Geesthacht. Bis zum Jahreswechsel werden insgesamt 30 Flüchtlinge in der Elbestadt erwartet. Es fehlt an Helfern sowie an Kleidung und Hausrat.
Der Flüchtlingshilfe Geesthacht stehen arbeitsreiche Wochen bevor. Den Ehrenamtlichen wurde für die Unterkunft an der Mercatorstraße jetzt der Zuzug von bis zu 30 Neuankömmlingen bis zum Jahreswechsel angekündigt, 22 von ihnen sind bereits eingetroffen. „Diese Zahlen sind uns aus der Verwaltung mitgeteilt worden“, sagt Karl Hermann Rosell.
Es sei der größte geplante Zuzug seit Langem, berichtet der Vorsitzende des Geesthachter Vereins. Zuletzt, nach Abflauen der großen Flüchtlingsströme, waren es immer nur zwei bis drei Personen pro Monat gewesen, die der Stadt zugewiesen wurden. Für 2022 wird vorerst mit um die acht Personen pro Monat gerechnet.
Die Initiative unterstützt, wo sie nur kann
Es handelt sich um Ehepaare, Mütter mit Kindern und ganze Familien, vor allem aus Afghanistan. Viele waren dort Ortshelfer für die Bundeswehr. Diese Menschen haben unter den Flüchtlingen einen Sonderstatus, sie sprechen vielfach deutsch und dürfen hier arbeiten und eine Wohnung beziehen – sofern sich eine findet.
Träger der Unterkunft ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Flüchtlingsinitiative unterstützt, wo sie kann. Sie betreibt ein Sachspendenlager, die Fahrradwerkstatt und leistet Hilfe bei vielen Dingen des täglichen Lebens. Doch die Anzahl der Ankommenden stellt die Ehrenamtlichen vor Probleme.
„Der Verein hat zwar noch etwa 50 Mitglieder, aber nur noch wenige sind aktive Helfer. Corona hat ganz viel kaputt gemacht“, weiß Bärbel Zeppelin. „Wir brauchen nun dringend neue aktive Helfer.“
Spenden und Helfer sind dringend gesucht
Zur Gewinnung von Helfern war ein Stand in der Fußgängerzone geplant, doch das erwies sich so kurzfristig als nicht umsetzbar. „Wir haben alle unsere Möglichkeiten zur Reaktivierung unserer Mitglieder angeschoben“, berichtet Bärbel Zeppelin.
Reichen wird das nicht. Die Neuankömmlinge müssen mit Hausrat und Bettwäsche versorgt werden. Viele mussten bei ihrer Flucht alles zurücklassen. Die gespendeten Sachen müssen im Lager sortiert werden, es fehlt an Kleidung, Weißwaren, Töpfen, Pfannen, Garnituren und anderem mehr.
Niemand muss Mitglied beim Träger DRK werden
Auf fluechtlingshilfe-geesthacht.com gibt es einen Aufruf, welche Dinge dringend benötigt werden. Und: „Wir brauchen auch Leute, die fahren können“, sagt Bärbel Zeppelin. Denn die Gegenstände werden sehnlichst an der Mercatorstraße erwartet. Und natürlich sind auch Helfer für den Alltag gern gesehen. „Jeder ist willkommen, wir schicken niemanden weg“, sagt Karl Hermann Rosell.
Mitglied werden müsse niemand. Auch Dolmetscher sind zurzeit rar. Der letzte Verbliebene hilft aktuell im Corona-Testzentrum aus. Ehemalige Flüchtlinge, die mittlerweile einen eigenen Haushalt führen, helfen aus.
Wer Interesse hat: Informationen gibt es unter 0157/73 75 72 59 (dienstags, 18 bis 19 Uhr) oder E-Mail an info-fhg@web.de.