Schwarzenbek. In Schwarzenbek hat es seit Sonnabendabend mehrere Feuer gegeben. Nun konnte der mutmaßliche Täter überführt werden.
Ein Jugendlicher hat am Sonntagnachmittag offenbar einen Brandanschlag auf die Grund- und Gemeinschaftsschule verübt. Dass es zu keinem größeren Feuer kam, ist den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zu verdanken, die schnell vor Ort waren. Und es ist auch der Tatsache geschuldet, dass der mutmaßliche Täter die Retter selbst alarmiert hatte.
Laut der Polizei in Schwarzenbek hatte ein Junge einen Brandsatz durch ein auf Kipp stehendes Fenster in das Gebäude geworden. Kurze Zeit später haben er und seine beiden Begleiter dann die Feuerwehr gerufen. „Gegen 14.30 Uhr ist der Notruf bei uns eingegangen“, bestätigte eine Polizistin, die bei dem Einsatz selbst aber nicht mit dabei war. Mehrere Kollegen, die Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbek und der Rettungsdienst seien dann umgehend ausgerückt.
Brandstiftung in Schwarzenbek: Junge entzündet Feuer in Lagerraum
Drei Jungs hätten die Retter am Brandort empfangen und eingewiesen. Aus einem Fenster im Erdgeschoss stieg zu diesem Zeitpunkt bereits starker Rauch empor. Es brannte ein Lagerraum für Putzmittel und -geräte der Schule, der neben der Hausmeisterloge liegt. Die Feuerwehrleute waren mit ihren Fahrzeugen auf den Parkplatz an der Breslauer Straße gefahren. Dort liegen sowohl der Eingang der Grundschule als auch des Jugendzentrums. Beide Gebäude sind durch einen eingeschossigen Anbau miteinander verbunden, in dem Lagerräume und Hausmeisterloge untergebracht sind.
Durch das auf Kipp stehende Fenster hatte der Jugendliche offenbar den Brandsatz in den Putzmittelraum geworfen. Der Eingang zum Raum befindet sich jedoch auf der anderen Seite. Die Feuerwehr brach deshalb die Zugangstür zur Schule auf, durchquerte das Gebäude, um so auf den rückwärtigen Schulhof und die Hausmeisterloge zu gelangen. Durch die Tür und das Fenster auf der Rückseite konnte der Brand schnell gelöscht werden. Da aktuell noch Osterferien sind, dürfte der Schulstart nach den Osterferien am 17. April nicht in Gefahr sein.
Am Sonnabend hatte bereits eine Box mit Sitzauflagen gebrannt
Für die Feuerwehr war es nicht der erste Einsatz an diesem Ort. Am Sonnabend hatte um 18.30 Uhr eine Box mit Sitzauflagen des direkt neben der Grundschule liegenden Jugendtreffs in Flammen gestanden. Auch hier konnte laut Polizei ein größerer Brand verhindert werden. Die Hausfassade des Jugendtreffs wurde aber dennoch von den Flammen angegriffen und und in Mitleidenschaft gezogen. Gegen 13 Uhr waren die Feuerwehrleute aus Schwarzenbek am Sonntag, 10. April, dann bei einem Einsatz an der Seestern-Pauly-Straße: Dort brannte ein Müllcontainer.
Die Polizei, die mit mehreren Beamten vor Ort war, nahm sofort die Ermittlungen auf und befragte auch die drei Jugendlichen. „Es wurden drei Jungs vor Ort befragt. Zunächst nur als Zeugen. Dann hat aber einer der Jungs zugegeben, dass er das Feuer entzündet habe“, sagte eine Polizistin. Der Schüler wurde von den Beamten als Tatverdächtiger zur Wache gebracht. Ob der Junge auch für die anderen beiden Taten verantwortlich ist, ist noch unklar. Die Vermutung liege aber nahe, sagte die Polizistin. Die Kripo habe die Ermittlungen übernommen.
Bürgermeister Norbert Lütjens zeigte sich erleichtert, dass nicht mehr passiert ist. „Die Grundschule ist für uns ein wichtiger Schulstandort. Ich freue mich, dass nicht mehr passiert ist – auch für die drei Jugendlichen.“ So eine Tat könne ein ganzes Leben zerstören, so der Verwaltungschef.