Zwei alte Hansestädte, die heute wieder herausgeputzt um Besucher werben und von alters her Konkurrenten sind. Die eine - Greifswald - galt lange als die kunstsinnige Metropole, was die Stadt nicht unerheblich ihrem berühmten Sohn, Caspar David Friedrich, zu verdanken hatte. Stralsund, die andere, Einfallstor zu Rügen, als Seefahrerstadt - doch die Grenzen sind schon lange verwischt

Greifswald - Geburtsstadt Caspar David Friedrichs

Alte Hansestadt, Universitätsstadt, Geburtsstadt Caspar David Friedrichs, der eine Ruine und einen Felsen zu Weltgeltung brachte, eines davon, die Klosterruine Eldena liegt vor den Toren der Stadt - an diese Attribute mag man denken, wenn man sich der Stadt nähert. An sommerlichen Sonntagen liegt Greifswald oft wie in tiefes Nachdenken versunken dar. Die alten Giebelhäuser mit ihren nun wieder in zahlreichen Farben erstrahlenden Fassaden scheinen sich in den kleinen Gassen unter der Sonne hinwegzuducken. Greifswaldern sowie ihren Besuchern ergeht es nicht anders - sie schlendern im Häuserschatten entlang in Richtung Marktplatz, wo Restaurant- und Cafe-Besitzer gewaltige Sonnenschirme aufgestellt haben.

Ein Bummel durch die Altstadtgassen führt an markanten Gebäuden vorbei, wie das weiße mit Säulen eingerahmte Hauptgebäude der Universität. 1456 gegründet, ist sie die zweitälteste Universität Norddeutschlands. Die Stadtgeschichte beginnt mit der Gründung des Klosters Eldena, dessen Ruine Greifswalds berühmtester Sohn Caspar David Friedrich zu immer neuen Bildern inspirierte. Wenn man durch die alten noch stehenden Mauern des einstigen Zisterzienserklosters schreitet, fühlt man sich in vergangene Zeiten versetzt.

Ganz in der Nähe der Ruine, vor den Toren der Stadt, dort wo der Fluss Ryck in den Greifswalder Bodden mündet, liegt das kleine Fischerdorf Wieck; das seit 1939 zu Greifswald gehört. Neben den Fischerbooten legen im Wiecker Hafen auch viele Segler an. Entlang der Promenade sind Holzskulpturen internationaler und einheimischer Künstler zu sehen. Romantisch verträumt säumen die niedrigen kleinen Reetdachhäuser die alte Dorfstraße. Die meisten Fischerkaten stammen noch aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Wie zu Caspar David Friedrichs Zeiten bestimmen die Türme der drei gotischen Backsteinkirchen die Stadtsilhouette: der "lange Nikolaus" (Dom St. Nikolaus), die "dicke Marie" (St. Marien) und der "kleine Jakob" (St. Jakobi).

Unweit der Kirche stößt man auf ein Gemälde in imposanten Ausmaßen, das drei Damen, die auf einer Klippe sitzen und aufs Meer schauen, zeigt. Dieses Motiv eines Gemäldes von Caspar David Friedrichs Gemälde - prangt an einer Mauerwand und ist gesprayt - der berühmte Greifswalder wirkt scheinbar ungemein inspirierend.

Stralsund - Hansestadt mit idealtypischen Maßen

Hoher Besuch kündigte sich im Juli 2006 in Stralsund an. George W. Bush schritt auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel höchst selbst durch die alten Gassen der Hansestadt. Das Sicherheitsprogramm war gigantisch: 12.000 einsatzbereite Polizisten, zahlreiche Sicherheitszäune, eine Sicherheitszone in der Ostsee und 2200 verschweißte Gullydeckel. Die Stralsunder hätten sich eine solche Logistik sicherlich gewünscht, als sie den Angriff des berühmten Feldherrn Wallensteins anno 1628 abwehren mussten. Damals wurde auf die Hilfe von dänischen und schwedischen Truppen zurückgegriffen, damit die Stadt am Straelesund erfolgreich verteidigt werden konnte. Dieses Ereignis wird alljährlich im Juli mit den Wallenstein-Tagen gefeiert, dem größten Mittelalterfest Mecklenburg-Vorpommerns. www.wallensteintage-stralsund.de

Die Stadt, die von drei Seiten (Strelasund, Knieperteich und Frankenteich) von Wasser umgeben ist, hat idealtypische Maße - und zwar mittelalterliche, was ihr die Ehre einbrachte, Aufnahme ins Unesco-Weltkulturerbe zu erfahren. Das Stadtbild zeigt die mittelalterliche Parzellenstruktur, die über Jahrhunderte als Gliederungssystem verwendet wurde. Die Stadt ist voller bedeutender Bauwerke und Kunstschätze, die vom Reichtum der Hansezeit künden. Der Präsident hat sich für einen Besuch der Nikolaikirche und dem Alten Markt mit dem besonders schönen und historisch bedeutenden Rathaus entschieden, das das Herz Stralsunds bildet.

Das bekannte und sehr beliebte Meeresmuseum ist angenehm kühl und breitet sich über mehrere Ebenen aus. Millionenalte Fossilien, lebende und ausgestopfte Meeresbewohner wie eine mumifizierte Robbe, ein neun Meter hoher Ausschnitt aus einem Korallenriff, Nachbauten internationaler Forschungsschiffe wie das der Meteor und vieles mehr erwarten den Besucher. Höhepunkt ist ein 15 Meter langes, 1.000 Kilogramm schweres Skelett eines Finnwales, der 1825 auf Rügen gestrandet war und nun in Stralsunds Vorzeigemuseum unter der Decke hängt. Nach diesem Streifzug durch die spannende Welt des Ozeans, dürstet es uns nach tatsächlichem "kühlen Nass".

Unterwegs in Greifswald und Stralsund Wo Sie am besten übernachten, speisen, feiern können und "ook mool Fofftein moken" (Pause einlegen), erfahren Sie hier: Unterwegs in Greifswald und Stralsund Die Seite informiert Sie über die schönsten Sehenswürdigkeiten, wichtigsten Orte, Museen und Aktivitäten sowie aktuelle Veranstaltungstipps aus der Region.