Hamburg. I Love Sylt Hotel Terminus mit 24 Zimmern und dem Restaurant Hummerkoje eröffnet Anfang Dezember. 14 Millionen Euro wurden investiert.

Die Friedrichstraße ist die beliebteste Einkaufs- und Gastromeile auf Sylt. Von ihr geht mitten im Herzen Westerlands die Elisabethstraße ab. Seit dem Frühling vergangenen Jahres wird hier gebaut. Ole König hat sich ein Filetgrundstück gesichert. Denn Bauland – vor allen Dingen in einer solch zentralen Lage, zu Fuß sind es drei Minuten zum Strand und zur Promenade – ist auf der Insel heiß begehrt.

Der Chef der König Unternehmensgruppe, die seit den 1960er-Jahren auf Sylt im Immobiliengeschäft ist und Urlaubern als Vermieter von rund 300 Ferienhäusern- und Appartements bekannt sein dürfte, baut an der Elisabethstraße ein luxuriöses Boutiquehotel. Eigentlich war die Eröffnung schon im Juli geplant, aber dann wurde dringend benötigtes Baumaterial nicht geliefert. Jetzt sollen vom 1. Dezember an die ersten Gäste empfangen werden.

Sylt: König erfüllt sich den Traum vom Hotel

Ole König ist auf Sylt ein bekannter Unternehmer, der jetzt sein erstes eigenes Hotel auf der Insel eröffnet.
Ole König ist auf Sylt ein bekannter Unternehmer, der jetzt sein erstes eigenes Hotel auf der Insel eröffnet. © Michael Magulski

„Als ich dieses Grundstück angeboten bekam, habe ich natürlich sofort zugegriffen. Es ist eine ideale Lage mitten im Zentrum von Westerland, und das Meer ist gleich um die Ecke. Zuerst hatte ich übergelegt, dort Ferienappartements zu bauen. Aber eigentlich wollte ich immer schon ein eigenes Hotel haben, und jetzt erfülle ich mir diesen kleinen Traum“, sagt König.

Der Name für das Haus ist eine Hommage an die Insel: I Love Sylt Hotel Terminus wird es heißen. Terminus hieß auch die Pension, die hier mehr als 100 Jahre ihren Standort hatte.

I Love Sylt: Penthouse mit Blick auf die Dünen

Beim exklusiven Ortstermin mit dem Abendblatt führte König über die Baustelle. Überall hängen Kabel und werkeln Bauarbeiter. Die ersten Fliesen auf der Treppe des viergeschossigen Gebäudes wurden schon verlegt, aber ansonsten ist es noch ein Rohbau. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Dezember fertig werden“, sagt der Neu-Hotelier lächelnd.

24 Zimmer in vier Kategorien wird das Hotel haben. Die Betten werden von einem Hersteller aus Paris geliefert. Die Kategorie Penthouse hat einen Blick auf die Dünen, es gibt auch Zimmer mit eigener kleiner Terrasse. Ab 250 Euro pro Nacht soll ein Doppelzimmer mit Frühstück kosten – das entspricht dem gehobenen Preisniveau auf Deutschlands beliebtester Insel.

Das I Love Sylt Hotel Terminus vom Süden aus betrachtet.
Das I Love Sylt Hotel Terminus vom Süden aus betrachtet. © Konzept 3D

I Love Sylt Holt bietet exklusive Auszeit

„Wir setzen vor allem auf Gäste, die sich eine kurze exklusive Auszeit nehmen wollen. Dazu eignet sich dieses individuelle Privathotel. Ich schaffe ein Hotel, in dem ich auch selber gerne Urlaub machen würde“, sagt König und führt durch das Erdgeschoss. Dort soll die Hummerkoje eröffnen.

Der Name ist Programm: Das Hauptaugenmerk liegt auf den Krustentieren. Die sind allerdings nicht in der Nordsee vor der Haustür zu finden, sondern „kommen aus europäischen Gewässer oder aus Kanada“, sagt Dieter Jensen, der für die Kulinarik verantwortlich.

