Viele Aktivitäten lassen sich auf oder rund um die zahlreichen Seen planen und gestalten, daneben gibt es die malerischen Schlossstädte Plön und Eutin. Und wer in Liebesangelegenheiten überirdische Unterstützung braucht, sollte der “Bräutigamseiche“ einen Besuch abstatten.

Eutin

Kiek mol (in)!

Ostholstein-Museum Das Ostholstein-Museum in Eutin, Kreis Ostholstein, ist im ehemaligen Marstall des Eutiner Schlosses am klassizistisch gestalteten Schlossplatz untergebracht. Schwerpunkt der ständigen Ausstellung ist das Thema "Eutin zur Goethezeit", Eutins Blütezeit in den Jahrzehnten um 1800. In den Jahren um 1800 war Eutin unter der Regierung des Herzogs Peter Friedrich Ludwig (1755-1829, reg. ab 1785) ein überregionales geistiges und kulturelles Zentrum im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche bedeutende Dichter und Denker kamen nach Eutin und wurden hier vorübergehend ansässig, so z. B.1784 Wilhelm von Gerstenberg, 1791 Georg Ludwig Heinrich Nicolovius als Erzieher der Stolberg-Kinder und ab 1797 Friedrich Heinrich Jacobi. Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829), nach seinem berühmtesten Gemälde "Goethe in der Campagna" als "Goethe-Tischbein" bezeichnet, lebte ab 1808 bis zu seinem Tode 1829 als Galeriedirektor in Eutin. Schlossplatz 1, Telefon 04521/70 18-0, www.oh-museum.de

Wasserturm Eutin Industriedenkmal mit Weitblick. Für die 156 Stufen, die letzten 53 Stufen führen mitten durch den Wassertank mit 250.000 Ltr. Fassungsvermögen, wird man mit einem herrlichen Blick über Eutin und die Holsteinische Schweiz belohnt. Das denkmalgeschützte Bauwerk wurde 1909 fertig gestellt und ist doch immer noch in Funktion.

Eutiner Schloss Um 1160 schon vermutet man die erste Niederlassung der lübschen Bischöfe hier in Eutin. Streit mit der eigensinnigen weltlichen Bürgerschaft der Hansestadt zwang die geistlichen Herren aus ihrer angestammten Stadt ins hiesige "Exil". Ab 1586 bauten die inzwischen zu Bischöfen des Fürstbistums Lübeck erwählten Gottorfer Herzöge das Anwesen zur "echten" fürstbischöflichen Residenz um und ab 1773 wurden durch die Vereinigung des Gebietes mit Oldenburg und Delmenhorst die Oldenburger (Groß)-Herzöge Herren im Hause: Eutin war erst ihr Regierungssitz, später Sommerresidenz. Über viele hundert Jahre wurde an dem repräsentativen Schloss gebaut, zwischenzeitlich brannte es wie so viele Bauten der Zeit weitgehend nieder, bis es um 1840 mit einer Aufstockung und der Gestaltung des Schlossplatzes seine gegenwärtige Form erhielt. Berühmte Persönlichkeiten wie die spätere Zarin Katharina die Große, der Goethemaler Wilhelm Tischbein oder der berühmte Komponist Carl Maria von Weber hinterließen am Hofe ihre Spuren. Fortschrittliche Herzöge führten hygienische Neuerungen und gartenphilosophische Umgestaltungen ein und prägten eine lange und interessante Geschichte hier in Eutin, die vorerst mit der Abdankung der Oldenburger im Jahre 1918 endete. Nach mehr als 10 Jahren wurde 1997 der erste Restaurierungsabschnitt des Schlosses für Besichtigungen wieder freigegeben, der Rittersaal und weitere prunkvolle Räume wurden 2006 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Tel. 04521/70 95 0

Schlossgarten Die ersten Anfänge des Gartens sind um das Jahr 1500 belegt. Ab 1716 entstand, dem Geist der Zeit entsprechend, ein luxuriöser französischer Barockgarten. Doch bereits 60 Jahre danach begann man mit der grundlegenden Umgestaltung und Erweiterung zu einem Englischen Landschaftsgarten. Er ist bis heute in fast unveränderter Form erhalten geblieben. Seit bald 200 Jahren steht der Herzogliche Garten auch den Bürgern zur Verfügung. Er steht heute unter Denkmalschutz als eines der bedeutendsten Gartenkunstwerke Norddeutschlands.

