Bad Oldesloe. Verein sagt zwei Fußballspiele ab. Trainer äußern Skepsis über Saisonverlauf. Alle Kontaktspieler getestet, Ergebnisse heute erwartet.

Am ersten Spieltag der Amateurfußball-Ligen in Schleswig-Holstein hat die Covid-19-Pandemie für mehrere Absagen gesorgt. So fiel der Corona-Test eines Spielers aus der zweiten Mannschaft des VfL Oldesloe positiv aus, ein weiterer Spieler zeigte Symptome.

Daraufhin sagte der Verein die Partie beim TSV Zarpen II und vorsichtshalber auch das Kreisligaspiel der ersten Oldesloer Mannschaft gegen die SG Oering-Seth ab, weil die erste und die zweite Mannschaft gelegentlich gemeinsam trainieren. Alle Spieler, die Kontakt zu dem Infizierten hatten, wurden getestet. Die Ergebnisse werden am Dienstag erwartet.

Auch in lauenburgischem Verein Covid-19-Fall entdeckt

Auch die Verbandsliga-Begegnung des TuS Hoisdorf mit Borussia Möhnsen sowie das Kreisliga-Derby zwischen dem SSV Großensee und der FSG Südstormarn wurden nach Absprache der Vereine verschoben. Grund für beide Absagen war ein Corona-Fall beim lauenburgischen Verein GW Siebenbäumen, dessen Herrenmannschaften in Quarantäne sind. Hoisdorfs Gegner Möhnsen hatte vor rund einer Woche gegen Siebenbäumens Reserve gespielt und die FSG Südstormarn wiederum gegen Möhnsen.

„Das ist ein Rattenschwanz“, sagte Großensees Trainer Christian Ladwig. „Es wird weitere Absagen geben. Ich kann mir im Moment schwer vorstellen, wie man die Saison zu Ende bringen kann.“ Ähnlich skeptisch äußerte sich der Chefcoach des VfL Oldesloe, Andreas Goldau: „Das wird uns die ganze Saison verfolgen und ich bezweifle mittlerweile, dass wir zu Ende spielen können, auch wenn sich das natürlich alle wünschen.“

Zentrale Stelle beim SHMV könnte über Absagen entscheiden

Klaus Schneider, Vorsitzender des Herrenspielausschusses im Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verband (SHFV), hält solche Aussagen für verfrüht. „Wir haben gerade mal ein Wochenende rum und die Situation ist für uns alle Neuland. Da sollte man nicht direkt alles infrage stellen“, sagte er der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn. „Wir müssen jetzt schauen, ob alle Absagen nötig waren. Meiner Meinung nach ist in einigen Fällen möglicherweise vorschnell gehandelt worden.“ Außerdem äußerte er die Idee einer zentralen Stelle beim SHFV, die über die Einzelfälle in den verschiedenen Landkreisen möglichst einheitlich und nachvollziehbar über Spielabsagen entscheiden solle.

Auch im Bereich des Hamburger Verbands hatte es am Wochenende pandemiebedingte Absagen gegeben. So wurde das Pokalspiel der TSV Reinbek wegen eines Verdachtsfalls beim Gegner TuS Hamburg verschoben.