Am östlichen Rand von Eiderstedt, wo die Treene in die Eider fließt, liegt der malerische Ort Friedrichstadt. Wer hier spazieren geht, fühlt sich in die Niederlande versetzt.
Der ältere, schachbrettartig angelegte Teil der Stadt ist von der holländischen Backsteinrenaissance geprägt und wird von zwei malerischen Grachten durchzogen.
Auffälliges Merkmal vieler Bauten sind die Hausmarken oder Gevelstene, oft farbig gefasste Reliefs über der Eingangstür, die einen Hinweis auf die ehemaligen Erbauer oder Bewohner geben. Die älteste Hausmarke stammt von 1622, sie zeigt eine Taube mit Ölzweig. Herzog Friedrich III. von Gottorf ließ die Stadt 1621 durch Remonstranten anlegen, die wegen ihres Glaubens in den Niederlanden verfolgt wurden. Er sicherte allen Bürgern Glaubensfreiheit zu; so lebten in Friedrichstadt zeitweise sieben Religionsgemeinschaften zusammen. Friedrichs ehrgeizige Pläne, seine Stadt zum Zentrum eines florierenden Nord-Ostseehandels zu machen, scheiterten allerdings. (MHW)