Historische Innenstadt Der große, alte Marktplatz mit zahlreichen historischen Fassaden unterschiedlicher Stilrichtungen, das nie zu diesem Zwecke genutzte Witwenpalais, die einstige Hofapotheke, Bürger- und Beamtenpalais in der Stolbergstraße, Handwerkerhäuser an der Kirche und natürlich die backsteinerne St.-Michaelis-Kirche mit dem schiefen Turm machen das Flair der kompakten Eutiner Altstadt aus. Besonders gut kann man Sie auf einem geführten Rundgang erleben.

Die Bräutigamseiche Noch vor dem Ortseingang von Eutin-Neudorf steht, aus Richtung Plön kommend, nahe einem Wanderparkplatz an der B 76, eine knorrige alte Eiche. Sie wird auf ca. 500 Jahre geschätzt. Viele Sagen ranken sich um den Baum. Die alte Eiche im Dodauer Forst (nahe am Eutiner Ortsausgang Richtung Plön) ist wohl der einzige Baum mit eigener Postadresse und das kam so: Die Dodauer Försterstochter (Frau Ohrt) und der Sohn eines Leipziger Schokoladenfabrikanten (Herr Schütte-Felsche) liebten sich, durften aber nach dem Willen der Eltern nicht zusammenkommen. Daher schrieben sie sich Briefe, die sie in einem Astloch der alten Eiche deponierten. Die Eltern konnten jedoch umgestimmt werden und die beiden heirateten im Jahre 1891, natürlich unter der Eiche. Immer mehr Liebende nutzten in der Folgezeit das Astloch zum Briefeschreiben bis 1927 eine Leiter angestellt werden musste und die Post begann, Briefe hierher zuzustellen. Seither gilt: Wer eine Kontaktanzeige oder was auch immer an "Bräutigamseiche, Dodauer Forst, 23701 Eutin" schreibt, dessen Brief wird von der Post im Astloch deponiert. Und wer will und Interesse daran hat, kann kommen und sich Briefe herausnehmen (und natürlich beantworten). Inzwischen haben sich nachweislich mehr als 5 Ehen auf diesem ungewöhnlichen Wege angebahnt und fast täglich gehen Briefe, manchmal aus aller Welt, ein, nach Fernsehberichten über die Eiche bis zu 50 am Tag.

Das Jagdschlösschen am Ukleisee Das Jagdschlösschen am Ukleisee wurde 1776 von dem Eutiner Hofbaumeister Georg Greggenhofer im Auftrag des Lübecker Fürstbischofs Friedrich August errichtet. Es steht auf einer erhöhten Landzunge zwischen dem Keller- und Ukleisee inmitten einer idyllischen Waldlandschaft. Das Gebäude wurde im Laufe der Zeit als Teepavillon, Lusthaus für kleine Feierlichkeiten sowie als Jagdschloss vielseitig genutzt. Wilhelm von Humboldt, Immanuel Geibel oder Johann Heinrich Voß gehörten zu den Liebhabern der eiszeitlich geprägten Wald-, Hügel- und Seenlandschaft am Ukleisee. Ab 1994 wurde eine umfassende Sanierung durch die Eigentümerin, der Sparkassenstiftung Jagdschlösschen, nötig. 1997 konnte das "spätbarocke Juwel" wieder einer breiten Öffentlichkeit übergeben werden. Im Jagdschlösschen finden zahlreiche Konzerte statt, insbesondere die Veranstaltungsreihe "Eutiner Konzertsommer". Auch für standesamtliche und kirchliche Trauungen sowie für Hochzeitsfeiern bietet der stuckverzierte Festsaal des Jagdschlösschens ein gehobenes Ambiente. Nähere Informationen erhalten Sie bei Jagdschlösschen, Tel. 04521/85-612. Wegen eines Brandschadens ist das Schloss im Jahr 2007 nicht zu besichtigen.

St.-Michaelis-Kirche Das Gotteshaus mit seinem wuchtigen, leicht schiefen Turm gehört zur Silhouette der Stadt insbesondere des Marktplatzes unverzichtbar dazu. Umso entsetzter war man, als die Kirche 2004 plötzlich in Brand stand. Die ging aber glimpflich vonstatten. Die Kirche wird im September 2007 wiedereröffnet.

