Elmenhorst. Mehr als 100 Pferdesportler starten bei Turnier des RFV Mittelstormarn. Nike Denke aus Zarpen wird Dritte.

Dauerregen, knöcheltiefes und mit schlickerigen Pfützen durchzogenes Geläuf ist selbst für hartgesottene Pferdesportler kein Zuckerschlecken. Kein Wunder also, dass den Organisatoren des RFV Mittelstormarn sprichwörtlich ein Stein vom Herzen fiel, nachdem der letzte Teilnehmer der abschließenden Geländepferdeprüfung die Ziellinie überquert hatte.

„Alle Reiter und Pferde sind heil und gesund durch den Parcours gekommen, das ist momentan das Wichtigste“, erklärte Mitorganisatorin Maren Vens sichtlich erleichtert. Erstmals richtete ihr Verein auf eigener Anlage, einem vier Hektar großen Areal, mit einer A- und einer L-Aufgabe zwei Geländepferdeprüfungen aus. Diese galten gleichzeitig als Qualifikation für das Bundeschampionat.

Weder die Organisatoren noch der Parcourschef hatten auf das Wetter Einfluss, auf die Streckenführung sowie die Beschaffenheit der Hindernisse dafür umso mehr. Für beides gab es von Seiten der Reiter viel Lob. Die Strecke habe den Pferden einen flüssigen Galopp ermöglicht und die gut erkennbaren Ober- und Unterlinien der Hindernisse einen sichern Absprung ermöglicht, lautete der einhellige Tenor. „Schon beim Abgehen der Strecke vor Beginn der Prüfung war ich rundum begeistert“, sagt Rebecca-Juana Gerken. „Dieser Eindruck hat sich während des Durchritts bestätigt.“

Dass die 21 Jahre alte Vielseitigkeitsreiterin der RFG Bargfeld-Stegen mit ihrer siebenjährigen Stute Contendra in der L-Geländeaufgabe keine Platzierung erreichte, tat der guten Laune keinen Abbruch. „Contendra ist ein von meinem Bruder Thomas selbst gezüchtetes Pferd, das bisher eher im Springparcours unterwegs war“, sagt die ehemalige Vize-Europameisterin der Junioren. „Da Contendra aber auch für die Vielseitigkeitsreiterei die nötigen Voraussetzungen mitbringt, werde ich sie nun behutsam an den Geländeritt heranführen.“

Stute Day of Glory hat sich für das Bundeschampionat qualifiziert

Auf den geplanten Start mit der sechsjährigen Stute Day of Glory verzichtete Gerken. „Sie hat die Qualifikation für das Bundeschampionat in Warendorf schon in der Tasche“, sagt sie, „deshalb habe ich sie geschont, zumal wir uns mit einem guten Auftritt in Warendorf für die Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde Anfang August im französischen Lion d’Angers empfehlen wollen.“

Beide Geländepferdeprüfungen hatten die Organisatoren aufgrund der hohen Teilnehmerzahl (58 in der A-, 43 in L-Aufgabe) in zwei Abteilungen geteilt. Sowohl in der A- als auch der L-Prüfung erzielten Anna Siemer vom RFV Hausstette mit der Stute Deike und Christin Schulz von der Reitgemeinschaft Hof Barkholz mit Hippo’s Novelle das beste Ergebnis.

Der für den RFV Böblingen startende Sven Lux – er ist gleichzeitig als Sportwart des RFV Mittelstormarn tätig – belegte sowohl in der L-Prüfung mit der Stute Icona als auch beim A-Geländeritt mit dem Wallach IQ von der Wiesharde den zweiten Rang. Nike Denker vom RFV Zarpen ging mit der Stute Mabella in der L-Klasse an den Start und erreichte in ihrer Abteilung das drittbeste Ergebnis.

Zeitweise stand das Turnier auf der Kippe

Wer das Geschehen gegenüber der Reitanlage Spiering-Lux an der Mönkenbrook gemütlich von zu Hause aus verfolgen wollte, wurde auf der Internetplattform www.equi-score.de im 30-Sekunden-Takt auf dem Laufenden gehalten. Die Fortführung der Veranstaltung stand allerdings zeitweise auf der Kippe „Ohne die vielen tatkräftigen Helfer wäre die Veranstaltung Opfer der widrigen Bedingungen geworden“, sagt der Vereinsvorsitzende Ulf Zemann. Bis kurz vor Turnierbeginn herrschte Hochbetrieb auf der Anlage: Einige Helfer sorgten mit großen Mengen Mineralgemisch für trockene Absprung- und Landezonen vor und hinter den Hindernissen, andere besserten Löcher und Unebenheiten entlang der Strecke aus.

Zemann scherzt, als er verspricht: „Kommendes Jahr werden wir es auf jeden Fall besser machen und uns einen Tag aussuchen, an dem die Sonne vom Himmel scheint.“