Lauenburg. In Geesthacht ist die Elbbrücke für schwere Fahrzeuge gesperrt. Donnern die jetzt durch Lauenburg? Was die Stadt plant.

Ist es nur so ein Gefühl, oder donnern die schweren Lkw, die nicht mehr über die Geesthachter Elbbrücke fahren dürfen, wirklich alle durch Lauenburg? Wie berichtet, wurden an der Geesthachter Brücke massive Schäden festgestellt. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen die dortige Elbquerung nicht mehr benutzen. Die Lauenburger Verwaltung will in Kürze eine entsprechende Verkehrszählung vornehmen, um belastbare Vergleichszahlen zu haben.

Doch schon jetzt stand das Thema auf der Tagesordnung des Hauptausschusses. Ausschussvorsitzender Niclas Fischer (LWG) hatte das Thema ins Spiel gebracht. Er gehörte vor 14 Jahren zu dem Gründungsmitgliedern des Bürgeraktionsbündnisses „Lauenburg reichts!“ (BAB). Die Akteure hatten seinerzeit das Durchfahrtsverbot für für schwere Lkw auf der B 5 in Lauenburg durchgesetzt.

Bahnfahrer erreichen den Lauenburger Bahnhof nicht rechtzeitig

Um das Bündnis ist es mittlerweile zwar etwas still geworden, die Problematik des Schwerlastverkehrs ist aber nach wie vor vorhanden. „Die Lauenburger leiden seit vielen Jahren unter den Abgasen und dem Lärm des hohen Verkehrsaufkommens auf den innerörtlichen Hauptdurchgangstraßen. Auch eine Teilsperrung für den Schwerlastverkehr sowie die Bemautung von Bundesstraßen hat leider nicht zu einer Entlastung geführt“, meint Fischer. Die für viele Menschen ohnehin schon schwer erträgliche Verkehrssituation habe sich seit der Sperrung der Geesthachter Elbbrücke für bestimmte Fahrzeuge verschlimmert. „Viele Brummifahrer nutzen seitdem die Lauenburger Elbbrücke als Umleitung, was häufig zu Rückstaus führt, die bis auf die Berliner Straße reichen“, hat Fischer beobachtet.

Besonders problematisch sei dies für Pendler, die am Lauenburger Bahnhof ihren Zug erreichen müssen. „Da ist Ärger programmiert“, ist Fischer überzeugt.

Vorerst wollen Lauenburgs Politiker aber noch nicht tätig werden. Der Ausschuss einigte sich darauf, zunächst die Verkehrszählung abzuwarten. Danach soll die Situation neu bewertet und sollen gegebenenfalls weitere Schritte in Angriff genommen werden. „Wenn wir handfestes Zahlenmaterial haben, werden wir uns damit an den Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr wenden. Noch mehr Schwerlastverkehr kann Lauenburg nicht mehr verkraften. Die Bürger haben einen Anspruch darauf, dass die Stadt sich darum kümmert“, sagte Fischer.

Wann wird die Lauenburger Elbbrücke saniert?

Was die Situation der Geesthachter Elbquerung für die geplante Sanierung der Lauenburger Brücke bedeutet, ist unterdessen unklar. Bekanntermaßen soll die marode Brücke in Lauenburg komplett saniert werden. Im Sommer dieses Jahres ist ein weiterer Arbeitsschritt geplant. Das Problem: Für die Sanierung der Tragwerkskonstruktion ist die Deutsche Bahn zuständig, für die Sanierung des Straßenbelages der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr. In der Vergangenheit hatte es in der Abstimmung ab und zu geknirscht.

Zuletzt war aber die Rede davon, dass die Sanierungen der Geesthachter und Lauenburger Elbbrücke zeitlich nicht zusammenfallen, um ein Verkehrschaos in beiden Städten zu vermeiden.

„Bisher haben wir noch keine Informationen, ob sich die Teilsperrung der Geesthachter Brücke und mögliche Maßnahmen dort auf den Zeitplan der Sanierung der Lauenburger Brücke auswirken“, sagte Amtsleiter Reinhard Nieberg vor dem Ausschuss.