Grosshansdorf. Das Abendblatt stellt die Kandidaten für die Wahl zu Stormarns Sportler des Jahres vor. Heute: Udo van Stevendaal vom SV Großhansdorf
Udo van Stevendaal beschreibt sich selbst als einen Mann der Extreme. Irgendwie muss er das wohl auch sein, wenn man, wie der 48 Jahre alte Physiker, seit vielen Jahren intensiv den Triathlonsport betreibt. „Meine Fitness resultiert aus der Kunst, über einen längeren Zeitraum verletzungsfrei zu bleiben“, sagt der ehemalige Triathlon-Weltmeister der Senioren und lacht. „Das aber gelingt mir leider auch nicht immer.“
Der Ausdauerathlet vom SV Großhansdorf sammelt Medaillen und Urkunden wie am Fließband. Allein im vergangenen Jahr holte er zwei deutsche Meistertitel: Bei den in Düsseldorf ausgetragenen nationalen Triathlon-Meisterschaften über die Sprint-Distanz (750 Meter Schwimmen/20 Kilometer Radfahren/fünf Kilometer Laufen) setzte sich der in Ahrensburg lebende Ausdauerathlet souverän in seiner Altersstufe durch – mit der schnellsten Zeit aller Teilnehmer auf der Radstrecke und Rang drei in der Gesamtwertung.
„Dass ich mit den ganzen Jungspunden im Sattel noch so gut mithalten kann, hat mich sehr überrascht“, sagt van Stevendaal. Nur wenige Wochen später holte er bei den deutschen Senioren-Meisterschaften über die olympische Distanz (1500 Meter/40 Kilometer/zehn Kilometer) in Immenstadt (Bayern) wieder Gold.
Stevendaal , der erst 1995 mit dem Triathlonsport begonnen hat, blickt auf eine an Höhepunkten reich gespickte Sportlerkarriere zurück. 2010 bewältigte er den Ironman von Hawaii, einen der schwierigsten Triathlonwettkämpfe der Welt über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen.
Udo van Stevendaal begann erst 1995 mit dem Triathlonsport
Ein Jahr später in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) gewann van Stevendaal, der bis dahin noch nie Gesamtsieger eines Triathlons war, sein erstes Rennen über die olympische Distanz.
Es folgte das Jahr 2012. Im englischen Hyde Park, beim ITU-World-Triathlon-Grand-Final, bestritt er den Triathlon seines Lebens, als er sich in seiner Altersklasse M 45 den Weltmeistertitel über die olympische Distanz sicherte. Zudem war van Stevendaal auf der Lauf- und Radstrecke auch altersklassenübergreifend der Schnellste aller deutschen Teilnehmer.
„Ich bin einfach ein Bewegungs-Junkie“, gibt der Ahrensburger unumwunden zu. „Trotzdem habe ich im Urlaub mit dem Nichtstun für ein, zwei Wochen keine Probleme.“
Van Stevendaal liebt Schokolade. Er lacht, als er sagt: „Wer viel trainiert, kann sich einiges an Süßigkeiten erlauben.“ Der obligatorische Schokoladen-Weihnachtsmann, den jeder Starter beim Nikolauslauf erhält, ist aber nicht der Grund, weshalb van Stevendaal Stammgast beim Volkslauf durch den Forst Hagen ist – und auch sonst kaum ein Breitensportspektakel in der Region auslässt.
„Diese Events bestechen durch ihren familiären Charakter und sind nicht, wie viele andere Lauf-Angebote bundesweit, durch und durch kommerzialisiert“, sagt der 48-Jährige. „Zudem bieten Volksläufe Kindern und Jugendlichen den idealen Einstieg in den Ausdauersport.“ Van Stevendaal übt aber auch leise Kritik: „Eine traditionsreiche Veranstaltungen wie der Stadtlauf in Bad Oldesloe ist im vergangenen Jahr sicherlich auch aufgrund der zu erwartenden geringen Beteiligung ins Wasser gefallen“, sagt der Ausdauerathlet. „Dabei sind gerade die lokalen Spitzenläufer aufgefordert, diese oder vergleichbare Laufveranstaltungen, wie zum Beispiel den Crosslauf in Bad Oldesloe, mit ihrer Teilnahme sportlich aufzuwerten.“
Als Leser können Sie bei der Sportlerwahl mitmachen und gewinnen: Die Teilnahme ist ganz einfach. In jeder Kategorie muss ein Kandidat ausgewählt, dessen Name in Druckbuchstaben auf eine frankierte Postkarte notiert und an den Kreissportverband (KSV) Stormarn, Lübecker Straße 35, 23843 Bad Oldesloe gesendet werden. Die Teilnahme ist aber auch per E-Mail an die Adresse info@ksv-stormarn.de oder unter www.ksv-stormarn.de auf der Internetseite des Kreissportverbands möglich. Den Einsendeschluss hat der KSV auf den 31. Januar 2017 festgelegt. Jeder, der seine Vorschläge abgegeben hat, kann einen von vielen attraktiven Preisen gewinnen.