Schwarzenbek. Die Tischtennisspielerinnen des TSV Schwarzenbek können dank des Rückzugs von Hannover 96 in der Regionalliga spielen.
Des einen Freud ist bekanntlich des anderen Leid. Und das gilt ganz besonders im Sport. Gern hätten die Tischtennisspielerinnen des TSV Schwarzenbek nach der Rückkehr von Sejla Fazlic in der Saison 2021/22 in der Regionalliga gespielt. Doch in der vierthöchsten Spielklasse waren alle Plätze besetzt. Bis jetzt: Denn nun hat Hannover 96 aus personellen Gründen auf einen Startplatz für seine zweite Mannschaft verzichtet. Der Weg war frei für die Europastädterinnen. Wann die Liga genau startet, ist noch offen.
Rückblick: Am Ende der Spielzeit 2019/20 stiegen die Schwarzenbekerinnen, damals noch mit zwei Ukrainerinnen an der Platte, aus der 3. Bundesliga ab. Da der Verein aber künftig auf (teure) Ausländerinnen verzichten wollte, mit Sejla Fazlic aber eine Spielerin für das obere Paarkreuz nicht mehr zur Verfügung stand, da sie erst einmal ihre Ausbildungen beenden wollte, war die Regionalliga eine Nummer zu groß für den TSV.
Vor dem coronabedingten Saisonabbruch Spitzenreiter in der Oberliga
Folglich trat der TSV in der Spielzeit 2020/21 eine Klasse tiefer in der Oberliga an. Nach vier Partien belegte das Team von Trainer Mirsad Fazlic zwar Platz eins. Doch dann wurde die Saison coronabedingt abgebrochen. Die Schwarzenbekerinnen hatten sich auf ein weiteres Jahr in der Oberliga eingestellt. Bis jetzt.
Trainertochter Sejla Fazlic hat ihre Ausbildung inzwischen beendet und wieder „richtig Lust auf Tischtennis bekommen“, wie es Mannschaftsführer Wolfgang Weber formuliert. Die 22-Jährige, die bereits in der 2. Liga für den TSV aufgeschlagen hat, wird künftig zusammen mit Michelle Weber (18) im oberen Paarkreuz spielen. Im unteren Paarkreuz treten die Talente Julia Braasch (15) und Stella Lin Wonschik (17) an die Platte.
Ehrgeizige Ziel: In ein, zwei Jahren die Bundesliga in Visier
Abgesehen von der abgebrochenen Oberligasaison spielt Schwarzenbek damit erstmals seit 2009/2010 ohne „eingekaufte“ Spitzenspielerin. Zum Vergleich: Mitfavorit MTV Engelbostel-Schulenburg tritt mit einer Ukrainerin, einer Litauerin und zwei Rumäninnen an.
Als Saisonziel nennt Wolfgang Weber den Klassenerhalt. „Wenn sich die jungen Spielerinnen so weiterentwickeln wie bisher, könnte in ein oder zwei Jahren auch die Bundesliga ein Thema sein“, sagt der Mannschaftsführer.
Kein Mitglied aus der Jugendabteilung im Lockdown verloren
Auch die 2. Damen des TSV spielt künftig eine Klasse höher: in der Verbandsoberliga. Für die Nachwuchsspielerinnen Lenara Breyer, Sophie Pfeifer und Haiyan Aye, die allesamt auch in der Regionalliga Einsätze bekommen sollen, sowie Philine Carl geht es ebenfalls darum, den Abstieg zu vermeiden.
Dass die Tischtennis-Abteilung recht gut durch die Corona-Pandemie gekommen ist, lag auch an der guten Zusammenarbeit mit der Stadt. Wann immer es möglich war, hat der TSV für seinen Nachwuchs Tischtennis angeboten. „Unter dem Strich haben wir kein einziges Mitglied in unserer Jugendabteilung verloren“, sagt Wolfgang Weber nicht ohne Stolz.