Fissauer Heimatstube Die kleine, aber feine dörfliche Heimatstube ist auf Initiative des Dorfvereins Fissau-Sibbersdorf 1991 eröffnet worden. Im Ortskern Fissaus, im Dachgeschoß der Grundschule untergebracht, bekommt der Besucher einen Einblick in das Leben der Bauern, Landarbeiter, Handwerker und Hausfrauen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Zu den historischen Gegenständen gehören eine Sattlerwerkstatt, eine Schusterei, Schmiede- und landwirtschaftliche Werkzeuge, Dokumente wie Gesellen- und Meisterbriefe, alte Bilder, Stickereien aus dem 19. Jahrhundert sowie Schulbänke, Tafeln und altes Lehrmaterial. Tel.: 04521/5534.

Schön slapen Ferienhof Damlos Ferien auf dem Bauernhof mit zahlreichen Aktivitäten, Eutiner Str. 10, Sielbeck, Tel. 04521/77 69 40, www.ferienhof-damlos.de

Jugendherberge in Zentrumsnähe auf einer Anhöhe mit Blick auf den Eutiner See, Jahnhöhe 6, Tel. 04521/21 09, www.jugendherberge.de/jh/eutin/index.htm

Seeschloss am Kellersee neu eingerichtetes Hotel in traumhafter Lage, Leonhard-Boldt Straße 19, Tel. 04521/805-0, www.seeschloss.fegn.de

Eeten un Drinken Alte Mühle Kneipe und Restaurant in einer historischen Windmühle mit 7 verschiedenen Biersorten vom Fass, Mühlenweg 5, Tel. 04521/50 42, www.alte-muehle-eutin.de

Bacchuskeller Essen und Trinken im 300 Jahre alten historischen Gewölbekeller, Königstraßenpassage 2, Tel. 04521/68 60

Fissauer Fährhaus am Kellersee Schlemmerparadies für Fisch-Liebhaber, Terrasse mit Seeblick, Leonhard-Boldt-Straße 8, Tel. 04521/23 83

Hülp Tourist-Info Markt 19, 23701 Eutin Tel. 04521/70 97-0, www.eutin.de

Plön Kiek mol (in)! Plöner Schloss Das Schloss so wie man es heute kennt und aus allen Anfahrtswegen zu Lande und zu Wasser schon von weitem sieht, entstand während des Dreißigjährigen Krieges im Zeitraum von 1633-36. Der Plöner Herzog Joachim Ernst ließ an der Stelle der alten nutzlos gewordenen Burg ein Backsteinschloss errichten. Seinen Stil der Spätrenaissance verdankt es den italienischen, aber auch dänischen Vorbildern wie dem Königsschloß Frederiksborg. Seinen weißen Anstrich erhielt das Schloss im 18. Jahrhundert unter dem dänischen König Christian VIII. Das Schloss Plön diente um die Jahrhundertwende der Erziehung der Söhne des letzten deutschen Kaisers sowie als Kadettenanstalt für das Offizierskorps der preußischen Armee. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde es zur Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (NAPOLA). Nach dem Abzug der britischen Besatzungsmacht bis zur Schließung nach dem Schuljahr 2001 war im Schloss ein Internat untergebracht. Nun beherbergt es die Fielmann Akademie als öffentliche Ausbildungsstätte der deutschen Augenoptik. Seit 2006 auf Schloss Plön jährlich mehr als 6.000 Augenoptiker und Augenoptikerinnen schulen. Der Öffentlichkeit stehen weit mehr Räumlichkeiten zur Verfügung als bisher: so die rekonstruierte Kapelle, der Rittersaal und die herzoglichen Gemächer.

Auf der Schlossterrasse haben Besucher zwischen Schloss und Pförtnerhaus nicht nur den wunderschönen Blick über die Dächer Plöns oder über den Großen Plöner See zum Genießen. Auch "die in der Sonne Sitzende" ist ein Blick wert. Die nackte Bronzestatue stammt vom bereits verstorbenen Künstler Fritz During.

Das Prinzenhaus Als Herzog Friedrich Carl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön 1729 seine Herrschaft antrat, erbte er auch das fürstliche Schloss, das die kleine Residenzstadt Plön überragte. Gleich ein Jahr später ließ er westlich des Schlosses einen großen Barockgarten anlegen. In seinem Zentrum entstand ab 1744 abseits vom Hofgeschehen, aber in Sichtweise zum Schloss, ein besonderes Schmuckstück: Das Große Gartenhaus für das Herzogpaar. Wahrscheinlich war der Plöner Hofbaumeister G. Rosenberg mit dem Bau beauftragt. Von außen wirkt das zweigeschossige Backsteinhaus eher unscheinbar. Doch im Inneren ließ Friedrich Carl allem Schmuckbedürfnis des Rokoko freien Lauf. Diente doch die "Maison de Plaisance" dem herzoglichen Paar zur Repräsentation im kleinen Kreis und auch dem Rückzug ins Private.

