Bargfeld-Stegen. Ein Remis, das keinem hilft: Die beiden abstiegsbedrohten Stormarner Clubs trennen sich 2:2. Der SSC Hagen kassiert eine Klatsche.
Der Jubel war groß beim Bargfelder SV, als Florian Bunk in der letzten Aktion des Kellerduells mit dem SSV Pölitz mit einem Volleyschuss zum 2:2 eine Niederlage verhinderte. Endlich fühlten sich die Zuschauer mal wieder an die vergangene Saison erinnert, als die Stormarner Fußballer so viele wichtige Punkte in der Nachspielzeit gewannen und letztlich in die Verbandsliga Süd-Ost aufstiegen. Mit ein wenig Abstand aber musste das Unentschieden, so emotional es auch zustande gekommen war, nüchtern als Rückschlag bewertet werden. „Keine Frage, das hilft nicht viel“, sagte Trainer Ralf Bargmann.
Naturgemäß deutlicher im Gefühl des um Sekunden verpassten Sieges wurde der Pölitzer Coach Sascha Vogt: „Das Ergebnis ist furchtbar und unverdient. Das ist nichts, was uns auch nur ansatzweise weiterhilft.“ 50 Minuten lang hatten die Gäste 2:1 in Führung gelegen, 20 Minuten davon spielten sie in Überzahl. Viermal lief der SSV allein auf das gegnerische Tor zu und traf zweimal die Latte. „Dann darf man sich auch nicht mehr beschweren, wenn man am Ende so ein Gegentor kassiert“, haderte Vogt.
Zu allem Unglück aus Stormarner Sicht gewann der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz liegende 1. FC Phönix Lübeck sein Heimspiel knapp und distanzierte Pölitz und Bargfeld um sieben beziehungsweise zehn Zähler.
Ahrensburgs fatale zehn Minuten
Wochenlang mischte der SSC Hagen die Liga auf, nun erleben auch die Ahrensburger Wochen der Rückschläge. Nach den Niederlagen gegen den VfB Lübeck II (0:3) und Eintracht Groß Grönau (0:1) kassierte der SSC im Spitzenspiel beim NTSV Strand 08 die dritte Pleite in Folge. „Uns wurden die Grenzen aufgezeigt“, sagte Trainer Michael Schmal nach dem schmerzhaften 1:5. Vom ersten Gegentor nach 40 Sekunden erholten sich die Gäste noch und glichen nach einer Stunde durch einen Freistoß von Christopher Herklotz aus. Dann folgten die mit Abstand bittersten zehn Minuten der Spielzeit. „Das waren vier fatale individuelle Fehler“, sagte Schmal. „So ein starker Gegner bestraft das natürlich.“
Den beiden Aufstiegsfavoriten deutlich unterlegen, auf Rang vier abgerutscht, sechs Punkte Rückstand auf den starken Herbstmeister Strand 08. Sind die Aufstiegsträume an der Hagener Allee schon wieder geplatzt? „Wir warten mal ab“, sagte Schmal. „Trotz der Niederlagen bleibt es eine tolle Hinrunde mit begeisternden Spielen. Die Saison ist noch lang.“
Reinfeld ist Stormarns Nummer zwei
Mit einem 4:0 im Kreisduell mit dem SV Eichede II nutzte der SV Preußen Reinfeld die Hagener Niederlage zum Sprung auf Tabellenplatz drei. Damit ist der SVP, der vergangenen Saison noch in der Kreisliga kickte, nun hinter Schleswig-Holstein-Ligist SV Eichede die Nummer zwei im Kreis. Trainer Ronny Tetzlaff, der vergangene Woche noch die Heimschwäche seiner Schützlinge bemängelt hatte, sprach nach dem überraschend deutlichen Erfolg von der „vielleicht besten Saisonleistung“. Die Gäste erspielten sich kaum klare Torchancen. „Wir wussten, dass Eichede gefährliche Außenspieler hat. Deswegen haben wir etwas defensiver gespielt. Es war auch taktisch geprägt.“
Wenn der Aufsteiger am Nikolaustag seine letzte Partie eines berauschenden Jahres bestreitet, könnte das ein echtes Spitzenspiel werden. Am 6. Dezember ist Strand 08 zu Gast.
Eichede II bleibt nur Freude über Facklam
Eichedes Trainer Marcel Müller räumte eine „völlig verdiente Niederlage“ ein. „Wir haben es auf dem schwierigen Boden spielerisch versucht, aber einfach zu viele Fehler gemacht – und Reinfeld war eiskalt“, sagte er. Nach dem Abpfiff blieb dem Coach, dessen Hauptaufgabe darin besteht, junge Spieler an die erste Mannschaft des SVE heranzuführen, immerhin die Freude über das gelungene Debüt von Mats Facklam in der SH-Liga. Der 19-Jährige, der in seinem ersten Herrenjahr schon zehn Treffer für Müllers Mannschaft erzielt hat, schoss beide Tore zum 2:0 der Eicheder gegen den SV Henstedt-Ulzburg. Müller: „Als wir davon erfahren haben, hat sich das ganze Team gefreut.“
Tremsbütteler Sekundenschlaf
Eine Unaufmerksamkeit in der zweiten Halbzeit kostete dem VfL Tremsbüttel einen Punkt im Heimspiel gegen RW Moisling. „Die Mannschaft hat eines ihrer besten Spiele gemacht und sich allein in der ersten Halbzeit vier, fünf Großchancen erspielt, diese aber leider nicht genutzt“, sagte Trainer Flemming Nielsen nach der 0:1-Niederlage. Nach einem eigentlich harmlos in den Tremsbütteler Strafraum geschlagenen Ball kamen die Stormarner bei zwei Kopfballduellen zu spät. „Da sind wir in einen kollektiven Sekundenschlaf verfallen“, sagte Nielsen.