Geesthacht. Wasserrohrbrüche, Scherbenbildung, Korrosion: Seit einem Jahr warten die Anwohner auf Sanierung ihres Viertels. Jetzt steht der Termin.
Das Warten hat ein Ende. Zumindest sehr bald: Seit 2023 sehnen sich die Anwohner der Siedlung Am Moor danach, dass in ihr Wohngebiet Bagger und Bauarbeiter einfallen. Denn schon im Frühsommer des Jahres 2022 stellte die Geesthachter Stadtverwaltung fest, dass Straßen und Kanalisation in einem so schlechten Zustand sind, dass sie dringend saniert werden müssen. Nun steht fest, wann es in Apfelstraße, Birnenstraße und Co. endlich losgeht.
In der zweiten Kalenderwoche des Jahres sollen die Arbeiten beginnen. Im Geesthachter Rathaus spricht man sogar vom umfangreichsten Straßensanierungsprojekt in der ganzen Stadt. Klar ist: Bis alle Straßen in der Siedlung komplett saniert sind, werden mehrere Jahre ins Land gehen.
Siedlung Am Moor wird jahrelang zur Großbaustelle
Die Bauarbeiten beginnen im Kreuzungsbereich der Straße Am Moor mit dem Apfelweg ganz im Südosten der Siedlung. Laut Stadtverwaltung stehen zunächst Kanalbauarbeiten und die Sanierung der Regenwasserpumpstation an. Geplant ist, den ersten Bauabschnitt, der an der Straße Am Moor beginnt und vor der Kreuzung des Rosenweges endet, komplett fertig zu sanieren. Erst nach Fertigstellung dieses Abschnittes wird mit dem nächsten Abschnitt begonnen – aktuell geht man im Rathaus davon aus, dass die Arbeiten am ersten Abschnitt bis in den Herbst 2025 andauern werden.
Die Sanierung ist bitter nötig, weil sowohl Fahrbahnen als auch Regen- und Schmutzwasserkanäle in einem sehr schlechten Zustand sind. „Es ist beabsichtigt, wegen der starken Kanalisationsschäden schnellstmöglich mit der Sanierung zu beginnen, das heißt, es soll noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden“, teilte die Stadtverwaltung bereits im Mai 2022 mit. Aus dem „schnellstmöglich“ wurden allerdings zweieinhalb Jahre.
Kanalisation in dramatisch schlechtem Zustand
Es gab wiederholt Wasserrohrbrüche. Die Liste der Mängel, die bei einer Analyse festgestellt wurden, ist lang: Die Rohre haben teilweise Betonkorrosion, „es gibt Scherbenbildung, Risse, herausquellende Dichtungen, mangelhafte nachträgliche Anschlüsse und mangelhaft hergestellte Hausanschlüsse. Und da die Leitungen überwiegend im Grundwasser liegen, wird durch die Schäden vermehrt Grundwasser in die Kanalisation geleitet“, wurde festgestellt. Im Rahmen der Baumaßnahme wird die gesamte Regen- und Schmutzwasserkanalisation in der Siedlung erneuert, ebenso alle vorhandenen Regen- und Schmutzwasserhausanschlüsse bis zur jeweiligen Grundstücksgrenze.
Als umfangreich gilt das Projekt auch, da es in mehrere Bauphasen eingeteilt ist. Erst wenn die gesamte Kanalisation fertiggestellt ist, machen sich die Fachleute an die Betonsteinpflasterung der sogenannten Mischverkehrsfläche. Und hier drückt der Schuh schon viel länger: Bereits im Jahr 2009 – vor 15 Jahren – stellte ein Gutachter fest, dass viele Straßen im Viertel rissig sind. Da aber schon damals die Asphaltschicht nur drei bis vier Zentimeter dick war, konnte diese nicht mehr saniert werden. Deshalb braucht es nun den Neubau.
Gesamtbaukosten liegen bei 2,15 Millionen Euro
Während der Bauarbeiten müssen die jeweiligen Abschnitte voll gesperrt werden. Der Anliegerverkehr soll aufrechterhalten werden, solange dies bautechnisch möglich ist. Die Stadt kündigt an, dass die Bewohner der Siedlung von der ausführenden Firma rechtzeitig über die Bauarbeiten informiert werden. Separate Fußgängerwege im Viertel sind weiterhin nicht angedacht.
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Acht Straßen sind von den Bauarbeiten in den kommenden Jahren betroffen: Zahlen müssen die Anwohner von Apfelweg, Kirschenweg, Rosenweg, Birnenweg, Veilchenweg, Narzissenweg, Aprikosenweg und Tulpenweg für die Baumaßnahme nicht. Die Stadt beziffert die Gesambaukosten zum jetzigen Zeitpunkt auf 2,15 Millionen Euro.
Auch auf der Düneberger Straße wird gebaut
25 Hinweise sind daraufhin bei den Planenden eingegangen. Die Auswertung dieser Eingaben wurde, so wie das gesamte Bauprojekt, dem Fachausschuss vorgestellt. Zudem hat es Anwohnerinformationen gegeben.
Für Geesthachts Autofahrer bedeuten die Bauarbeiten, dass sie sich in den kommenden Monaten auf noch mehr Verkehrsbehinderungen einstellen müssen. Denn auch in das zweite Dauerthema ist zuletzt wieder Bewegung gekommen: Die Düneberger Straße soll noch dieses Jahr zwischen Geesthachter Straße und dem Neuen Krug angefasst werden.