Geesthacht. Aus Rücksicht auf verstorbenen Heimatforscher Helmut Knust und wegen des großen Interesses wird die Veranstaltung in den Januar verlegt.

Der Geschichtsvortrag „12 Jahre Schreckensherrschaft der NSDAP in Geesthacht“ wird verschoben, sowohl zeitlich als auch räumlich. Anstatt im Krügerschen Haus mit nur 50 Plätzen wird der Geschichtsabend, zu dem der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen einlädt, jetzt im großen Saal vom Kleinen Theater Schillerstraße (KTS, 293 Plätze) veranstaltet. Grund eins: Die bisherigen Anmeldezahlen übersteigen die Kapazität im Krügerschen Haus bei Weitem. Grund zwei für die Verschiebung auf Donnerstag, 30. Januar 2025 (19 bis 21 Uhr), hat dagegen einen traurigen Hintergrund.

Am eigentlich vorgesehenen Termin (5. Dezember) ist die Trauerfeier für den am 9. November überraschend im Alter von 78 Jahren verstorbenen Helmut Knust (11 Uhr, Kapelle Waldfriedhof). Der Vorsitzende der Bezirksgruppe des Heimatbunds und Geschichtsvereins hätte bei dem Geschichtsabend einen Bildervortrag mit historischen Aufnahmen halten sollen. Das übernimmt jetzt ein Freund und Weggefährte des verstorbenen Heimatforschers.

Geesthacht: Anderer Ort, andere Zeit für Geschichtsabend zur NS-Zeit

„Der ehemalige Stadtarchivar Dr. William Boehart hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, den von Helmut geplanten Vortrag zu übernehmen. Wir denken, dass das im Sinne von Helmut gewesen wäre“, sagte Initiator Jens Kalke. Bei dem Geschichtsabend wird die zwölfjährige Schreckensherrschaft der Nazis in Geesthacht beleuchtet.

„Die NSDAP war zwar bei der Reichstagswahl 1933 mit 33 Prozent in Geesthacht nicht ganz so stark wie anderorts, in der Folgezeit wurde aber auch bei uns eine gleichgeschaltete, lokale Diktatur errichtet. Es kam zur Verfolgung von politisch Andersdenkenden, die Rassenlehre zog in die Lehrpläne der Geesthachter Schulen ein, es wurden Zwangsarbeiter in den Rüstungsfabriken der Nazis drangsaliert“, zählt Kalke auf, der in Zeiten eines erstarkten Rechtsextremismus in Europa ein Zeichen setzen will, um die Erinnerung an das dunkle Kapitel der deutschen Geschichte wach halten will.

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Nach einleitenden Worten von Stadtarchivar Jan Klußmann geht es mit einer kleinen Chronologie der NSDAP in Geesthacht los (Referent Jens Kalke), im Anschluss zeigt William Boehart vom Heimatbund und Geschichtsverein Fotos und Dokumente aus den 1930er- und 1940er-Jahren aus Geesthacht, und zum Schluss berichtet bz-Redakteur Ulf-Peter Busse von der Rolle der Geesthachter Zeitung in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die kostenlosen Eintrittskarten können im KTS abgeholt werden. Zudem gibt es sie online auf der KTS-Homepage unter dem Reiter „Kino & Theater“ , Menüpunkt „Vorverkauf für Theater“.