Geesthacht. Vorsitzender des Kreissportverbandes möchte Versammlungen in Sporthallen abhalten. Auch fordert er mehr Entscheidungsfreiheit.

Sportvereine haben es in Pandemie-Zeiten schwer. Seit Monaten liegt das Vereinsleben brach. Und weil keine Kurse oder Trainingseinheiten abgehalten werden dürfen, verlieren die Klubs Mitglieder. Im Kreis Herzogtum Lauenburg ist Sporttreiben derzeit aufgrund hoher Inzidenzwerte und der deshalb gezogenen „Corona-Notbremse“ nur mit einer anderen Person oder den Personen eines Haushalts möglich sowie für bis zu fünf Kinder bis 14 Jahre in festen Gruppen im Freien mit einem Übungsleiter.

Forderung: Gemeinden sollen Vereine helfen

Doch auch den Vorständen sind die Hände in der Fortführung der Vereinsgeschicke gebunden, etwa wenn es um notwendige Anschaffungen geht, für das ein Mitgliedervotum erforderlich ist. Carsten Engelbrecht, der Vorsitzende des Kreissportverbandes (KSV), führt als Beispiel den Angelverein „Nie verzagt“ aus Grünhof-Tes­perhude an. Dessen Vorstand will für seine Außenfläche einen Rasenmäher kaufen. Kostenpunkt: rund 3600 Euro. „Eine Mitgliederversammlung ist derzeit meist nur online möglich, weil den Vereinen geeignete große Räume fehlen“, sagt Engelbrecht. Doch für virtuelle Zusammenkünfte gebe es Hürden. „Für ein gültiges Ergebnis müssten 50 Prozent der Mitglieder teilnehmen, von denen dann die Hälfte dafür stimmen muss“, ergänzt Engelbrecht. Eine solch hohe Teilnehmerzahl bei Mitgliederversammlungen ist jedoch unrealistisch.

Der Vorsitzende des Kreissportverbandes appelliert daher an die Kommunen, den Vereinen entgegenzukommen und die Sporthallen zur Verfügung zu stellen. „Die Stadt Geesthacht macht es ja vor und hält ihre Ausschuss-Sitzungen selbst in der Halle Berliner Straße ab“, sagt Engelbrecht.

In Schwarzenbek müssen sich Vereine nur an die Corona-Verordnung halten

Zudem wünscht sich der KSV-Chef von kommunaler Seite mehr Entscheidungsfreiheit für seine Vereine – wenn wieder mehr Sport möglich ist. „In Geesthacht muss man alle Hygienekonzepte erst bei der Stadt einreichen, bevor die städtischen Anlagen freigegeben werden. Das ist unglücklich“, meint der in Geesthacht wohnende Engelbrecht. Als Gegenbeispiel führt er Schwarzenbek an, wo sich die Vereine lediglich an die geltende Corona-Verordnung halten müssen, sich die Stadt aber heraushalte.

Vom 19. bis zum 29. April bietet der KSV kostenlose Online-Fortbildungen zu diversen Themen an, die zur Verlängerung von Übungsleiter-Lizenzen genutzt werden können. Infos unter ksv-lbg.de.