Geesthacht. Im Vergleich zum Vorjahr schlugen Einbrecher rund viermal so häufig in der Elbestadt zu. Woran das liegen könnte.
An nicht wenigen Häuserfassaden in Geesthacht sieht man Überwachungskameras. Mancher Treppenaufgang ist mit Schutzplanen zugezogen. Offenbar haben die Bewohner der Stadt Angst, dass sie Opfer von Einbrechern werden. Ein Gefühl, das beim Blick auf die Kriminalstatistik für die Stadt aus dem vergangenen Jahr durchaus nachvollziehbar ist. Die Zahl der Einbrüche in der Elbestadt ist dramatisch angestiegen.
Kripochef Markus Kaddik präsentierte das Ergebnis der Erhebung jüngst der Geesthachter Stadtpolitik. 69-mal schritten Einbrecher in Geesthacht im vergangenen Jahr zur Tat. Bei 32 Versuchen scheiterten sie. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies erstaunliche Fallzahlen: 2022 noch gab es nur 16 Fälle insgesamt. Die Zahl der Einbrüche ist damit um mehr als das Vierfache angestiegen.
Geesthacht für Einbrecher an A25 und B404 günstig gelegen
Doch was ist der Grund für den heftigen Anstieg? Noch fischt die Ermittlergruppe aus Reinbek im Trüben. „Geesthacht war einfach mal dran“, sagt Kaddik. Die Lage der Stadt habe Geesthacht für Einbrecher zu einem vielversprechenden Revier gemacht. Die hohen Fallzahlen würden durch durchreisende Gruppen verursacht, die die Stadt als lukratives Gebiet erkannt haben, sagt Kaddik. Verbrecher, die hier auf Beutezug gehen, haben durch die A25 und die B404 Fluchtwege, die schnell aus der Stadt hinausführen.
Insgesamt konnten acht Tatverdächtige im Zusammenhang mit Einbrüchen im vergangenen Jahr ermittelt werden. Dass auf die Ermittler weitere Arbeit zukommt, lassen die vergangenen Wochen erkennen. Kaddik selbst bemerkte im Hauptausschuss, dass aktuell wieder Einbrecher in der Stadt unterwegs sind. Zuletzt versuchte die Polizei am Montagabend (25. November) zwei Einbrecher zu schnappen.
Einbrecher scheitern an der Terrassentür
Wie schon vor elf Tagen kreiste ein Polizeihubschrauber über die Elbestadt. Erneut war die Besatzung auf der Jagd nach Einbrechern, die in Geesthacht ihr Unwesen trieben. Diesmal schlugen sie in den Vorabendstunden im Helga-Weiße-Weg im Norden der Stadt zu.
Offenbar versuchten zwei Personen gewaltsam über die Terrassentür in ein Haus einzubrechen. Als sie bemerkten, dass die Erfolgsaussichten gering sind, ließen sie von ihrem Vorhaben ab und flüchteten. Laut Zeugenaussagen trugen sie dunkle Mützen, Tücher vor dem Gesicht und Daunenwesten.
Polizei jagt Einbrecher mit Hubschrauber
Kurze Zeit später wurden Polizeibeamte auf einen 22-Jährigen aufmerksam, auf den die Beschreibung passte. Ob dieser tatsächlich mit dem versuchten Einbruch in Verbindung steht, ist Gegenstand der laufenden Ermittlung. Der entstandene Sachschaden am Einfamilienhaus wird auf 1000 Euro geschätzt.
Erst am 14. November waren Einbrecher in Häuser im Narzissenweg in der Siedlung am Moor und im Hoogezand-Sappemeer-Ring nahe dem Verschwisterungsring in Häuser eingebrochen. Damals unterstützten Beamte der Bundespolizei mit einem Hubschrauber die Einsatzkräfte am Boden. Im Nachgang des Einbruchs am Helga-Weiße-Weg wurde der Hubschrauber „Libelle“ der Hamburger Polizei eingesetzt. Die Helikopter sind mit leistungsstarken Wärmebildkameras ausgestattet, die auch bei Dunkelheit Personen aufspüren können.
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Die Reinbeker Kriminalpolizei sucht nun nach Zeugen. Wer hat verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Helga-Weiße-Wegs beobachtet? Sachdienliche Hinweise nehmen die Beamten unter der Telefonnummer 040/72 77 00 und per E-Mail an reinbek.KPSt@polizei.landsh.de entgegen.