List. Mit dem neuen Lokal will Gastronom Jürgen Gosch eine bestimmte Zielgruppe ansprechen. Den Namen dafür hat er nicht zufällig gewählt.

  • Sylt: Gosch-Restaurant „Jünne“ eröffnet kurz vor Silvester
  • Das neue Edel-Restaurant liegt direkt am Lister Hafen
  • Das „Jünne“ soll auch für Promis geeignet sein
  • Eröffnungstermin ist am 28. Dezember

Wer in diesen Tagen Jürgen Gosch treffen will, muss in Deutschlands nördlichste Fischbude in List auf Sylt, die in Wahrheit ja eine sehr große Ansammlung von Holzhäusern ist, in den ersten Stock des Hauptgebäudes gehen. Dort, wo Panoramafenster freien Blick auf die Nordsee ermöglichen, hat der Gastronom ein Restaurant gebaut, wie es das so in seinem Imperium noch nicht gegeben hat: Hohe Decken, Designer-Lampen, ein riesiger Kamin im Zentrum, ein schwerer Holztisch, eine elegant-geschwungene Bar, mit einem Satz: Gosch in edel.

Am 28. Dezember: Gosch eröffnet auf Sylt neues Edel-Restaurant

Der Hausherr hatte lange von so einem Restaurant geträumt, dann hat er es sich selbst zu seinem 80. Geburtstag (den er im Mai coronabedingt mit nur neun Gästen feiern konnte) geschenkt: „Man gönnt sich ja sonst nichts“, sagte Gosch im Gespräch mit dem Abendblatt. „Der eine kauft sich mit 80 einen Ferrari, ich habe einen schönen Laden gebaut. Zum Glück kann ich mir das finanziell erlauben.“ Nun steht auch der Eröffnungstermin fest: Am heutigen Dienstag, den 28. Dezember, wird das Edel-Restaurant in List seine Türen öffnen.

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Die Idee hinter dem Restaurant, dass „Jünne“ heißt, wie Gosch von Freunden und Bekannten genannt wird, die er in diesen Tagen gern vorab einmal durch den neuen Laden führt, beschreibt er so: „Wir haben hier in List ja unten diese Hafenatmosphäre, das ist seit vielen Jahrzehnten mehr so ein Rummelplatz, mit Ecken und Buden. Das mögen viele und kommen deshalb immer wieder. Aber andere haben auch zu mir gesagt: Jünne, wir würden gern bei dir essen, können aber nicht reservieren, und haben nirgendwo die Chance, mal in Ruhe für uns zu sein.“

Neues Gosch-Restaurant auch für Promis auf Sylt

Letzteres gelte vor allem für die vielen prominenten Gäste, die ständig fotografiert würden, wenn sie unten in der Fischbude etwas essen wollen. „Für sie und für alle, die mal in Ruhe Gosch erleben, die vielleicht auch mal ein Event machen oder eine Hochzeit feiern wollen, habe ich dieses Restaurant gebaut“, sagt Gosch.

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Ob er damit Geld verdienen werde, wisse er nicht, sagt der Gastronom, der wenige Tage nach der Inbetriebnahme erst einmal in den Urlaub fahren wollte, nach Griechenland. Aber: „Ich habe Freude daran, das ist das wichtigste.“ Und: Die Baustelle habe ihn in der Corona-Zeit gut beschäftigt und abgelenkt.

Weiteres Gosch-Restaurant hat jetzt wieder Fisch

Gosch arbeitet auch mit 80 nach wie vor jeden Tag, bestellt morgens die benötigten Fische („Da lasse ich keinen anderen ran. Ich gehe davon aus, dass ich nach 56 Jahren etwas Ahnung davon habe“) und ist ab etwa 10.30 Uhr für elf bis zwölf Stunden im Betrieb in List, „je nach Laune. Ich spüre und sehe die Arbeit nicht, für mich ist das eine Aufgabe, ich gucke auch nicht auf die Uhr. Es ist doch großartig, wenn man arbeiten darf und nicht spürt, dass die Zeit läuft.“

Jürgen Gosch, Fischhändler und Gastronom, neben dem Hindenburgdamm auf Sylt bei Morsum vor einem vorbeifahrenden Autozug.
Jürgen Gosch auf Sylt: Der Chef des Restaurant-Imperiums sucht den Fisch immer noch selbst aus. © dpa | Christian Charisius

Übrigens: Das Restaurant Pier 67, das Gosch schräg gegenüber eröffnet hat, und in dem es ursprünglich nur Fleisch und Burger geben sollte, hat jetzt doch auch Fisch auf der Karte. „Viele Gäste haben mir gesagt, dass sie Fisch nicht so gern mögen. Deshalb dachte ich, dass man denen ein eigenes Angebot machen sollte“, sagt Gosch. „Aber es geht nicht, am Ende kannst du am Hafen kein Restaurant eröffnen, in dem auf der Speisekarte überhaupt kein Fisch steht.“