St. Peter-Ording. Urlauber und Tagesgäste müssen ab kommendem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Nach der Kurtaxe setzt die Gemeinde nun bei den Parkplätzen an.
Wer künftig St. Peter-Ording besuchen will, muss tiefer ins Portemonnaie greifen. Nachdem im Oktober bekannt wurde, dass die Kurtaxe um bis zu 50 Prozent steigen wird, kommt auf die Urlauber und Tagesbesucher nun der nächste Aufschlag zu. Denn auch das Parken wird teurer. Die Gemeindeverwaltung hat bereits begonnen, Automaten aufzustellen.
Bislang waren die meisten Stellflächen im Ort kostenlos, nun werden viele von ihnen in gebührenpflichtige Parkplätze verwandelt. Betroffen sind 33 Parkplätze mit rund 1200 Stellflächen. St. Peter-Ording wird dafür in drei Zonen eingeteilt, in denen die Gebühren gestaffelt sind. Das Prinzip: Je weiter die Parkplätze vom Zentrum entfernt sind, desto günstiger, erklärt der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Peter Arndt. Die Preise variieren zwischen einem und drei Euro pro Stunde. Im März 2025 soll es losgehen.
St. Peter-Ording: Nach Kurtaxe wird jetzt auch das Parken teurer
Neu ist die Idee nicht. Bereits 2019 wurde ein Verkehrskonzept angestoßen. Ein wichtiger Punkt ist darin die Regulierung des Parkens. „Jetzt ist die Umsetzung gestartet“, sagt Arndt. Hintergrund seien Beschwerden der Anwohner gewesen, dass vor allem in den Sommermonaten die Straßen teils zum Bersten vollgestellt seien.
Ob das Konzept, das nun in der Mache ist, das Problem löst, darüber gibt es kontroverse Meinungen. Anwohner fragen sich nämlich, inwieweit sie selbst Parkgebühren zahlen müssen. Zur Diskussion steht momentan ein Jahresticket für 1200 Euro. In der Bevölkerung stößt dieser Vorschlag auf wenig Gegenliebe. Derzeit sei aber noch nichts entschieden, erklärt Arndt. Er sagt: Die Entscheidung müsse auch rechtlich sicher sein. Man dürfe die Bewohner nicht über Besucher stellen.
Parkgebühren in St. Peter-Ording haben weiteres Ziel: Autos aus den Zentren verbannen
Ziel der Parkgebühren sei es, das Autofahren in der Gemeinde weniger attraktiv zu machen, erklärt Arndt. In Zukunft sollen mehr Menschen außerhalb St. Peter-Ordings parken und dann zu Fuß oder mit dem Rad ins Zentrum gelangen. Oder gleich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Erst am Donnerstag (14. November) hat ein umweltfreundlicher Akku-Zug zwischen Husum und St. Peter-Ording seinen Betrieb aufgenommen.
Es gebe bereits mehrere Möglichkeiten, außerhalb der Zentren zu parken, sagt Arndt. Zum Beispiel auf dem Marktplatz in Dorf, der momentan als Stellfläche für Autos genutzt wird. Um alle Fahrzeuge unterzubringen, reichen die bereits bestehenden Parkplätze jedoch nicht aus. Arndt erklärte, dass an der ein oder anderen Stelle weitere Flächen entstehen könnten. Konkrete Entscheidungen seien aber noch nicht absehbar.
Tourismus-Direktorin Schirmbeck: „Auch wir haben mit steigenden Preisen zu kämpfen“
Auch der Tarif beim Strandparken wird „leicht steigen“, bestätigt die Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck. Zahlen gebe es bislang aber noch nicht. Die Stellflächen an der Nordsee werden mit Kameras und modernster Technik ausgestattet, damit soll das Parken dort unkomplizierter werden. Weil momentan noch einige Prozesse und Verhandlungen laufen, lässt sich derzeit noch nicht sagen, wie hoch die Tarifanpassung ausfallen wird. Momentan bezahlt man für ein Tagesticket zwölf Euro.
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Schirmbeck erklärt die steigenden Gebühren so: „Wir haben auch mit steigenden Preisen zu kämpfen, daher brauchen wir höhere Einnahmen.“ Zudem verweist die Tourismus-Direktorin darauf, dass 20 Prozent der Einnahmen in den Schutz der Strände und Dünen fließen. Ein anderer Teil wird genutzt, um die Infrastruktur auszubauen.
Die Kurtaxe und das Parken in den Zentren St. Peter-Ordings werden also nicht die einzigen Posten sein, bei denen in der kommenden Bade- und Urlaubssaison aufgeschlagen wird.