Büchen. Der Ort gerät angesichts des Zuzugs an seine Grenzen, sagt die Wählergemeinschaft. Sie hat eine maximale Einwohnerzahl im Blick.
Die Gemeinde Büchen ist ein begehrter Ort. Derzeit wohnen etwa 6500 Menschen in der Gemeinde. Seit 2016 gibt es ein Ortsentwicklungskonzept für den Ort. In diesem Jahr wurde mit einer breit angelegten Bürgerbeteiligung die Fortschreibung in die Wege geleitet. Berücksichtigt werden in dem Konzept Naturräume, die soziale Infrastruktur, die Verkehrsentwicklung und Mobilität sowie Gewerbeansiedlungen und Wohnungsbau.
Doch gegen das geplante Wachstum regt sich von Anfang an Widerstand. Dem Konzept zufolge soll eine Ausweisung umfangreicher Gewerbeflächen im Westen der Gemeinde bis zur Ortsgrenze nach Müssen erfolgen. Aus Protest dagegen gründete sich sich im April dieses Jahres ein Ortsverband der Grünen. Sollten die Gewerbegebiete wie geplant entstehen, würde die Naherholungsqualität der Gemeinde Büchen massiv leiden.
Wählergemeinschaft will Wohnungsbau in Büchen begrenzen
Doch nicht nur die Entwicklung der Gewerbeflächen wird breit diskutiert. Die Wählergemeinschaft Aktive Bürger Büchen (ABB) hat sich auf ihrer Klausurtagung jetzt mit dem Ortsentwicklungskonzept unter dem Gesichtspunkt des Wohnens beschäftigt. Schwerpunkt der Diskussion: Wie viele Einwohner verträgt die Gemeinde künftig, ohne dass die Infrastruktur kollabiert?
Nachdem die Neubaugebiete Großer Sandkamp und Mühlenweg in kurzer Zeit bezogen waren, schließt sich jetzt das Baugebiet Pötrauer Höhe an. Hier werden weitere 500 Menschen ihr neues Zuhause finden. Damit ist für die ABB die Grenze erreicht.
ABB: Verkehrssituation in Büchen schon jetzt angespannt
„Für eine weitere Ausweitung sehen wir aufgrund der bestehenden und geplanten Infrastruktur keine Notwendigkeit und auch keine Möglichkeit“, sagt der Vorsitzende Patrick Winkler. Dies sei besonders wichtig, im Hinblick auf die Kapazitäten der Schulen in Büchen. „Die Schule wird jetzt noch einmal erweitert, aber danach sehen wir keine zusätzlichen Möglichkeiten mehr, die Schule am Standort weiterzuentwickeln“, sagt Winkler.
Auch die Verkehrssituation sei in Büchen schon jetzt angespannt. „Der Bahnhofstunnel an der Lauenburger Straße sorgt schon jetzt oft für Fahrzeugschlangen. Und für den Radverkehr, den wir fördern und weiterhin große Bedeutung schenken wollen, fehlen die von uns seit Jahren verlangten Bahnquerungen“, argumentiert die ABB-Fraktion.
Nur eine innerörtliche Verdichtung sei noch akzeptabel
Wie schon bei der Entwicklung der Gewerbeflächen will die Wählergemeinschaft auch beim Wohnungsbau künftig nur eine innerörtliche Verdichtung akzeptieren. „Es dürfen im Interesse der Umwelt nicht noch weitere Flächen versiegelt werden. Für uns ist ein Bevölkerungswachstum auf maximal 8000 Einwohner noch akzeptabel“, fasst Winkler das Ergebnis der Klausurtagung zusammen.