Schwarzenbek. Am Wochenende hat es mehrere Einsätze für die Feuerwehr gegeben. Vermutlich haben zwei Minderjährige die Brände gelegt.
Nach einer Serie von Bränden im Schwarzenbeker Stadtgebiet hat die Polizei nun zwei Tatverdächtige ermittelt: einen 12 und einen 14 Jahre alten Jungen.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte am Sonnabend ein Zeuge gegen 18.30 Uhr an der Hans-Böckler-Straße im Bereich des Jugendzentrums einen Brand gemeldet. Eine Kunststoffbox, die direkt an der Hauswand stand, brannte. Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbek konnten ein Übergreifen auf das Gebäude verhindern. Jedoch wurde die Hausfassade in Mitleidenschaft gezogen.
Brandanschlag auf Schule in Schwarzenbek: Zwei Jungs sind tatverdächtig
Am Sonntag dann der nächste Einsatz: Gegen 13 Uhr stand ein Restmüllcontainer an der Seestern-Pauly-Straße in Flammen. Auch hier konnten die Feuerwehrleute schnell eingreifen und einen größeren Schaden verhindern.
Kurze Zeit später, gegen 14.45 Uhr, wählte ein weiterer Zeuge den Notruf und meldete einen Brand in der Grund- und Gemeinschaftsschule Schwarzenbek an der Breslauer Straße. Polizeisprecherin Jacqueline Fischer sagte dazu: „Hier wurde ein Brandsatz durch ein auf Kipp stehendes Fenster in das Gebäude geworfen. Nur durch die Meldung der Zeugen und das schnelle Einschreiten der Feuerwehr konnte ein größerer Schaden verhindert werden.“ Es brannte ein Lagerraum für Putzmittel und -geräte der Schule, der neben der Hausmeisterloge liegt. Die Feuerwehrleute waren mit ihren Fahrzeugen auf den Parkplatz an der Breslauer Straße gefahren. Dort liegen sowohl der Eingang der Grundschule als auch des Jugendzentrums. Beide Gebäude sind durch einen eingeschossigen Anbau miteinander verbunden. Die Schadenshöhe für alle drei Brände wird auf mehr als 5000 Euro geschätzt.
Vermutlich müssen die Eltern der beiden Kinder für den Schaden aufkommen
Erste Ermittlungen der Kriminalpolizei Geesthacht haben ergeben, dass zwei Minderjährige aus Schwarzenbek im Verdacht stehen, die Brände gelegt zu haben. „Einer der Jungen ist gerade erst 14 geworden und ist somit bedingt strafmündig. Der andere, 12-jährige Junge, ist nach dem deutschen Gesetz noch nicht strafmündig“, so Fischer. Der jüngere von beiden Tatverdächtigen müsse jedenfalls vor Gericht noch nicht die Verantwortung für seine Straftat übernehmen. „Aber zum Beispiel das Familiengericht kann zu verschiedenen Mitteln greifen, um sehr junge Straftäter zu beeinflussen. Dazu gehört zum Beispiel die Anordnung, Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Anspruch zu nehmen“, erklärt Fischer. Zudem sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Eltern der Jungs für den entstandenen Schaden aufkommen müssen. Fischer: „Dann geht es um Schadensersatzzahlungen.“
Einen weiteren Einsatz gab es dann noch am Sonntagabend gegen 23.45 Uhr für die Schwarzenbeker Feuerwehr. Ein Papiercontainer an der Kollower Straße stand in Flammen. Ein Anwohner hatte den Notruf gewählt. Ob es in diesem Fall auch Brandstiftung war, ist laut Polizei noch unklar. "Wir ermitteln in alle Richtungen", heißt es von der Polizeidirektion Ratzeburg.