Geesthacht. Die beiden starken Pfähle müssen im Elbgrund vor Tesperhude genau positioniert sein. Denn es hängt einiges von ihnen ab.
Die beiden Dalben vor dem Elbufer von Tesperhude sind gesetzt, jetzt kann die Forschungsplattform des Geesthachter Helmholtz-Zentrums anrücken. Einen dafür vorgesehen Zeitraum gibt es nun auch schon. Volker Dzaak vom Hereon rechnet mit dem 27., 28. oder 29. Juni. Herbeigeschleppt wird sie auf einem Ponton von der Hitzler-Werft in Lauenburg. Dort bekommt der Ponton unter anderem als eine der abschließenden Arbeiten einen frischen Anstrich.
„Der eine Dalben wollte partout nicht rein“, sagt Volker Dzaak vom Geesthachter Helmholtz-Zentrum Hereon. Die Stahlstäbe sind 18 Meter lang, sie stecken 8,50 im Boden. Innen sind sie hohl und werden für die Stabilität und um dem Strom Masse entgegenzusetzen, mit Sand verfüllt.
Forschungsplattform des Helmholtz-Zentrums soll Ende Juni kommen
Die Forscher vermuten, dass eine hartnäckige Kiesschicht im Boden die Arbeiten erschwerte und nicht etwa ein Findling aus der Eiszeit. Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg war es jedenfalls nicht. Taucher hatten den Grund im Vorwege auf alte Kampfmittel abgesucht und Entwarnung gegeben. Mit dem Einsatz von schwerem Gerät auf der Arbeitsplattform der Taucher Knoth, einem Rüttler, gelang es, den Dalben in den Elbgrund zu treiben – oder besser, zu rütteln. Die gesamten Aufbauarbeiten haben anderthalb Tage gedauert.
Sollte es mal zu Eisgang kommen, wird der Ponton mit Plattform in Sicherheit zur Hitzler-Werft gebracht, Hochwasser hingegen finden die Forscher spannend wegen der Messungen. Die Dalben bleiben bei Eis in der Elbe. Durch den Druck der Schollen könnten sie dann allerdings in eine Schieflage kommen von bis zu zwei Zentimetern.
Genaue Positionierung der Führungsdalben war wichtig
Die Forschungsstation soll vor Tesperhude mindestens 20 Jahre lang ihren Dienst tun, unterbrochen nur von den Wartungsarbeiten. Hierzu wird der Ponton alle fünf Jahre zur Hitzler-Werft geschleppt, alle zehn Jahre muss die Tauglichkeit neu geprüft werden. Die Intervalle orientieren sich an denen von Binnenschiffen.
Die Forschungsplattform besteht aus dem Schwimmponton (Länge neun Meter, Breite sechs Meter, Höhe 1,57 Meter) und einem Messcontainer, der darauf installiert wird. Dieser wartet auf der Werft auf die finale Installation auf dem Ponton. Der Schwimmponton wird am Ende des Stegs der Stadt in Tesperhude liegen. Der Zugang zur Forschungsplattform wird über eine Gangway hergestellt, die mit dem Steg verbunden wird. Deshalb war auch die genaue Positionierung der Führungsdalben so wichtig.