Lauenburg. Einsatzkräfte und Kreis waren sich einig, dass ein neues Ölboot her muss. Doch um die Kosten wurde lange gestritten.
Luxusboot oder notwendige Anschaffung? Über diese Frage war es im vergangenen Jahr zwischen dem Kreis und der Lauenburger Feuerwehr zu heftigen Diskussionen gekommen. Einig war man sich: Das 36 Jahre alte Ölboot muss dringend erneuert werden. Die Frage war nur: Was darf das neue Boot kosten? Jetzt ist der Streit beigelegt. „Mit der gefundenen Lösung können wir leben. Es ist eine deutliche Verbesserung“, sagt Lauenburgs Wehrführer Lars Heuer.
Ralf Eckhoff, nautisch-technischer Sachverständiger in Reihen der Lauenburger Feuerwehr, hatte ein Anforderungsprofil entwickelt. Dabei ging er im Einsatzgebiet von möglicherweise starkem Wellengang und weiteren Einflüssen aus, die ihn unter anderem zum Einsatzboot „Faster 81 CAT CCR Catamaran“ führten. Das 8,15 Meter lange Boot biete optimale Voraussetzungen für den Einsatz auf der Elbe, sagt er. Kosten: etwa 104.000 Euro. Doch der Kreis wollte nur ein Standardboot finanzieren.
Lauenburger Feuerwehr wurde die Aufgabe Ölwehr vom Kreis übertragen
Das Boot, das im nächsten Jahr in Dienst gestellt werden soll, ist 5,50 Meter lang und hat einen 100 PS-Außenborder. 80.000 Euro lässt der Kreis sich das Boot kosten.
Für die Ölabwehr auf den Wasserstraßen ist der Kreis Herzogtum Lauenburg zuständig. Per Vertrag hat der Kreis die Aufgabe an die Feuerwehr Lauenburg und das Technische Hilfswerk in Ratzeburg übertragen. Für die Ölwehr hatte die Feuerwehr Lauenburg vom Kreis einst das etwa vier Meter lange Boot „Ölwehr 22“ mit einem 60-PS-Motor bekommen. Ursprünglich war es wie die gesamte Ölwehr des Kreises bei der Feuerwehr Geesthacht stationiert. Zusätzlich nutzt die Feuerwehr Lauenburg das Mehrzweckboot „Elbe 1".
Ölwehr: Lauenburger sollen auch einen neuen Lkw bekommen
Allerdings bekommt die Lauenburger Feuerwehr nicht nur ein neues Boot, sondern auch einen neuen Ölwehr-Lastwagen. Das jetzt unter anderem für den Transport der Ölsperren genutzte Fahrzeug mit Baujahr 2003 ist ebenfalls in die Jahre gekommen. Im Jahre 2022 soll es durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden.
Immer wieder kommt es bei Lauenburg zu Schiffshavarien. Im Oktober 2019 hatte sich auf mehr als 10.000 Quadratmetern ein Ölteppich im Bereich des Lauenburger Hafens ausgebreitet. Das Öl stammte von einem Eisbrecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes, der zu dieser Zeit in der Hitzler-Werft lag.
Lesen Sie auch:
- Schiff droht zu sinken: Einsatz im Lauenburger Hafen
- Finanzspritze für Feuerwehr Lauenburg
- Kosten für Feuerwache Reinbek drohen erneut zu steigen
Der Ölteppich hatte sich zwischen der Hitzler-Werft an der Bahnhofstraße und der Südwerft zwischen beiden Ufern und auf einer Länge von etwa 250 Metern ausgebreitet. Die Schifffahrt auf dem Elbe-Lübeck-Kanal musste vorläufig eingestellt werden. „Dieser Einsatz zeigte damals deutlich, wie wichtig es ist, die Ölwehr mit vernünftiger Technik auszustatten“, sagte Heuer damals gegenüber unserer Zeitung. Zu bis zu acht Einsätzen jährlich rückt die Lauenburger Ölwehr aus.