Lauenburg. Das Unternehmen Mewa bedankt sich damit am Jahresende für den Einsatz der Retter. Auch die Wehr in Boizenburg ist bedacht worden.
Wenn die Lauenburger Feuerwehr zu einem Einsatz in das Lauenburger Industriegebiet gerufen wird, beschleicht die Retter ein mulmiges Gefühl: Wie schnell kann hier eine brenzlige Situation außer Kontrolle geraten. Das weiß man auch in den Chefetagen der dort ansässigen Unternehmen. Bei der Mewa ist es seit acht Jahren gute Tradition: Immer zum Jahresende gibt es einen Spendenscheck für die Lauenburger Feuerwehr. In diesem Jahr wird die Summe allerdings geteilt: 2500 Euro erhält die Lauenburger Feuerwehr, über 1500 Euro dürfen sich die Retter aus der Patenstadt Boizenburg freuen.
Spendenscheck für die Feuerwehren wurde in diesem Jahr geteilt
Dass in diesem Jahr auch die Boizenburger Wehr von der Spendenbereitschaft der Firma Mewa profitiert, hat einen guten Grund: das Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Lauenburg und Boizenburg. Eigentlich sollte das seit 1990 bestehende Bündnis im vergangenen Jahr groß gefeiert werden, doch Corona machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung.
Auch die Feuerwehren aus Lauenburg und Boizenburg sind seit 1990 miteinander verbunden. „Nach der Wende waren für die Kameraden dort viele Vorschriften neu. Sie mussten sich nicht nur mit den Zuständigkeiten der jeweiligen Bundesländer auseinandersetzen, sondern auch ihre Strukturen komplett anpassen“, erinnert sich Lauenburgs Wehrführer Lars Heuer.
Mittlerweile sind auch persönliche Freundschaften entstanden
Mittlerweile sind zwischen den Rettern beider Wehren auch persönliche Freundschaften entstanden. „Wir treffen uns alle fünf Jahre zu einem großen Fest, an dem auch die Bürger der beiden Städte beteiligt werden“, sagt Boizenburgs Wehrführer Christian Mundhenk.
Dass ausgerechnet im Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft alle geplanten Feierlichkeiten abgesagt werden mussten, sei besonders ärgerlich. „Das holen wir nach“, verspricht Lars Heuer.
Wichtiger allerdings als die gemeinsamen Feiern sei die Tatsache, dass man sich im Ernstfall aufeinander verlassen könne, sind sich die beiden Wehrführer einig.
Gemeinsame Einsätze im Ernstfall über Ländergrenzen hinweg
Fast auf den Tag genau vor 13 Jahren standen die Lauenburger Retter ihren Kameraden bei der Bekämpfung eines Großbrandes zur Seite. In der Nacht zum 22. Dezember 2008 zerstörte ein Feuer den Dachstuhl der Stadtbibliothek unweit des historischen Marktplatzes. „Die Lauenburger Feuerwehr war schon mehrfach hier bei uns, das klappt toll“, lobte der damalige Boizenburger Bürgermeister Harald Jäschke nach dem Einsatz.
Diese Hilfe ist keine Einbahnstraße. Als vor einem Jahr im Industriegebiet ein Produktionsturm der Firma Worlée ein Opfer der Flammen wurde, waren auch Boizenburger Retter im Einsatz. Und auch als bei der Mewa 1992 die Flammen wüteten, waren die Kameraden aus Boizenburg mit vor Ort. Wenn es nach den beiden Wehrführern geht, soll das auch so bleiben – Ländergrenzen hin oder her.