Mölln. Vier Milliarden Euro stehen inzwischen in der Bilanz der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. Was Kunden besonders oft anfragen.

Vier Milliarden Euro Bilanzsumme, das entspricht einem Plus in Höhe von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ist für die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg (KSK) ein Rekordergebnis. Besonders stark hat sich der Zuwachs mit einem Plus von zwölf Prozent bei den Krediten ausgewirkt, die ein Volumen von insgesamt 2,9 Milliarden Euro erreichten. Aber auch beim Wertpapierumsatz legte die KSK kräftig zu. Der Umsatz stieg um 38,8 Prozent von 292 Millionen Euro in 2020 auf 405 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

„Unser Modernisierungskurs wirkt, die Kunden haben Vertrauen in uns – auch gerade in schwierigen Zeiten, wie nach dem Beginn der Pandemie und jetzt dem Krieg in der Ukraine“, sagte Stefan Kram, Vorstandsvorsitzender der KSK am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz in der neuen Zentrale am Grambeker Weg in Mölln. Noch rollen dort die Bagger, aber im Sommer sollen auch die Außenanlagen fertig sein.

Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg erzielt ein Rekordergebnis

Genauso modern wie das Verwaltungsgebäude will auch die Bank werden. „Wir haben im Hintergrund eine Direktbank aufgebaut. Unsere Online- und Telefonangebote sowie unsere virtuelle Serviceberatung machen uns zu einer Multi-Kanal-Bank“, betonte Udo Schlünsen vom Vorstand.

„Wir sind da, wo unsere Kunden uns brauchen“, sagte Kram auch mit Blick auf die Kritik, die unter anderem der Abzug des SB-Terminals in der Geesthachter Oberstadt ausgelöst hatte. Auch der Abzug des Personals aus der Filiale in Breitenfelde löste Proteste aus. „Wir haben die Entscheidung in Geesthacht nachjustiert. Auch in Breitenfelde wird wieder Personal vor Ort sein, wenn die Pandemie es zulässt. Die virtuelle Beratung, die wir dort installiert haben, wird gut angenommen und verlängert die Öffnungszeiten von 8 bis 22 Uhr“, so Kram.

Großteil der Firmenkunden nutzt inzwischen Online-Banking

82 Prozent der Firmenkunden nutzen mittlerweile die Möglichkeiten des Online-Bankings, bei den Privatkunden sind es 67 Prozent. Auch das von Schwarzenbek aus gesteuerte Konzept der Direktfiliale über Telefonberatung und Abwicklung von Aufträgen laufe gut an, berichtete Kram. 613 Anrufe von Kunden gingen pro Tag in der Europastadt ein. Im Vorjahr wurden dort 153.500 Telefonate geführt. „Wir setzen dafür und auch für unsere Videoberatungen ausschließlich eigene Mitarbeiter ein. Wir sind ein regionales Institut. Da ist es undenkbar, dass sich ein Berater mit bayerischem oder sächsischem Akzent meldet“, so Schlünsen.

Den starken Zuwachs im Kreditbereich führen Schlünsen und Kram auf die Corona-Pandemie zurück. „Wir haben sehr viele Überbrückungskredite für unsere Firmenkunden gehabt, aber auch KfW-Kredite für coronabedingte Ausfälle weitergeleitet. Viele Firmen haben aber auch durchaus den Lockdown genutzt, um zu investieren und zu modernisieren“, berichtete Kram.

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In naher Zukunft erwarten die Banker weiteren Kreditbedarf seitens ihrer Firmenkunden. „Wir stehen in engem Kontakt mit den Unternehmen, weil durch den Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland Lieferketten unterbrochen sind. Wir sehen, wie wir die Firmen unterstützen können, wenn sie Geld benötigen, um die schwierige Zeit zu überbrücken“, erklärte Schlünsen.

Bereitschaft, in Aktien zu investieren, ist deutlich gestiegen

Die KSK selbst und auch ihre Privatkunden seien nicht unmittelbar von dem Konflikt betroffen. „Wir machen keine Geschäfte in Russland. Wir haben unseren Kunden auch schon lange davon abgeraten, Aktien in Russland zu kaufen. Unsere Aktienfonds investieren ausschließlich in Europa, Asien und den USA“, so Schlünsen.

Die Bereitschaft, in Aktien zu investieren, sei deutlich gestiegen. „Wegen der Pandemie haben die Menschen wenig in Kleidung, Kultur und Reisen investiert. Das sah man an steigendenden Summen auf den Girokonten. Da es keine Zinsen gibt, die Inflation steigt und wir ab 50.000 Euro ein Verwahrgeld von 0,5 Prozent erheben, kaufen die Kunden Aktien“, sagte Schlünsen.