Norderstedt. Yannick Fischer sorgt bei den Harksheidern für Last-Minute-Jubel. Warum die Situation im Abstiegskampf für TuRa komfortabel ist.

Punkt für Punkt nähert sich TuRa Harksheide dem Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga Hamburg. Nach dem 2:2 (1:0)-Unentschieden beim FC Union Tornesch (14.) bleibt TuRa mit 39 Punkten Elfter. Staffelgefährte Hamburger SV III (2:5 beim TSV Buchholz 08) kann den Absturz in die Landesliga dagegen kaum noch verhindern.

Drei Spiele hat die Mannschaft von TuRa-Trainer Jörg Schwarzer noch vor der Brust; drei der vier Teams, die aktuell auf einem Abstiegsplatz stehen, können sie schon jetzt nicht mehr einholen. „Ich gehe davon aus, dass wir durch sind“, sagte Schwarzer.

Fußball-Oberliga: TuRa Harksheide bleibt mit 39 Punkten Elfter

Die Harksheider gingen in der 23. Minute mit 1:0 in Führung. Kapitän Leonard Mai lupfte den Ball in den Strafraum zu Daniel Meier. Der wiederum hob das Spielgerät über Union-Keeper Norman Baese hinweg ins Tor.

Durch zwei Standardsituationen konnten die Hausherren die Partie zunächst drehen. Einen Eckball faustete TuRa-Torwart Klaas Plötzky vor die Füße von Chris Heuermann, der aus 23 Metern volley draufhielt und zum 1:1 in den Giebel traf (58.). Das 2:1 fiel nach einem Eckball, den Fabian Knottnerus aus kurzer Distanz ins Netz köpfte (67.).

Yannick Fischer sorgt in der 90. Minute für den Punktgewinn

Dann schwächten sich die Tornescher selbst. Flemming Lüneburg sah innerhalb von drei Minuten erst die Gelbe und anschließend die Gelb-Rote Karte (79.). Die große Chance zum Ausgleich vergab TuRas Yannick Fischer, als er allein vor Torhüter Baese auftauchte.

Dieser ging gegen den Angreifer sehr robust zur Sache und brachte ihn aus dem Gleichgewicht (83.). Dann aber gab’s doch noch ein Happy End für die Gäste: Nach einem Handspiel von Philipp Kuschka im Strafraum verwandelte Fischer den fälligen Elfmeter souverän zum 2:2 (90). Jörg Schwarzer: „Wir sind nach Tornesch gefahren, um einen Zähler zu holen – das haben wir geschafft. Jetzt wollen wir am kommenden Sonnabend in Curslack die 40-Punkte-Marke knacken.“

Hamburger SV III ist nach 2:5 in Buchholz wohl nicht mehr zu retten

Nach dem Knockout schämte sich Trainer Torben Wacker seiner Tränen nicht. „Ich bin seit sechs Jahren beim HSV III und durfte dabei helfen, unser Team in der Fußball-Oberliga Hamburg zu etablieren. Es tut mir wirklich weh, dass dieses Kapitel jetzt wohl zu Ende geht“, sagte er.

Wie schon so oft in dieser verkorksten Serie hatte sich sein Team defensiv viel zu anfällig präsentiert und beim 2:5 (1:2) gegen den TSV Buchholz 08 teilweise auch die richtige Einstellung vermissen lassen. „Das Spiel hatte was von ,Wir kicken mal ein bisschen um 15 Uhr in Buchholz‘, sagte Wacker traurig, „das ist einfach zu wenig, um die Klasse zu halten.“

Fußball-Oberliga: Tabellen-16. mit zu vielen Unzulänglichkeiten

Der HSV III leistete sich dabei eine Fülle von Unzulänglichkeiten. Dem 0:1 durch den Buchholzer Dustin Jahn (19.) ging ein leichter Ballverlust voraus. Beim 0:2 durch Alexandar Mucunski (41.) wurde ein Freistoß schlecht verteidigt. So nützte Simon Siegfrieds Treffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich wenig (36.).

In Hälfte zwei vergaben die Gäste mehrere Hochkaräter. Buchholz blieb dagegen eiskalt und traf durch Cedric Fuss (64.). Dominik Jordan verkürzte per Strafstoß zwar auf 2:3 (75.). Nach einem Fehler von Keeper Tobias Müller staubte jedoch Hussein Sharba zum 2:4 aus Sicht des Hamburger SV III ab (78.). Sharba setzte mit dem 2:5 schließlich auch den Schlusspunkt (90.+2).

Das dritte HSV-Team hat aktuell zwei Zähler Rückstand aufs rettende Ufer, kann in zwei schweren Partien (TuS Dassendorf und ETV) maximal sechs Punkte holen. Konkurrent SV Rugenbergen darf noch siebenmal ran. „Wir sind realistisch. Wir versuchen alles, aber es geht jetzt auch um die Ehre“, sagte Torben Wacker. Die Trainerfrage für die neue Saison soll in dieser Woche geklärt werden.