Geesthacht. Hunderte Besucher beim Tag der offenen Tür in Geesthacht. Warum der Freibadbesuch jetzt kostenlos ist – und wie lange noch.

Die freudige Nachricht für alle Geesthachter und Freunde des Freizeitbades verkündete Bürgermeister Olaf Schulze am Sonnabend um kurz nach 10 Uhr. „Bis die Jahreskarten verfügbar sind, ist der Eintritt frei“, sagte der Verwaltungschef bei seiner Rede am Tag der offenen Tür vor den rund 100 Bürgern. Wenige Augenblicke später durchschnitt Schulze das rote Band im Eingangsbereich. Damit war das Bad nach 20-monatiger Umbauphase offiziell eröffnet. Geesthacht teurer als Sylt – das gehört der Vergangenheit an.

Die ursprünglich geplante Preisstaffel ohne Saisonkarten war nach Bekanntwerden sowohl politisch als auch in der Stadt wochenlang das Gesprächsthema Nummer eins und wurde letztlich vom Hauptausschuss einkassiert. Die technische Umstellung der geltenden Preise zieht sich jedoch etwas hin. „Das dauert voraussichtlich noch eine Woche“, sagte Schulze. Bis es so weit ist, müssen Badegäste beim Eintritt lediglich eine kostenlose Karte ziehen, damit die Belegung erfasst wird. Die Besucherzahl ist auf 2000 Gäste begrenzt.

Freibad Geesthacht: 4000 Meter Rohre und 11.600 Meter Kabel verlegt

Preisdiskussion hin oder her: Den Tag der offenen Tür nutzten die Besucher, um sich ein Bild darüber zu machen, wofür die Wirtschaftsbetriebe Geesthacht als Betreiber des Freizeitbads letztlich 5,6 Millionen Euro ausgegeben haben. Olaf Schulze jedenfalls ist zufrieden: „Ich behaupte: Das ist das schönste Bad in Norddeutschland. Unser Planer sagt das auch. Der muss es ja wissen.“ Der Tenor der Besucher war ebenfalls positiv. „Super. Es ist schön geworden“, lobte die Geesthachterin Linda Sorgenfrei. „Wir staunen nur und sind hellauf begeistert“, ergänzten Helga und Peter Gertel, ebenfalls aus Geesthacht.

Auf welche Probleme die Bauarbeiter stießen, darüber berichtete Björn Griechen, der Projektleiter des Umbaus, mittels eines Foto-Vortrags auf einer großen Leinwand. „Die Leistungspläne von vor 60 Jahren waren alle falsch. Wir haben nie das vorgefunden, was dort liegen sollte. Am Ende muss man sagen, dass es sich nicht um eine Sanierung, sondern praktisch einen Neubau handelt“, sagte Griechen.

Etliche Attraktionen warten auf die Besucher

Das Gelände um das frühere Nichtschwimmerbecken herum – dort befindet sich heute das Erlebnis- und das Kursbecken –, wurde um einen Meter angehoben. Für beide Becken musste ein eigener Beckenrand gegossen werden. Die Nutzung der Wände des alten, undichten Nichtschwimmerbeckens war nicht möglich.

Insgesamt verlegten die verschiedenen Gewerke – teilweise arbeitete ein Dutzend Firmen gleichzeitig – 4000 Meter Rohre und 11.600 Meter Kabel. Die neue Filteranlage kostete allein 1,2 Millionen Euro. „Der Bau des Bades war eine große Herausforderung“, resümierte Griechen.

Geesthacht: Freifall-Rutsche für über 13-Jährige

Jetzt warten zahlreiche Attraktionen auf die Besucher: ein Wellen- und ein Massagebecken, ein Strömungskanal oder Nackenduschen. Auch der Kleinkinderbereich wurde neu gestaltet. Dort gibt es jetzt zwei Ebenen, eine Minirutsche, drei Trampoline und ein Spielschiff.

Die Höhepunkte sind aber die beiden neuen Rutschen: eine Speed­rutsche mit freiem Fall aus zehn Metern (Mindestalter 13 Jahre) und eine Breitwellenrutsche (ab sieben Jahren). Jede Rutsche – auch die alte, kurvenreiche 75 Meter lange Rutsche – hat jetzt, wie vorgeschrieben, ein eigenes separates Auslaufbecken erhalten.

Freibad in Geesthacht: Am 1. Mai durchgängig rund 200 Besucher gleichzeitig anwesend

Der Badebetrieb startete am Sonntag um 10 Uhr. Bis 16 Uhr waren trotz frischer Temperaturen immer rund 200 Gäste gleichzeitig anwesend. Das Wasser im Freizeitbad ist mit 25 Grad derzeit rund zehn Grad wärmer als die Luft.

Wie viele Gäste sich aktuell im Bad aufhalten, darüber gibt eine Infotafel im ebenfalls neu gestalteten Eingangsbereich Auskunft. Die Besucherzahlen sind auch zu finden auf freizeitbad-geesthacht.de.

Die Öffnungszeiten im Freizeitbad: Montag, 10 bis 20 Uhr, Dienstag bis Freitag, 6.30 bis 20 Uhr, Wochenende und Feiertage, 7 bis 20 Uhr. Kassenschluss ist um 19 Uhr, Badeschluss um 19.30 Uhr.