Glinde/Prag. Mit Platz fünf verpasst sie bei EM in Prag knapp eine Medaille. Trotzdem ist sie besser als ihre Konkurrentin Giovanna Scoccimarro.

Nach dem Ippon der Gegnerin stand Miriam Butkereit die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Bei den Judo-Europameisterschaften in Prag hat die Sportlerin des TSV Glinde eine Medaille knapp verpasst. Im Kampf um Bronze unterlag die 26-Jährige am Freitagnachmittag der Weltranglistenersten Marie Eve Gahie (23) aus Frankreich, die auch amtierende Weltmeisterin ist. Damit belegte Miriam Butkereit Platz fünf.

Der erste Rückschlag erfolgte im Viertelfinale

Der Wettkampf in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm hatte am Vormittag begonnen. In der ersten Runde profitierte Butkereit von einem Freilos. Ihren ersten Kampf seit dem vergangenen Winter gewann sie in Runde zwei: Die in Köln lebende Polizistin besiegte die Russin Alena Prokopenko nach zweieinhalb Minuten durch einen Ippon. Den ersten Rückschlag musste Butkereit im Viertelfinale hinnehmen, als sie Margaux Pinot aus Frankreich unterlag.

Nach mehrstündiger Unterbrechung begann die Hoffnungsrunde. Wiederum mit einem Ippon gewann Butkereit gegen die Slowenin Anka Pogacnik und zog damit in den Kampf um die Bronzemedaille ein. Dort war die Weltranglistenerste zu stark. Im Finale triumphierte Butkereits Besiegerin Pinot gegen die Niederländerin Sanne van Dijke.

Ihre Konkurrentin verlor gleich im ersten Kampf

Mit ihrem Auftritt in der tschechischen Hauptstadt dürften sich Butkereits Olympia-Chancen etwas verbessert haben. Die in der Weltrangliste sechs Plätze vor ihr liegende Giovanna Scoccimarro (MTV Vorsfelde) verlor überraschend gleich ihren ersten Kampf. Sollte auch beim für Januar geplanten Masters in Doha ein derartiger Leistungsunterschied deutlich werden, könnte Butkereit noch in das Aufgebot für die Spiele in Tokio rücken.

Die Europameisterschaften wurden nach zweimaliger Verlegung unter strengen Hygienevorschriften ausgetragen. Alle Athleten mussten vor dem Auftakt vier negative Corona-Tests vorweisen und durften sich vor Ort nur im Hotel und der Judo-Halle aufhalten. Einige Sportler hatten die Austragung dennoch als zu riskant kritisiert.