Bad Bramstedt/Kiel. Der Bad Bramstedter, der seit März 2019 vermisst wird, war Teil der Sendung am Mittwoch: Rund 20 neue Hinweise gingen an die Polizei.

Nach dem Beitrag über den vermissten Bramstedter Baris Karabulut in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“ sind 20 Hinweise bei der Polizei eingegangen. „Diesen Informationen gehen wir jetzt nach“, sagte Polizeisprecher Matthias Arends am Donnerstag. „Ein Durchbruch ist auf dem ersten Blick nicht dabei“, fügte er hinzu.

Baris Karabulut wird seit März 2019 vermisst

Das ZDF hat in enger Zusammenarbeit mit der Ermittlungsgruppe der Kieler Kripo das rätselhafte Verschwinden des 32-Jährigen filmisch nachgestellt und den Beitrag am Mittwochabend gezeigt. Von dem Film und der Bitte um Hinweise erhofften sich die Ermittler neue Informationen. Die Ermittlungsgruppe arbeitet eng mit der Mordkommission zusammen, da die Polizei inzwischen vermutet, dass Karabulut getötet wurde.

Er wurde seit dem 18. März 2019 nicht mehr gesehen. Seine langjährige Freundin fand sein verlassenes Auto und das Handy am Nehmser See bei Bad Segeberg. Der Film enthielt zahlreiche Informationen über Karabulut, die bislang in der Öffentlichkeit nicht bekannt waren.

Karabulut: Woher kamen die 30.000 Euro?

Dazu gehörte beispielsweise der Hinweis auf 30.000 Euro, die der Bramstedter bei einem Freund deponiert hatte. Am Tag seines Verschwindens hatte er das Geld bei ihm abgeholt. Bislang fehlt von der Summe jede Spur. Unklar ist auch, woher er so viel Geld hatte.

Karabulut war arbeitslos und verdiente nebenher Geld mit dem Verkauf von Gebrauchtautos. „Wir sind nicht sicher, ob seine Einkünfte immer gesetzeskonform waren“, hatte die Ermittlerin Nina Otto in der Sendung gesagt.

Möglicherweise musste Karabulut wegen der 30.000 Euro sterben. Er hatte mit dem Geld große Pläne. Unter anderem plante er mit seiner Freundin, die als Zimmermädchen in einem Hotel arbeitete, einen luxuriösen Urlaub auf den Malediven.

Der 32-Jährige wollte einen Sportwagen kaufen

Vermutlich ging der Vermisste sogar davon aus, durch Geschäfte an noch mehr Geld zu kommen. Er fuhr einen alten VW Golf und wollte sich ein 400 PS starkes Coupé für 64.000 Euro kaufen. Auch in diesem Zusammenhang ist unklar, woher das Geld kommen sollte.

Dass sein VW auf dem Parkplatz am Nehmser See gefunden wurde, gibt den Ermittlern weitere Rätsel auf. „Er hat keinen Bezug zu dem Ort“, hieß es bei der Polizei. Eine Augenzeugin hatte am 18. März 2019 gegen 18.15 Uhr einen Mann und eine Frau in einem dunklen Auto vom Parkplatz fahren sehen. Möglicherweise saß Karabulut darin. Sein Handy hatte er zurück gelassen, obwohl er es nahezu ständig nutzte. Verschwunden ist dagegen sein schwarzes Kartenetui der Marke Gucci.

Polizei bittet weiterhin um Hinweise

Wie berichtet, hat die Polizei in den vergangenen zwei Jahren intensiv ermittelt, um das Schicksal des 32-Jährigen aufzuklären. Kriminaltechniker untersuchten das Auto auf Spuren, die auf ein Verbrechen hindeuten könnten. Seine gesamte Kommunikation mit dem Handy wurde analysiert.

Außerdem führten die Ermittler unzählige Gespräche mit seinen Freunden, seinen Eltern aus Bad Bramstedt und der Freundin, mit der er seit zehn Jahren zusammen war. Die Belohnung beträgt 5000 Euro. Hinweise an die Polizei unter 0431 / 160 3333.