Geesthacht. 58,6 ist der niedrigste Wert seit dem 12. März. Sporthallen werden wieder geöffnet. Maskenpflicht bleibt vorerst bestehen.

Ein Hotspot in der Corona-Pandemie – diese wenig schmeichelhafte Rolle hat Geesthacht in der zweiten und dritten Welle eingenommen. Seit Anfang November liegt die Inzidenz in der größten Stadt des Kreises (rund 30.600 Einwohner) meist über den Werten der anderen Städte und größeren Gemeinden im Lauenburgischen. Auch das Absinken der Inzidenzkurve verläuft langsamer. Während etwa Ratzeburg bereits am 16. Mai wieder eine Inzidenz von Null erreicht hatte, lag Geesthacht zu diesem Zeitpunkt noch bei 179.

Erst mit dem heutigen Donnerstag fällt der Wert auch in der Elbstadt signifikant. Von 84,7 am Mittwoch auf nunmehr 58,6. Das ist der niedrigste Wert seit dem 12. März. Zum Vergleich: Im gesamten Kreisgebiet fällt er am Donnerstag auf 18,3. Am Mittwoch (Stand 16 Uhr) wurden lediglich drei Neu-Infektionen mit Sars-CoV-2 registriert.

Geesthacht: Lockerungen dank niedriger Inzidenz

Für Geesthacht heißt das, dass weitere Corona-Regeln gelockert werden können. Konkret öffnet nun auch die Stadt ihre Hallen und Umkleide-Kabinen für die Sportvereine, was anderswo bereits seit Montag möglich war.

Zuvor hatte Bürgermeister Olaf Schulze mit Landrat Christoph Mager und dem Gesundheitsamt des Kreises Rücksprache gehalten. „Maßgeblich sind die Inzidenz-Werte des Kreises“, hebt Kreissprecher Tobias Frohnert hervor. „Eine Sonderregelung könnte es nur geben, wenn festgestellt würde, dass es im Sport viele Ansteckungen gäbe. Dafür liegen aber keine Anhaltspunkte vor“, sagt Frohnert.

Sonderregelung für Sporthalle Berliner Straße

Olaf Schulze freut die Entwicklung. „Wir wollen ja auch den Vereinen helfen“, sagt er. Die Athleten müssen aber noch mindestens bis zu den Sommerferien auf das Duschen nach dem Sport verzichten. Das Gesundheitsamt begründet die Sperrung mit der höheren Aerosol-Belastung und somit einer höheren Ansteckungsgefahr.

Für die Sporthalle Berliner Straße bleibt es darüber hinaus bei einer Sonderregelung. In der Halle finden bis zu den am 19. Juni beginnenden Sommerferien weiterhin die politischen Ausschusssitzungen statt. „Für die Zeit danach müssen wir uns für die Politik etwas Anderes überlegen“, sagt Schulze. Den Handballern und Turnern des VfL Geesthacht, die die Berliner Straße hauptsächlich nutzen, verspricht Schulze zu prüfen, ob es solange Ausweichmöglichkeiten gibt.

Maskenpflicht in Geesthacht bleibt bestehen

Auch was die Maskenpflicht in der Fußgängerzone und am ZOB sowie am Wochenende auf dem Menzer-Werft-Platz angeht, will der Bürgermeister noch mal das Gespräch mit dem Kreis suchen. In allen anderen Orten wurde die Maskenpflicht im Freien inzwischen aufgehoben

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Hier dämpft Kreissprecher Frohnert jedoch die Erwartungen: „Anders als etwa bei der Hallennutzung, sind bei der Maskenpflicht kleinteilige Regelungen laut Verordnung möglich.“ Demnach wird die Pflicht erst aufgehoben, wenn die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter dem Wert von 50 liegt. Davon ist Geesthacht also noch ein Stück entfernt.

Vorsichtige Öffnungen im Oberstadttreff

Den Wohnmobil-Stellplatz an der Elbe öffnet die Stadt derweil aus einem anderen Grund nicht. „Wir müssen sicherstellen, dass die Nachverfolgung gewährleistet ist. Das können wir anders als in Lauenburg, wo sich die Marina darum kümmert, nicht leisten“, gibt Schulze zu bedenken.

Das Mehrgenerationenhaus Oberstadttreff am Dialogweg darf derweil am Montag, 7. Juni, wieder Besucher begrüßen. Freizeit- und Kultureinrichtungen können unter Auflagen auch die Innenräume öffnen. Die Teilnehmenden müssen geimpft oder genesen sein oder einen negativen Test vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Auf dem Gelände gibt es eine mobile Corona-Teststation (Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr). Anmeldung im Netz unter hi-testzentrum.de. Für Außenbereiche ist hingegen keine Testpflicht mehr vorgesehen.