Der Deutsch-Dänische Krieg brachte das Herzogtum ab 1866 an Preußen. Im Plöner Schloss und in seinen Nebengebäuden richtete der preußische Staat eine Kadettenanstalt ein. Das herzogliche Gartenhaus bewohnte nun der Kadettenpfarrer. Durch den Anbau von zwei Seitenflügeln am Gartenhaus entstanden neue Räume für die Söhne Kaiser Wilhelms II. Sie sollten hier von 1896 bis 1910 die Schulbank drücken. Seitdem trägt das Gebäude den Namen Prinzenhaus. Von 1946 bis 1997 bewohnten die Schülerinnen des staatlichen Internates Schloss Plön das Rokoko-Gartenhaus. Konzerte, Empfänge, Vorträge sollen ebenfalls stattfinden. Man kann sich sogar im Prinzenhaus standesamtlich trauen lassen, Schlossberg 3/4, Trauungen im Prinzenhaus Info unter Tel. 0 45 22 / 50950

Die Prinzeninsel ist eine Halbinsel in der Verlängerung des Schlossgartens, auf der sich früher ein landwirtschaftliches Anwesen befand. Auf dieser Bauernstelle lernten die Söhne des deutschen Kaisers Wilhelm II. das Handwerk des Landmannes bzw. Bauern. Oft besuchte die Kaiserin Auguste-Victoria ihre Söhne auf der Prinzeninsel. Ein kleiner Pavillon auf der Spitze der Halbinsel bezeichnet den Lieblingsplatz der Kaiserin während ihrer dortigen Besuche. Die Prinzeninsel darf nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Zu Fuß erreicht man sie über den Strandweg in gut 45 Minuten vom Stadtzentrum aus. Dabei führt der Weg vorbei am Plöner Bootsverleih, dem ehemaligen Internatsbootshaus, dem Siebenstern am Ende des Schlossgartens, an der wohl schönsten Badestelle am Großen Plöner See und am Niedersächsischen Bauernhaus vorbei.

Nikolaikirche Auf dem Plöner Marktplatz steht der massive Backsteinbau mit seinem 60 Meter hohen Turm, der 1866 - 68 eine nach einem Blitzschlag abgebrannte Barockkirche ersetzte. Architektur zeigt mittelalterliche Stilelemente der Romanik und Gotik.

Johanniskirche Mit dem Jahre 1685 von Herzog Adolf errichteten Fachwerkbau erhielt die Neustadt eine eigene Kirche. Anfang des 19. Jahrhunderts noch vom Abriss bedroht, wurde die ursprünglich im schlichten Barock gehaltene Kirche einige Jahrzehnte später neugotisch überformt, konnte aber ihre besondere Atmosphäre behalten.

Aktivitäten Spezial: Walking-Urlaub an der Ostsee

Im Nordic Fitness Park, der sich zwischen den Orten Eutin, Bad Malente und Plön in der Landschaft des Naturparks Holsteinische Schweiz erstreckt, gibt es 22 abwechslungsreiche Routen. Vom Einsteiger bis zum Profi findet jeder seine bevorzugte Strecke auf den ca. 120 Kilometern und bestimmt selbst Länge und Schwierigkeitsgrad.

Schön slapen Altes Fährhaus Zentrale Lage direkt am Großen Plöner See; Eutiner Str. 4, Tel. 04522/7 67 90, www.altes-faehrhaus.de

Landhaus Hohe Buchen Hotel garni im parkähnlichen Garten mit altem Baumbestand. Der Europawanderweg führt direkt am Grundstück vorbei, Lütjenburgerstr. 34, Tel.: 04522/789410, www.landhaus-hohebuchen.de

Eeten un Drinken Niedersächsisches Bauernhaus Holsteiner Küche in gemütlicher Atmosphäre, Prinzeninsel, Tel. 04522/50 87 00

Restaurant Alte Schwimmhalle am Schloss Deutsche Küche im fürstlichen Ambiente, Schlossgebiet 1a, Tel. 04522/59 36 30

Hülp Tourist Info Plön Lübecker Str. 20, 24306 Plön, Tel. 04522-50950, www.touristinfo-ploen.de