Kaltenkirchen. Das neue Team des TC an der Schirnau soll in der Tennis-Regionalliga für Furore sorgen. Welches Konzept sich dahinter verbirgt.

Teamchefin Christin Potsch (41) überraschte die Tennisdamen des TC an der Schirnau mit einem Vorbereitungstag inklusive nettem Essen. Überraschung Nummer zwei: Die neuen schwarzen Trainingsjacken, gesponsert von der Berliner Anwaltskanzlei Yazici und Dögenci – für den Kaltenkirchener Mannschaftskader eine willkommene Unterstützung.

Den Namen des Geldgebers werden die Spielerinnen in der am Sonntag, 22. Januar, beginnenden Hallenserie der Regionalliga Nord-Ost im Match beim Großflottbeker THGC erstmals auf dem Rücken tragen.

Tennis-Regionalliga: Teamchefin des TCS wohnt in Berlin

Berlin ist das Stichwort. Von dort aus kümmert sich Mannschaftsführerin Potsch um die sportlichen Belange der Schirnau-Crew. Sie pendelt zwischen Falkensee und Gatow, wo sie die Tennisabteilung innerhalb des Clubs Pro Sport 24 Gatow, einem ehemaligen Postsportverein am Grunewald, leitet.

Seit vielen Jahren engagiert sich die Berlinerin für den weiblichen Tennissport in Kaltenkirchen. Der soll auf hohem Niveau anders als in früheren Jahren aufgestellt werden. Und zwar professioneller, als es sich Sportwart Björn Kroll, der Vorsitzende Mirko Schütte, die jeweiligen Spielerinnen und Christin Potsch ursprünglich selbst vorgestellt hatten.

Zentralisierung des Damen-Spitzentennis in Kaltenkirchen

Nun tut sich etwas an der Schirnauallee. Das betrifft nicht nur das neue Outfit auf dem Platz. Kroll, auch Vizepräsident Sport im Tennis-Landesverband und dort mitverantwortlich für die Finanzen, hat ein neues Konzept entworfen. Das beinhaltet die Zentralisierung des Damen-Spitzentennis mit der Anlaufstelle Kaltenkirchen. Vorbei sein sollen die Zeiten, in denen Schleswig-Holstein immer wieder Topspielerinnen wie beispielsweise Carolin Schmidt, Lena Ruppert (beide TC Rot-Weiss Wahlstedt) oder Anna Petkovic (Schirnau) an Hamburger Vereine verlor.

„In Wahlstedt bestand viele Jahre lang ein erfolgreiches Leistungszentrum“, sagte Christin Potsch, die selbst immer noch hervorragend mit Racket und Ball umgehen kann, „jetzt sind wir bemüht, ähnliche Strukturen zu schaffen, Veränderungen einzuleiten und die besten Spielerinnen in einer Gruppe zu bündeln.“

Einige Neuzugänge reisen von weit her an

Die Neuzugänge des TCS reisen zum Teil von weit her an. Auf viele Stunden im Auto muss sich beispielsweise Emma Ansorge, die im Oktober 2022 dem TCS beigetreten ist, einstellen. Die 18-Jährige, wird zumeist von ihrem Vater Ben chauffiert. Von ihrem Zuhause in Neubrandenburg bis zu den Heim-Punktspielen sind es mehr als drei Stunden.

Die dreimalige Damen-Landesmeisterin von Mecklenburg-Vorpommern und vielfache Titelträgerin in verschiedenen Jugendklassen absolviert in ihrem Heimatverein vor- und nachmittags längere Übungseinheiten. Ben Ansorge verspricht sich einiges: „Beim TC an der Schirnau kann sich Emma so weiterentwickeln, wie sie es sich vorgenommen hat.

Tennis-Regionalliga: Eliessa Vanlangendonck ist weiter mit dabei

Die Belgierin Eliessa Vanlangendonck und die vom TV Uetersen gekommene, jetzt in Itzehoe wohnende Tessa Brockmann werden an den Positionen eins und zwei aufschlagen.

Einiges zuzutrauen ist auch der Kielerin Philippa Färber aus dem DTB-Porsche-Talent-Team. Zwei weitere neue Gesichter in Kaltenkirchen sind Franziska Sziedat und Sophie Greiner. Sie wohnen in Potsdam beziehungsweise Wolfsburg.

Den Schirnauer Kader ergänzen die gerade in die Vereinigten Staaten abgeflogene Kim Juliane Auerswald (College-Aufen­t­halt), die Geschwister Tizia und Celine Brocks sowie die erfahrene Julia Paetow, die seit Jahren in einem Bremer Hotel arbeitet.

Christin Potsch: „Wer auch immer zum Einsatz kommt, es darf kein Druck entstehen. Die Mädels sollen vor allem Spaß haben. Auch so können sie Meister werden.“