Alt-Mölln. Die drei mobilen Impfteams sind bereits in 73 Prozent der Pflegeeinrichtungen im Einsatz. Die Inzidenz im Kreis sinkt auf 76,8.

Seit zwei Wochen ist das Impfzentrum in Alt-Mölln im Kreis Herzogtum Lauenburg nun am Start, die Einrichtung in Geesthacht zieht nach der bisherigen Planung des Kreisgesundheitsamtes voraussichtlich am 15. Februar nach. Bereits in der kommenden Woche sollen aber alle Bewohner der Alten- und Pflegeheime geimpft sein. Am Freitag waren die insgesamt drei mobilen Impfteams in sechs Heimen im Einsatz, bereits am Donnerstag hätten 73 Prozent der Heimbewohner im Herzogtum Lauenburg ihre Erstimpfung erhalten, sagte Kreissprecher Tobias Frohnert. Im Kreisgebiet gibt es 2500 Heimbewohner. 14.000 Frauen und Männer im Herzogtum Lauenburg sind über 80 Jahre alt.

„Leider haben wir keinen Einfluss auf die Impfstoffmengen, die dem Kreis täglich zur Verfügung gestellt werden“, erklärte Landrat Dr. Christoph Mager. „Jede Impfdosis, die das Impfzentrum erreicht, wird auch verimpft.“ Das Impfzentrum Nord in Alt-Mölln läuft wegen der eingeschränkten Impfstoffmenge derzeit etwa auf einem Viertel der möglichen Kapazität. Dort wird seit dem 4. Januar täglich am Nachmittag der Impfstoff von Pfizer/Biontech an Berechtigte verimpft.

Landtagspräsident Schlie (CDU) kritisiert Wahlkampfgetöse der Parteien

„Bei wöchentlich rund 420 Impfdosen, also 60 am Tag, macht es auch keinen Sinn, das zweite vorgesehene Impfzentrum in Geesthacht vorzeitig zu öffnen. Zwar ist nachvollziehbar, dass sich die Menschen im Südkreis eine Impfmöglichkeit in der Nähe wünschen. Diese wird abhängig von der Impfstoffversorgung des Landes voraussichtlich im Februar in Geesthacht auch eröffnet. Vorgesehen sind dann zwei Impflinien in Geesthacht – neben einer Impflinie in Alt-Mölln“, so der Landrat weiter.

Am Donnerstag hatte er sich gemeinsam mit dem aus Mölln stammenden Landtagspräsidenten Klaus Schlie (CDU), DRK-Kreisgeschäftsführer Peter Timmermanns und dem DRK-Projektleiter des Impfzentrums, Stefan Fehrmann, vor Ort über die aktuelle Situation informiert. „Es ist beeindruckend, mit welcher hohen Professionalität und großen Motivation die Beteiligten die große Herausforderung annehmen und abarbeiten. Bei den zurzeit noch sehr begrenzt zur Verfügung stehenden Impfdosen wird es aber einige Zeit dauern, bis die erste Gruppe der Seniorinnen und Senioren im Kreis über 80 Jahre geimpft ist“, räumte der Landtagspräsident ein.

Anzahl der zu Impfenden werde sich drastisch erhöhen

Da aber ständig die Produktion erhöht werde und es Neuzulassungen von Impfstoffen gäbe, werde sich die Anzahl der zu Impfenden drastisch erhöhen, so der Christdemokrat weiter. Die Organisation im Kreis sei dazu optimal aufgestellt. Scharf kritisierte Schlie den Versuch von Politikern anderer Parteien, Anlaufschwierigkeiten beim Impfen parteipolitisch zu instrumentalisieren. Das gelte für die Impfstoffmenge genauso wie für das Anmeldeverfahren zur Impfung. „Deutschland konnte nur im europäischen Rahmen den Impfstoff bestellen – alles andere wäre unverantwortlich und nationale Arroganz. Das weiß auch der Koalitionspartner SPD auf Bundesebene. Wahlkampfgetöse ist unangebracht“, so Klaus Schlie.

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Wie berichtet gibt es deutliche Fortschritte im Anmeldeverfahren. Das oft kritisierte „Windhundprinzip“ über die Rufnummern 116 117 oder 0800 455 655 0 sowie im Internet unter www.impfen-sh.de wird geändert. Personen über 80 Jahre sollen nun ab dem 28. Januar durch das Land postalisch über telefonische Anmeldemöglichkeiten informiert werden, die auch längerfristige Termine ermöglichen.

Das Kreisgesundheitsamt registrierte am Freitag (Stand: 16 Uhr) eine Zunahme von 14 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegenüber dem Vortag. Insgesamt sind im Kreis 2157 Infektionsfälle seit Pandemiebeginn gemeldet, 1729 Personen gelten als genesen. Weitere Todesfälle (Gesamt: 43) kamen im Kreis am Freitag nicht hinzu. Die Inzidenz sinkt auf 76,8.