Hamburg. Ein Schwimmer wird von Strömung erfasst und hinausgetrieben. Zweiter Jugendlicher will ihn retten und gerät selbst in Lebensgefahr.
Dramatische Rettungsaktion am Falkensteiner Ufer vor Blankenese: Am Freitagabend gegen 19.10 Uhr ist dort ein 15 Jahre alter Jugendlicher beim Baden in der Elbe von der Strömung erfasst und mitgerissen worden, wie ein Sprecher des polizeilichen Lagedienstes dem Abendblatt sagte.
Ein 17-Jähriger und ein 22-Jähriger sprangen hinterher und versuchten, dem Jungen im Wasser zur Hilfe zu kommen. Während der 17-Jährige selbstständig das Ufer erreichte, wurde der 22-Jährige entkräftet durch die starke Strömung aus dem Wasser gezogen.
17-jähriger Helfer kann aus Elbe gerettet werden
Doch von dem 15-Jährigen fehlte trotz umfangreicher Suchaktion mit Tauchern, Booten und Hubschraubern jede Spur. Um 21.57 Uhr stellten Polizei und Feuerwehr alle Suchmaßnahmen wegen der Dunkelheit ein.
Auch die eigentlich noch angeforderten und speziell trainierten Wasserhunde kamen wegen der schlechten Sichtverhältnisse nicht mehr zum Einsatz.
Es gebe praktisch keine Hoffnung mehr, den Vermissten in dieser Situation noch zu finden, so der Sprecher. Bislang sei nicht geplant, die Suche am Sonnabend fortzusetzen, sagte ein Sprecher der Polizei.
Bruder des Opfers sticht auf Begleiter ein
Tags darauf kam es in Harburg zu einer Bluttat, die offenbar im Zusammenhang mit dem Badeunfall stand: Am Kalischer Platz im Phoenix-Viertel stach der Bruder des Opfers mit einem Messer auf einen 16-Jährigen ein, der sich am Freitag ebenfalls am Falkensteiner Ufer aufgehalten haben soll. Der 16-Jährige wurde dabei lebensgefährlich verletzt.