Müssen. Der junge Mann ging am Sonnabend hinter der Abbruchkante des Sees unter. Dort ist das Gewässer bis zu acht Meter tief.
Ein 19 Jahre alter Junge aus Schwarzenbek ist am Sonnabend im Müssener See ertrunken. Die Rettungskräfte waren gegen 20.30 Uhr informiert worden, dass der junge Mann zum Schwimmen ins Wasser gegangen und nicht wieder aufgetaucht ist, sagte ein Sprecher der Integrierten Regionalleitstelle Süd am Sonntag.
Junger Mann aus Schwarzenbek ertrinkt im Müssener See
Wenig später war bereits ein Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort, darunter die Feuerwehren Müssen, Geesthacht und Büchen mit Booten, die Taucher der Feuerwehr Ratzeburg sowie die Taucher der Berufsfeuerwehr Hamburg.
„Die Feuerwehren waren als erste vor Ort und begannen die Suche mit ihren Booten“, berichtet Gesamteinsatzleiter Jan Dröse, stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Müssen. Später kamen auch die Taucher zum Einsatz. „Gegen 22 Uhr entdeckte ein Taucher der Hamburger Feuerwehr den leblosen Körper und holte den Mann aus dem Wasser“, sagt Dröse. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.
Müssener See gilt als recht sicher durch markierten Nichtschwimmerbereich
Der elf Hektar große Müssener See gilt als recht sicher durch einen markierten Nichtschwimmerbereich, in dem das Wasser flach ist. Dahinter jedoch fällt der Untergrund jäh bis zu acht Meter tief ab. „Die Unglücksstelle lag rund acht Meter hinter dem markierten Bereich“, informiert Dröse.
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Laut Polizei hatte der 19-jährige den Tag an der Lagune gemeinsam mit Familienangehörigen und Freunden verbracht. Während der Suche wurden sie von Mitarbeitern der Psychosozialen Notfallversorgung betreut.
„SiWa“ konnte Sonnabend keine Rettungsschwimmer stellen
Der Müssener See ist einer der beliebtesten Badeseen im Herzogtum Lauenburg. Der Verein SiWa (Sicheres Wasser) bietet in den Sommermonaten im flachen Bereich Schwimmkurse für Kinder an und ist darüber hinaus für die Bewachung an den Wochenenden zuständig – „allerdings sind wir immer nur nur zwischen 14 und 19 Uhr vor Ort“, betont Sprecher Dennis Demircan. Am Sonnabend war jedoch den ganzen Tag kein Rettungsschwimmer am Müssener See. „Durch die Pandemie konnten wir keine neuen Rettungsschwimmer ausbilden. Wir leiden unter akuter Personalnot“, erklärt er.