Büchen. Bis zum Bau eines neuen Domizils soll die leer stehende „Bürgerstube“ auf dem Bürgerplatz genutzt werden. SPD kritisiert die Idee.

Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlug der Ausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Soziales in seiner jüngsten Sitzung: Das Jugendzentrum erhält bis zum Neubau ein neues Domizil und die leer stehende „Bürgerstube“ auf dem Bürgerplatz eine neue Verwendung. Damit könnte die seit 2014 geführte Diskussion um den provisorischen Standort für das Juz beigelegt werden. Endgültig entscheiden muss Büchens Gemeindevertretung.

Nachdem das alte Gebäude an der Parkstraße von der Gemeinde veräußert wurde, fand das Juz in Containern auf dem Gelände des Schulzentrums seinen vorübergehenden Platz. Die Kosten für die Interimslösung wuchsen von zunächst geschätzten 790.000 Euro auf bis zu 2,1 Millionen Euro an. Zudem läuft im Herbst dieses Jahres die befristete Baugenehmigung aus.

"Bürgerstube" soll zum Jugendzentrum umfunktioniert werden

Für die CDU und die Wählergemeinschaft Aktive Bürger Büchen (ABB) bot sich die leer stehende „Bürgerstube“ als finanziell überschaubare Lösung an. Eine Kostenschätzung ergab, dass der Umbau nur rund 350.000 Euro kosten würde. CDU und ABB gehen davon aus, dass die „Bürgerstube“ bis zum Neubau des Juz mehrere Jahre als Provisorium dienen würde. Mit diesen Argumenten konnten sich die Fraktionen durchsetzen.

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Harsche Kritik an dem Beschluss kommt unterdessen von der SPD. „Ein Jugendzentrum ohne eine nutzbare Außenfläche ist sicher nicht geeignet. Dazu direkt auf dem Präsentierteller gegenüber der Polizei, der Verwaltung und der Seniorenwohnanlage. Das ist gewiss kein Platz, der Jugendliche anspricht“, ist Nadine Satzel überzeugt. Ihre Fraktionskollegin Claudia Hondt ist ebenfalls enttäuscht von dem Beschluss: „Aus pädagogischer Sicht ist der Standort für die offene Kinder- und Jugendarbeit in Büchen ein Rückschritt“, sagt sie.

SPD will Container gegenüber der Schule aufstellen

Die SPD hatte vorgeschlagen, die Container für das Juz gegenüber der Schule aufzustellen. „Hier hätten wir die Chance gehabt, das Jugendzentrum an einem Standort zu platzieren, der der endgültig sein könnte“, sagt Nadine Satzel.