Reinfeld. Das Abendblatt stellt die Kandidaten für die Wahl zum Stormarner Sportler des Jahres vor. Heute: die Handballfrauen des SV Preußen.

Keine Frage, die Handballfrauen des SV Preußen Reinfeld haben sich in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein erstaunlich schnell etabliert. Nur wenige hatten dem Liganeuling vor dem Saisonbeginn zugetraut, dass sie in der Tabelle auf Rang sechs überwintern. Mit einem Sieg am Sonnabend, 13. Januar (19 Uhr, Schützenstraße), gegen die SG Todesfelde/Leezen könnte der Mannschaft von Coach Detfred Dörling zum Abschluss der Hinrunde sogar der Sprung auf Platz vier gelingen.

Zwischenzeitlich haben die Reinfelderinnen die Liga mit sieben Siegen in Serie sogar kräftig aufgemischt. Das Geheimnis des Erfolges verriet Mannschaftsführerin Kerstin Albrecht damals im Hamburger Abendblatt: „Bei uns ist die Mannschaft der Star“, sagte die 29 Jahre alte Kreisläuferin. „Die Torausbeute verteilt sich oftmals auf sechs oder sieben Spielerinnen, dadurch sind wir für den Gegner nur sehr schwer auszurechnen.“

Selbst zwei deutliche Niederlagen zu Saisonbeginn gegen die Meisterschaftsanwärter SC Alstertal-Langenhorn und AMTV Hamburg brachten Reinfelds Coach nicht aus der Fassung.

„In der Rolle des Underdogs waren beide Begegnungen für uns eher eine Art Trainingseinheit, um nach einer mäßigen Saisonvorbereitung Spielpraxis zu sammeln“, sagte der Trainer, für den die Arbeit nach dem Aufstieg erst richtig begann. „Die Mannschaft zusammenzuhalten erwies sich als das eigentlich Schwierige“, erzählte der Coach. „Die Spielerinnen wussten nicht genau, wo sie als Team von der Leistung her stehen und ob sie überhaupt eine Chance haben, in der vierthöchsten Spielklasse zu bestehen.“

Dabei hat die Vergangenheit es oft genug gezeigt: Immer dann, wenn die Reinfelderinnen unter besonderer Anspannung stehen, entwickeln sie ihr volles Leistungspotenzial. Lässig und schön spielen liegt ihnen nicht. Als „wichtigsten Sieg des Jahres“ ordnete Reinfelds Coach den nach beherztem Kampf erzielten Heimerfolg gegen den TSV Ellerbek in der letzten Partie vor der Winterpause ein.

Reinfelds Handballerinnen starteten eine Serie von sieben Siegen hintereinander

Er sagte: „Der Sieg war für die Psyche der Spielerinnen unglaublich wichtig. Denn endlich hat die Mannschaft sich selbst bewiesen, dass sie als Liganeuling auch gegen eine Top-Mannschaft der Oberliga bestehen kann.“

Sobald die Sprache auf Reinfelds Abwehr kommt, gerät Dörling ins Schwärmen. „Die Abwehr ist das Prunkstück der Mannschaft“, sagte der 63-Jährige. „Vor Saisonbeginn war klar, dass wir den Klassenerhalt nur mit einer starken Deckung schaffen können. Um unser Abwehrzentrum mit Laura Beth und Kerstin Albrecht beneiden uns mittlerweile einige Mannschaften in der Liga. Und mit Annika Rahf steht dahinter eine erstklassige Torhüterin zwischen den Pfosten.“

Zudem hat Rika Tonding im Rückraum fast an altes Leistungsniveau angeknüpft, Sina Rostek auf der linken Außenbahn verlorenes Selbstvertrauen zurückgewonnen, ergänzt der Coach.

Dass die Mannschaft das eigentliche Saisonziel „Klassenerhalt“ zu früh aus den Augen verliert, befürchtet Dörling nicht. „Jeder Spielerin ist bewusst, dass wir unbedingt noch einige Partien gewinnen müssen, bevor wir das Thema endgültig abhaken können“, sagte der Trainer. „Innerhalb der Mannschaft ist nicht nur ein neues Selbstbewusstsein, sondern auch eine neue Siegermentaltität gereift“, sagte Dörling. „Die Spielerinnen sind voll und ganz auf den Erfolg fokussiert, dabei aber jederzeit bereit, für die Mannschaft alles zu geben, aber auch für eine Teamkameradin, bei der es gerade nicht rund läuft, in die Bresche zu springen.“

Für die Partie gegen die SG Todesfelde kann Dörling wieder mit Außenspielerin Meike Braun (nach Auslandsaufenthalt) und Rückraumakteurin Sina Tonding (nach Babypause) planen. Der Coach sagte: „Beide zählen zu den Leistungsträgerinnen. Durch ihre Rückkehr gewinnt die Mannschaft noch mehr an spielerischer Qualität.“ Übrigens: 2012 waren die Reinfelderinnen – nach dem Aufstieg in Schleswig-Holstein-Liga – schon einmal für die Sportlerwahl nominiert. Damals wurden sie als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet.

Als Leser können Sie bei der Sportlerwahl mitmachen und gewinnen. Die Teilnahme ist ganz einfach. Wählen Sie in jeder Kategorie einen Kandidaten aus, notieren die Namen in Druckbuchstaben auf einer frankierten Postkarte und senden diese an den Kreissportverband (KSV) Stormarn, Lübecker Straße 35, 23843 Bad Oldesloe. Die Teilnahme ist aber auch per E-Mail (info@ksv-stormarn.de) oder auf der Internetseite des KSV (www.ksv-stormarn.de) möglich. Einsendeschluss ist 31. Januar 2018. Unter allen Teilnehmern werden attraktive Preise verlost.