Lauenburg. Britta Ahnfeldt, Rektorin der Albinus-Gemeinschaftsschule, soll Politiker diffamiert haben. Diese Beleidigungen sollen gefallen sein.

Politik und Verwaltung hatten eigentlich versucht, den Ball flach zu halten. Doch in der November-Sitzung des Ausschusses für Bürgerangelegenheiten machte Stadtvertretrein Christine Taucher (CDU) einen Zwischenfall öffentlich, der bereits zwei Monate alt ist.

Wie üblich sollten die Ausschussmitglieder zu Beginn ihrer Sitzung das von Verwaltungsmitarbeitern angefertigte Protokoll der vergangenen Sitzung bestätigen, doch Taucher fehlten darin aus ihrer Sicht herabwürdigende und beleidigende Aussagen von Dr. Britta Ahnfeldt, Schulleiterin der Albinus-Gemeinschaftsschule.

Albinus-Gemeinschaftsschule: Sitzung begann mit Konflikt

Tauchers Antrag, die Diskussion aufgrund der namentlichen Nennung von Personen in den nichtöffentlichen Teil zu verlegen, wurde weder vom Ausschussvorsitzenden Martin Scharnweber (SPD) noch von Seiten der Verwaltung entsprochen. Taucher beanstandete folglich im öffentlichen Teil die Äußerungen der Schulleiterin. Die soll Ausschussmitglieder als „dumm“ und „zu blöd, um das Prinzip des neuen Ganztags zu verstehen“, bezeichnet haben. „Solche beleidigenden Äußerungen gehören als Dokumentation in jedes Protokoll“, forderte die CDU-Politikerin.

Die Albinus-Gemeinschaftsschule in Lauenburg
Die Albinus-Gemeinschaftsschule in Lauenburg © BGDZ | Albinus Gemeinschaftsschule Lauenburg

Die Sitzung im September hatte bereits mit einem Konflikt begonnen: Für ihren Sachstandsbericht zur Albinus-Gemeinschaftsschule hatte Ahnfeldt zwei weitere Lehrkräfte sowie zwei Elternvertreter mitgebracht.

Bemerkungen wurden in das aktuelle Protokoll aufgenommen

Taucher missbilligte dies, zog aber ihren Antrag, die vier „Gäste“ auf die Zuschauerplätze zu schicken, zurück. In der Folge hätte sich die Schulleiterin dann „abfällig“ gegenüber den Ausschussmitgliedern geäußert.

Nachzulesen ist dies im Protokoll der aktuellen BA-Sitzung vom 9. November. Tauchers handschriftliches Gedächtnisprotokoll wurde als „Anmerkung zur Niederschrift“ hinzugefügt. Ob diese Worte genau so gefallen sind, kann der Ausschussvorsitzende Martin Scharnweber (SPD) nicht mehr sagen. Er bestätigt jedoch, dass es einen Konflikt zwischen der Schulleiterin und den Politikern gegeben habe.

Bienwald (CDU): „Was passiert ist, muss festgehalten werden“

Dies jetzt aber durch einen Zusatz zum Protokoll quasi öffentlich zu machen, bedeute ja eine Konfrontation, so Scharnweber. Ähnlich argumentierte in der Sitzung der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Thorsten Pollfuß. Eine Auffassung, die Tim Bienwald (CDU) nicht teilte.

„Was passiert ist, muss festgehalten werden“, forderte er. Nach einer Sitzungsunterbrechung entschieden sich die Ausschussmitglieder einstimmig dafür, die Äußerungen der Schulleiterin als Ergänzung ins Protokoll aufzunehmen.

Schulleiterin betont: Das ist nicht meine Wortwahl

Auf Nachfrage unserer Zeitung zeigte sich Ahnfeldt überrascht. „Das sind Worte, die ich nicht verwende“, so die Schulleiterin. Ihre Kollegen könnten dies auch bestätigen, sagte Ahnfeldt und merkte kritisch an, ob ihr als Beteiligte denn nicht auch das Protokoll zugänglich gemacht werden müsse, wenn es unterschiedliche Darstellungen gebe.

Auch interessant

Auch interessant

Auch interessant

Ohne Konflikte konnte in der November-Sitzung die kommissarische Leiterin der Weingartengrundschule, Viktoria Scholz, ihren Sachstandsbericht abliefern: 14 Millionen investiert die Stadt für Umbau und Modernisierung der Schule. An der Fischerkoppel stehen jetzt blaue Modulbauten für den Übergang.

Weingartenschule: Container bald bezugsreif

Christian Asboe vom Stadtentwicklungsamt berichtete, dass nur noch der Stromanschluss fehle, bevor die Container genutzt werden können. „Eine Jahrgangsstufe mit etwa 100 Kindern wird dann in den Containern unterrichtet. Etliche meiner Kollegen freuen sich darauf, endlich ausreichende Räumlichkeiten, wie etwa einen Gruppenraum, für eine moderne pädagogische Unterstützung und Förderung, nutzen zu können“, so Scholz.

Die Coronapandemie haben bei vielen Grundschülern zu Wissenslücken geführt, die nur in Kleingruppen aufgeholt werden können. Wissenslücken und soziale Defizite seien jedoch nicht nur eine Folge der Pandemie, sondern fehlender Kita-Erfahrung: 26 von 110 Erstklässler haben zuvor keine Kita besucht.