Reinfeld. Wegen eines Corona-Falls in der zweiten Mannschaft geht Spielzeit für Oberligafußballer erst am Sonntag gegen den FC Dornbreite los.

Den ersten Rückschlag in der neuen Saison hat der SV Preußen Reinfeld gut verdaut. „Es ist in der Corona-Zeit ja nicht die Frage, ob es den eigenen Verein trifft, sondern wann. Insofern haben alle abgeklärt reagiert“, sagt Pascal Lorenz, Trainer der Oberligafußballer, deren Saisonstart nach einem positiven Test bei der zweiten Mannschaft verschoben werden musste.

Trainer kann Zwangspause etwas Gutes abgewinnen

Da sich das Virus nicht weiter ausgebreitet hat und alle Spieler der Ligamannschaft gesund geblieben sind, kann es nun mit Verspätung doch losgehen, und Lorenz sieht die kurze Zwangspause ohne Spiele und Training sogar positiv. „Wir sind zwar aus dem Rhythmus, während unser erster Gegner schon drei Pflichtspiele gemacht hat. Dafür haben alle unsere Spieler nochmal abschalten und die Akkus aufladen können. Das hat man im Training gleich gemerkt.“

Zweimal standen die Reinfelder schon wieder auf dem Platz, eine Einheit bleibt noch zur Vorbereitung auf den FC Dornbreite Lübeck, der zwar drei Partien Vorsprung auf den noch einsatzlosen SVP hat, in der Tabelle nach drei Niederlagen (darunter das 0:6 beim SV Eichede) trotzdem ganz hinten steht. Eine leichte Aufgabe erwartet Lorenz jedoch nicht. „Sie haben bisher nur gegen die drei Topclubs gespielt“, gibt er zu bedenken. „Jede Partie in dieser Staffel wird brutal schwer. Dornbreite hat eine junge, hungrige Truppe, die jetzt unbedingt punkten muss. Dementsprechend werden sie sehr motiviert und für uns unangenehm zu spielen sein.“

Floskel besagt, dass zweite Saison schwieriger ist

Überhaupt stellt sich der Trainer auf ein schwierigeres Jahr als zuletzt ein, als die Reinfelder als Aufsteiger phasenweise für Furore sorgten und den Klassenerhalt auch ohne den Saisonabbruch souverän geschafft hätten. „Die Floskel, dass die zweite Saison immer die Schwierigste ist, bewahrheitet sich meistens“, sagt er. „Gegner stellen sich besser auf einen ein, dazu fällt es unserer Mannschaft vielleicht nicht mehr so leicht, immer 110 Prozent abzurufen.“ Das Saisonziel ist abermals der Klassenerhalt. Lorenz: „Dafür haben wir die Qualität.“

Ihren Shootingstar mussten die Stormarner allerdings abgeben. Vjekoslav Taritas hat sich dem VfB Lübeck II angeschlossen. „Das ist natürlich ein großer Verlust“, sagt Lorenz. „Aber er war nicht zu halten. Er hat den Traum, höher zu spielen, und wenn ihm dann ein Verein die Perspektive zur Dritten Liga bietet, ist es völlig verständlich, dass er das versucht.“ Taritas ist einer von nur drei Abgängen, die beiden einzigen Neuzugänge sind Palle Jespersen und Lasse Czeschel. Den Kader zusammenzuhalten, ist seit Jahren ein wichtiges Erfolgsrezept der Reinfelder. „Die Zusammengehörigkeit ist immer ein Pluspunkt gewesen“, sagt Lorenz. Auch der Kapitän bleibt derselbe, er heißt bloß anders: Patrick Witten hat im Juni geheiratet und den Nachnamen seiner Frau Mara angenommen: Ellenberger.

Trainerteam sieht die Mannschaft gut vorbereitet

Die Vorbereitungsphase verlief bei den Karpfenstädtern gemessen an den Ergebnissen etwas holperig. Im letzten Test unterlag der SVP 0:1 beim klassentieferen VfL Lohbrügge, verlor zuvor auch bei der SG Sarau/Bosau (2:4) und bekam im nachgeholten Kreispokal-Finale vom SV Eichede die Grenzen aufgezeigt (1:5). Zu oft stimmte die Balance zwischen Offensive und Defensive noch nicht.

Gemeinsam mit seinem neuen Trainerkollegen Jan-Christian Hack habe er dafür wertvolle Erkenntnisse gesammelt, sagt Lorenz. „Dadurch, dass wir das Trainerteam vergrößert haben, können wir kleinteiliger arbeiten, besser auf einzelne Aspekte und Spieler eingehen. Es ist spürbar, dass alle heiß auf den Start sind. Ich sehe uns gut vorbereitet.“

SV Eichede könnte am Sonntag vierten Saisonsieg feiern

Die Stunde der Wahrheit schlägt am kommenden Sonntag um 15 Uhr am Bischofsteicher Weg mit dem Heimspiel gegen Dornbreite. Ein Trio wird dann fehlen. Paul Treichel fällt mit einem Innenbandriss im Sprunggelenk vier bis sechs Wochen aus. Bei Christoph Böckelmann besteht der Verdacht auf einen Knorpelschaden, noch hofft der Verteidiger auf eine weniger schlimme Diagnose. Timo Schwartz befindet sich nach seiner langen Verletzungspause im Aufbautraining.

Reinfelds Kreisrivale SV Eichede könnte am Sonntag bereits den vierten Saisonsieg feiern und damit die Tabellenführung festigen. Eine Woche nach dem beeindruckenden 3:1 bei Titelaspirant SV Todesfelde treten die Steinburger nach einem Heimrecht-Tausch im Ernst-Wagener-Stadion gegen den VfB Lübeck II an (13 Uhr). Das Ex-Team von Eichedes Trainer Denny Skwierczynski ist wenig erfolgreich gestartet, holte aus drei Partien einen Punkt.

SV Preußen Reinfeld, Abgänge: Patrick Schröder (VfR Horst), Robin Kelting (Oldenburger SV), Vjekoslav Taritas (VfB Lübeck II)

Neuzugänge: Palle Jespersen (TSV Plön), Lasse Czeschel (SV Eichede)

Weiter im Kader: Jonas Marschner, Daniel Marco, Sebastian Simmich, Benjamin Pirch, Mika Czeschel, Timo Schwartz, Luca Thiel, Tim Vogel, Jonathan Marschner, Christoph Böckelmann, Maximilian Grimm, Benedikt Decker, Patrick Ellenberger (geb. Witten), Benedict Schroeder, Phillip Hackbarth, Philipp Bosbach, Dennis Schecke, Mark Heinze, Dennis Lie, Luca Brügmann, Paul Treichel, Kristof Rönnau, Florian Wurst