todesfelde II angekündigt habe, sagte er: „Nein. Aus der Emotion heraus habe ich zu einem Tangstedter Spieler gesagt, dass ich sie nicht so sympathisch finde, dieses ganze Konstrukt und die Performance, wie sie sich aufführen. Unsere Motivation, gegen Tangstedt zu punkten, ist deutlich höher als gegen andere Mannschaften, die sympathischer sind. Ich verliere kein Spiel mit Absicht. Aber so wie du dich gibst, so motivierst du auch den Gegner.“
Und weiter: „So wie Herr Steen sich gibt und so wie sich die Tangstedter aufführen, gönne ich denen einfach gar nichts. Das ist meine ganz subjektive Meinung. Aber er kann sich beruhigen. Fair Play steht bei uns oben an.“
Schiedsrichter verweigert Tor in der Nachspielzeit die Anerkennung
Vermutlich wären die Emotionen gar nicht erst übergekocht, wäre da nicht die merkwürdige Szene in der Nachspielzeit gewesen. Das war passiert: Tangstedts Keeper Cedric Michel legte sich den Ball zum Abstoß zurecht und ging einige Schritte zurück. Plötzlich sprintete der Kisdorfer Kevin Trozki los und drosch die Kugel ins leere Tor. Schiedsrichter Bozidar Macic deutete auf den Mittelkreis, offenbar in der Annahme, der Ball sei im Spiel und der Treffer somit regulär gewesen.
Kisdorfs unbändiger Jubel dauerte fast eine Minute, ehe der Referee Rücksprache mit dem Linienrichter hielt und seine Entscheidung zurücknahm. So endete das Topspiel 0:0 – aber alles andere als schiedlich-friedlich.
Fußball-Verbandsliga: U 23 des SV Todesfelde bleibt Erster
Die U 23 des SV Todesfelde baute derweil die Tabellenführung durch ein 5:2 (2:1) bei der SG Oering-Seth aus. Die Tore erzielten Philipp Möller (7./10. Minute), Manuel Carvalho (58./ 85.) und Dennis Studt (68.). Für die Gastgeber verkürzten Nico Post (45.) und Timon David (65.).
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Der TuS Hartenholm fuhr dank LouisDuerkop (4./34.), Maximilian Kokot (11.), René Westphal (16.) und Mirco Schultz (61.) einen 5:1 (4:0)-Pflichtsieg gegen den TS Einfeld ein. Der Leezener SC verlor durch zwei frühe Gegentore 0:2 beim SC Rönnau 74, Fetihspor Kaltenkirchen unterlag dem VfR Horst nach dem Führungstreffer von Christoph Pfützner (25.) noch mit 1:4 (1:0).