Steinburg. Stormarner Oberligafußballer halten nach 2:1 über Oldenburg Anschluss an die Spitze. Kommt im Winter ein neuer Stürmer?
Tom Wittig hatte gerade um seine Auswechslung gebeten. Sein Ersatzmann stand schon an der Seitenlinie bereit, als der Außenbahnspieler des SV Eichedeein letztes Mal an den Ball kam. Wittig tankte sich in den Strafraum, zog aus halblinker Position wuchtig ab – und machte sich mit seiner letzten Aktion zum Matchwinner. Dank Doppeltorschütze Tom Wittig besiegten die Steinburger Oberligafußballer den Oldenburger SV mit 2:1 (1:0).
„Ich habe gemerkt, dass die Wege nach hinten schwer werden, aber ein bisschen ging noch. Dann habe ich ohne viel nachzudenken abgezogen“, schilderte Wittig später seinen Treffer zum 2:0 (80. Minute). Bereits in der Anfangsphase hatte er nach einem Einwurf von Luca Reimers mit einer Art Fallrückzieher den Weg zum fest eingeplanten Heimsieg geebnet (8.).
Ein umstrittener Elfmeter bringt Oldenburg noch einmal ins Spiel
Dass es in der Schlussphase trotz Wittigs Doppelpack und der über weite Strecken kontrollierten Vorstellung des SVE eng wurde, lag einmal mehr an der fehlenden Qualität im Offensivspiel. Viele aussichtsreiche Angriffe führten die Gastgeber nicht sauber zu Ende, die wenigen klaren Torchancen wie die des diesmal nur eingewechselten Topscorers Morten Wahl wurden vergeben (73.). Eichedes Startelf-Debütant Luis Fichtner hatte zudem Pech bei einem Freistoß, der an die Latte klatschte (28.).
Nach einem umstrittenen Foulelfmeter, den Lucas Irmler zu Oldenburgs Anschlusstreffer nutzte (87.), musste wieder einmal gezittert werden. In der Nachspielzeit verteidigten die Stormarner noch einen Eckball und einen Freistoß aus dem Mittelfeld, bei dem auch der Gästekeeper, Eichedes früherer Ersatztorwart Niklas Baeskow, aufgerückt war. Der Ausgleich fiel nicht mehr und wäre für die harmlosen Gäste auch mehr als schmeichelhaft gewesen.
Verpflichtung eines Stürmers in Winterpause immer wahrscheinlicher
„Wir haben verdient gewonnen, der Elfmeter war unberechtigt. Aber wir waren in vielen Situationen wieder mal nicht clever vor dem Tor“, sagte Eichedes Trainer Paul Kujawski. Mit der Leistung könne er daher nicht zufrieden sein. „Wir müssen klarer, genauer die Pässe an die Männer bringen und besser auf das Abseits aufpassen.“
Je häufiger – fast schon im Wochenrhythmus – über die überschaubare Torgefahr gesprochen werden muss, desto wahrscheinlicher dürfte eine Stürmer-Verpflichtung in der Winterpause werden. Kujawski lobte zwar ausdrücklich die beiden Angreifer Maximilian Zoch und Kay-Fabian Adam, es darf aber davon ausgegangen werden, dass sich der Verein bereits nach Alternativen umschaut.
Das würde wohl auch dem Matchwinner aus dem Oldenburg-Spiel gefallen, der mit vier Saisontoren Eichedes zweitbester Schütze hinter Morten Wahl (sechs Treffer) ist. „Es ist Fluch und Segen“, sagte Tom Wittig. „Wir sind einerseits unausrechenbar, aber haben keinen, der mal aus null Chancen zwei Tore macht – das ist schwierig.“
SV Eichede: Gevert – Arndt, Ostermann, Reimers, Fischer – Ehlers (84. Vollrath), Grage – Hasselbusch (89. Knaak), Fichtner (56. Wahl), Wittig (82. Gelzer) – Zoch (56. Adam)