Lauenburg. Ein neues Hochwasserschutzkonzept muss her, um die Altstadt von Lauenburg besser vor den Elbfluten zu schützen. Es kann losgehen.
Jetzt kann es endlich losgehen: Die Planer des Hochwasserschutzes für den Kernbereich Altstadt stehen fest. Den Zuschlag hat das Büro Inros Lackner aus Rostock erhalten. Die Architekten und Ingenieure aus Mecklenburg sind in Sachen Hochwasserschutz ausgewiesene Experten. Sie haben unter anderem das Hochwasserschutzkonzept der Stadt Sulz am Neckar erarbeitet.
Vorgabe war dort, die Hochwasserschutzmauern auf einen Meter zu begrenzen. Dafür ist ein umfassender Eingriff ins Flussbett nötig geworden. Die Variante der Planungsgemeinschaft zeigt eine Mischung aus Hochwasserschutzmauern, Dämmen, Vorlandabgrabungen und die Tieferlegung der Gewässersohle, die auf ökologische Belange Rücksicht nimmt.
Hochwasser bedroht immer wieder die Altstadt von Lauenburg
Mindestens ebenso kompliziert dürfte für die Planer das Lauenburger Konzept des Hochwasserschutzes werden. Hier betreuen sie den sogenannten Planungsbereich A, also den Bereich zwischen Ruferplatz und Kuhgrund. Für viele Anwohner geht mit diesem Abschnitt die Planung des Hochwasserschutzes erst richtig los. Und auch die Fachleute sprechen von der Kernzone der künftigen Schutzlinie.
Für den Hochwasserschutz der Altstadt hat das Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) übrigens nicht nur die Planungsleistungen für die Wasserbauer ausgeschrieben, sondern auch für den Denkmalschutz. Schließlich müssen bei der Gestaltung der Schutzlinie auch diese Belange berücksichtigt werden.
Experten für das neue Hochwasserschutzkonzept sind in Lauenburg wohlbekannt
Da macht es Sinn, wenn die Planung diesbezüglich von Anfang unabhängig begleitet wird. Auch dafür sei der Auftrag bereits erteilt worden, berichtete Amtsleiter Reinhard Nieberg am Montagabend vor dem Bau- und Planungsausschuss.
Für die Planung hat das Büro Inros Lackner nicht nur die Denkmalexperten mit an Bord geholt, sondern für die Projektsteuerung auch Fachleute, die sich in Lauenburg bereits auskennen. „Ein großer Teil der Partner des Planungsbüros kennen wir schon von anderen Maßnahmen“, freut sich Nieberg.
2028 sollen die Arbeiten am neuen Hochwasserschutz beginnen
In keinem anderen Bereich der Hochwasserschutzlinie ist die Einbeziehung der Anwohner so notwendig, wie entlang des Planungsbereiches A. Das Problem: Es gibt in diesem Abschnitt keine einheitliche Gebäude- und Grundstückslinie. Daraus ergibt sich, dass Schutzanlagen zum Teil auf privatem Grund errichtet werden müssen. „Wir werden mit allen Grundstückseigentümern intensive Gespräche führen und alle Planungsschritte transparent erläutern“, versicherte Nieberg.
Wenn alles klappt wie vorgesehen, könnte die Bürgerbeteiligung noch in diesem Jahr anlaufen. Auch erfreulich: Voraussichtlich muss der zuletzt genannte Baubeginn 2028 für Abschnitt A vorerst nicht nach hinten verschoben werden.