Lauenburg. Die Band Folk Rovers feiert 50-jähriges Bühnenjubiläum. Zwei Mitglieder aus der Anfangszeit sind noch heute dabei.

Als Sara Leistritz geboren wurde, waren die Folk Rovers bereits nicht nur in Lauenburg ein Begriff. Heute ist die 35-Jährige die Frontsängerin der Band, die in diesem Jahr ihr 50. Bühnenjubiläum erlebt. Und das soll in diesem Jahr mit zwei Konzerten so richtig gefeiert werden.

Als Jens Meyer 1974 zu den Folk Rovers stieß, bestand die Lauenburger Band schon seit zwei Jahren. Peter Paulsen, damals Junglehrer an der Weingartenschule und der Dekorateurlehrling Willy Darm hatten 1972 die Band gegründet. Sie hatten sich zufällig in der in Lauenburg damals angesagten Kneipe „Mayfair“ getroffen und festgestellt, dass sie beide irische und amerikanische Folklore mochten – und Gitarre und Banjo spielten. Was einst mit Straßenmusik begonnen hat, weitete sich bald in Auftritten in ganz Norddeutschland aus.

Die Folk Rovers Anfang der 80er-Jahre: Peter Paulsen, Horst Jahn, Ruth Nönnecke und Jens Meyer
Die Folk Rovers Anfang der 80er-Jahre: Peter Paulsen, Horst Jahn, Ruth Nönnecke und Jens Meyer © Privat | Privat

Jens Meyer und Peter Paulsen sind heute noch dabei. „Einmal kam der Betreiber eines schicken Restaurants auf Sylt zu uns und bot uns einen Auftritt an. Zwei Lieder sollten wir spielen. Daumen runter, bedeutete aufhören. Daumen hoch, weiterspielen und 400 Mark Gage. Wir blieben dann den ganzen Abend auf der Bühne“, erzählt Meyer. Die Auftritte auf der Straße wurden weniger, die auf der Bühne immer mehr.

Die wilde Dauerwelle der frühen 80er-Jahre ist einem Kurzhaarschnitt gewichen

Optisch erinnert nichts mehr an die alten Zeiten. Jens Meyer arbeitet seit Jahrzehnten in Lauenburg als Rechtsanwalt und Notar. Man kennt ihn außerdem als gestandenen SPD-Politiker in der Stadt und im Kreis. Die wilde Dauerwelle der frühen 80er-Jahre ist einem seriösen Haarschnitt gewichen. Seine Begeisterung für die Musik ist aber geblieben: „Das ist der perfekte Ausgleich für mich“, schwärmt er.

Auch wenn im Laufe der Jahre die Besetzung der Folk Rovers wechselte, ihrem Musikstil sind sie treu geblieben. Derzeit gehören zur Band Peter Paulsen (Mandoline, Gitarre), Jens Meyer (Banjo, Mandoline, Gitarre), Uwe Knebel (Akkordeon, Gitarre, Harp), Holger Rosek (Bass, Gitarre) und Sara Leistritz (Gesang). Normalerweise treffen sich die fünf Musiker einmal in der Woche zum Proben. Doch Corona hatte einige Zeit nicht nur ihren Auftrittsplänen einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Eines Tages erfuhren wir, dass Uwe Knebel sich mit Corona infiziert hatte. Es stand schlimm um ihn und er musste auf der Intensivstation behandelt werden. Wir hatten alle große Angst um ihn“, sagt Meyer. Doch Uwe Knebel erholte sich zum Glück. Heute ist er bei den Proben wieder dabei.

Jubiläumskonzert mit vielen Gastmusikern geplant

Das ist auch auch gut so, denn derzeit bereiten sich die Folk Rovers auf ihr großes Jubiläumskonzert am 21. Oktober vor. Viele Lauenburger werden sich noch daran erinnern: Als die Band vor zehn Jahren ihr 40-jähriges Jubiläum feierte, waren die Konzertkarten ruckzuck ausverkauft. Damals hatten die Folk Rovers befreundete Musiker um einen Gastauftritt gebeten. Mit dabei waren damals unter anderem der singende Wirt Sönke Ellerbrock, sowie Willy und Kally Darm.

Der jüngste der drei Brüder, Andy Darm, hatte damals die Moderation des Konzertes übernommen.

Das ist übrigens auch in diesem Jahr so. Die Fäden des Konzertes zum 50. Bühnenjubiläum laufen wieder bei Andy Darm, mittlerweile Lauenburgs Veranstaltungsmanager, zusammen. Einige der früheren Weggefährten sind auch wieder dabei: Kally und Willy Darm, aber auch der Lauenburger Shantychor Die Kielschweine sowie der Lauenburger Musikkreis unter Leitung von Manfred Schulz. Auch die Lauenburger Musiküsse haben ihren Auftritt zugesagt.

Zwischendurch plaudern die Bandmitglieder gern aus dem Nähkästchen. Eine Anekdote erzählen sie nämlich besonders gern: Einmal stand ein junger, schmächtiger Mann vor der Band und bat, in einer Konzertpause um das Mikrofon. Er durfte – es war Otto Waalkes, damals noch völlig unbekannt. Wer weiß, vielleicht war der Gastauftritt bei den Folk Rovers der Karriereanschub für den Komiker.

Der Kartenverkauf für das Jubiläumskonzert am Freitag, 21. Oktober, in der Heinrich-Osterwold-Halle startet in Kürze.

Frühschoppen in der großen Scheune in Schnakenbek

Wer so lange nicht warten möchte, hat am Sonntag, 31. Juli, Gelegenheit, die Folk Rovers zu hören. Um 11 Uhr beginnt in der großen Scheune auf dem Heidelbeerhof in Schnakenbek (Krüzener Weg 1) ein musikalischer Frühschoppen mit den Folk Rovers. Der Eintritt ist frei. Spenden zugunsten der Schnakenbeker Feuerwehr sind aber gern gesehen.