Schwarzenbek. Die bisherige Königin Anja Reschke ist nach drei Jahren abgelöst. Wer sonst noch zu Amt und Würden bei den Schießwettbewerben kam.

Sven Dreyer, Vorsitzender der Schwarzenbeker Schützengilde von 1894 machte es am Pfingstsonnabend spannend als knapp einhundert Gäste in der Schützenhalle die Proklamation der neuen Majestät verfolgten. Während des traditionellen Nachmittags mit Blasmusik des Musikzugs der Feuerwehr Tramm hatte er schon mehrere Titel und Orden an die Sieger der diesjährigen Schießwettbewerbe vergeben.

Nun wollten alle endlich wissen, wer der neue König oder die Königin ist und die bis dahin amtierende Majestät Anja Eschke nach drei Jahren ablöst. Die Spannung war besonders groß, denn wegen der Pandemie hatte es seit 2019 kein Schützenfest gegeben. „Nur zwei Kameraden schossen dieses Mal um die Königswürde“, sagte Dreyer. Sieger dieses „Duells“ wurde Siegfried Koslowski.

Die große Stütze des Vereins wird zum zweiten Mal Schützenkönig

Der 65-Jährige schoss eine 7,3 und regiert nun bis zum nächsten Schützenfest. Koslowski gehört dem Verein seit 1992 an und ist der Schießmeister der Gilde. Schon 2002 hatte er das Königsschießen gewonnen. „Er ist nicht nur ein guter Schütze, sondern auch eine gute Stütze für unseren Verein. Ohne ihn wüsste ich manchmal nicht wie es weitergehen soll“, würdigte der Vorsitzende den neuen König. Koslowski wählte sich Jens Torkel als Adjutanten. Der König schmückte sich zudem mit einem blauen Fanschal des Sommer-Biathlon in Ruhpolding.

Sie hatte eine lange Amtszeit: Anja Eschke wurde 2019 Schützenkönigin und war es wegen der Pandemie drei Jahre lang. Seven Dreyer (l.) und Jens Torkel nahmen ihr die Kette und die Epauletten ab.
Sie hatte eine lange Amtszeit: Anja Eschke wurde 2019 Schützenkönigin und war es wegen der Pandemie drei Jahre lang. Seven Dreyer (l.) und Jens Torkel nahmen ihr die Kette und die Epauletten ab. © Monika Retzlaff | Monika Retzlaff

Der neue König holte den Biathlon nach Schwarzenbek

„Seit 2015 fahre ich jedes Jahr im Januar und im Sommer, zum Biathlon, um mir die Wettbewerbe anzusehen“, sagte er. Das blieb nicht ohne Folgen für die Schwarzenbeker Schützen, denn Koslowski konnte seine Mitstreiter in der Gilde für die Organisation eines Biathlon-Wettbewerbs gewinnen und eine entsprechende Anlage für einen fünfstelligen Betrag kaufen.

An der Premiere 2019 mit Biathlon-Legende Fritz Fischer nahmen dann auch elf Teams teil. Der zweite Wettbewerb mit der Kombination aus Geländelauf und Schießen an der Laser-Biathlon-Anlage fand letztes Jahr statt und nun startet am Sonnabend, 14. August, wieder ein Schwarzenbeker Biathlon-Cup.

Die 80 Schwarzenbeker Schützen und die Gäste aus zehn Vereinen und Gilden der umliegenden Orte gratulierten Siegfried Koslowski und verabschiedeten zuvor die ehemalige Königin Anja Eschke mit viel Beifall. Die stellvertretende Vereinsvorsitzende hatte eine lange Amtszeit, die sie trotz der Pandemie mit guter Laune bestritt. „Ich hatte eine sehr schöne Zeit, denn nach meiner Proklamation 2019 konnte ich ja noch an vielen Schützenfesten teilnehmen und unsere Gilde repräsentieren“, erzählt sie. Bis zum Schützenball 2020, bei dem sich 180 Gäste vergnügten, lief alles nach Plan. Auch am Landeskönigsball in Travemünde konnte die 51-Jährige, die auch weiterhin Kreis-Schützenkönigin ist, mit ihrem Gefolge noch teilnehmen. Dann kam der Lockdown.

Große Freude bei den Schützen über das Ende der Pandemie

Erst jetzt war wieder ein Fest möglich und die Freude war groß. Die Gäste spendeten den Titel- und Pokalgewinnern viel Anerkennung und Applaus. Bürgerkönigin wurde Monika Witt mit einer 10,6. Sie löst Bernd Grottke in dem repräsentativen Amt ab. Jungschützenkönig wurde der 14-jährige Leon Zander. Den Wachpokal, der unter den Mitgliedern der Königswache ausgeschossen wird, holte sich Holger Dekarski. Den Wettbewerb der Schützen ab 65 Jahre, die nicht mehr am Königsschießen teilnehmen möchten, gewann Manfred Langer. Er bekam den Ältestenpokal. Die Damenehrenscheibe ging an Karin Prellwitz.