Hummerkoje setzt auf Sylter Spezialitäten

Er ist ein bekannter Koch auf der Insel. 14 Jahre lang hat Jensen im Kampener Dorfkrug am Herd gestanden und war zuletzt Küchenchef im Alten Gasthof in List. Neben Hummer in zahlreichen Variationen sollen auch Fleisch und Lamm aus der Region auf der Karte stehen. „Wir setzen auf Produkte, die wir direkt hier auf der Insel beziehen können oder in der Nähe auf dem Festland“, sagt Jensen.

Das Restaurant Hummerkoje im Erdgeschoss des Hotels
Das Restaurant Hummerkoje im Erdgeschoss des Hotels © Konzept 3D

Das Restaurant wird ausgestattet mit Fischgrätparkett, mit blauem Samt bezogenen Stühle und goldfarbener Beleuchtung, die einen Fischschwarm darstellen soll. Eine kleine Bar wird es auch geben. Die Direktorin des Hauses, die hier Gastgeberin heißt, ist Julia Ferner. Die Hotelfachfrau hat auf der Insel bereits im Luxushotel Stadt Hamburg und im Hotel Hof Galerie in Morsum gewirkt. „Das I Love Sylt Hotel Terminus ist ein charmantes kleines Haus und das schafft auch eine sehr persönliche Atmosphäre“, sagt Ferner.

Spa-Bereich mit Dampfbad und Fitnessraum

Inzwischen ist die Baustellenführung im Untergeschoss angekommen. Hier entsteht der Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und einem kleinen Fitnessraum. Das Herzstück ist der Pool, der bereits eingebaut wurde.

„Mir war es wichtig, dass wir unseren Gästen gerade auch in der kälteren Jahreszeit einen kleinen, aber feinen Wellnessbereich anbieten können. Wir werden auch noch einen Kamin einbauen, damit es hier richtig heimelig wird“, sagt König.

I Love Sylt verzichtet bewusst auf Sterne

Bislang holen die Urlauber, die ein Ferienappartement über König buchen, ihren Schlüssel im Büro an der Wilhelmstraße direkt am Bahnhof Westerland ab. Künftig wird aber auch das über die Rezeption im I Love Sylt Hotel Terminus abgewickelt. Mit der Marke I Love Sylt bietet der Unternehmer auch rund 20 besonders exklusive Feriendomizile an.

Auf die Sterne des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes für sein Hotel verzichtet Ole König, der rund 14 Millionen Euro in dieses Projekt investiert. „Wir brauchen eine solche Klassifizierung nicht, denn das hochwertige Produkt spricht für sich. Wir sind im Vier-Sterne-Superior Bereich angesiedelt.“

Dehoga Sylt-Vizechef Raphael Ipsen sagt, Sylt habe eine sehr große Auswahl an Hotels – von Pensionen über kleine Hotels bis hin zu größeren Häusern der Luxuskategorie. „Sylt erfreut sich immer größerer Beliebtheit, vor allem weil Urlaub in Deutschland in Corona-Zeiten im Trend liegt. Deshalb sind neue individuelle Häuser wie das I Love Sylt Terminus Hotel eine echte Bereicherung.“

Sylt erhält weitere Luxushotels

Indes soll der Lanserhof in List voraussichtlich im Januar mit dem Probebetrieb starten. Die offizielle Eröffnung des luxuriösen Gesundheit-Resorts ist für März geplant. Die Lanserhof-Gruppe betreibt vier weitere Standorte am Tegernsee in Bayern, im österreichischen Lans, den Lanserhof at the Arts Club in London Mayfair und das Lans Medicum am Hamburger Stephansplatz.

In Wenningstedt ist ein weiteres Projekt geplant: Dort soll das Lindner Hotel Windrose an der Strandstraße abgerissen und durch einen Neubau mit 128 Zimmern ersetzt werden. Ein Termin für den Neubau steht noch nicht fest.