Oststeinbek. Die Stormarner bleiben beim 0:3 gegen den SV Warnemünde weit unter ihren Möglichkeiten. Nächstes Spiel ist beim PSV Neustrelitz.

Eine zusätzliche Trainingseinheit hat Coach Björn Domroese vom Oststeinbeker SV in dieser Woche ebenso wenig eingeplant wie ein verschärftes Konditions-Programm. Denn eigentlich sollen seine Volleyballer sich mental erholen – und die 0:3 (12:25, 25:27, 16:25)-Heimniederlage gegen den SV Warnemünde schnellstmöglich abhaken.

Durchatmen und den Kopf frei bekommen ist deshalb angesagt. „Natürlich werden wir an technischen und spielerischen Abläufen feilen, wichtig aber ist, dass jeder im Team so schnell wie möglich das Vertrauen in die eigene Stärke zurückerlangt“, sagte Domroese. Viel mehr will er seinen Spielern vor der Drittliga-Partie beim PSV Neustrelitz Team Wesenberg am kommenden Sonnabend, 7. November (18.30 Uhr, Strelitzhalle), nicht zumuten.

Eine Erklärung für die schwache Leistung gegen die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern hatte der 34 Jahre alte Coach nicht parat. „Im ersten und dritten Durchgang sind wir weit unter unseren Möglichkeiten geblieben“, sagte er in einer ersten Analyse. „Im zweiten Satz, der lange auf der Kippe stand, fehlte uns einfach die Lockerheit, um in den entscheidenden Phasen die Punkte zu machen. Warum das so war, bleibt auch für mich ein Rätsel.“

Mannschaftskapitäns Christian Schulz wird schmerzlich vermisst

Domroese hofft auf die baldige Rückkehr des am Knie verletzten Mannschaftskapitäns Christian Schulz. „Die letzten zwei Wochen konnte Christian ohne Schmerzen trainieren. Deshalb sollte er gegen Warnemünde eigentlich sein erstes Saisonspiel bestreiten“, sagte der Coach. „Aber leider klagte er einen Tag vor der Partie erneut über ein geschwollenes Knie.“

Der 33 Jahre alte ehemalige Bundesligaspieler der SVG Lüneburg ist für die Oststeinbeker Mannschaft gerade in schwierigen Phasen unersetzlich. Domroese: „Christian hat vergangene Saison unterstrichen, dass er mit seiner Erfahrung nicht nur die nötige Ruhe ins Spiel bringen, sondern als Diagonalangreifer auch für die entscheidenden Punkte sorgen kann.“

Die Begegnung beim Aufsteiger aus Neustrelitz nimmt Domroese nicht auf die leichte Schulter. Aus gutem Grund, denn sowohl beim 2:3 gegen den derzeitigen Tabellenführer TSGL Schöneiche wie auch beim 2:3 gegen Zweitliga-Absteiger KMTV Eagles verkauften die Mecklenburger sich teuer.

„Die Zuschauer in Neustrelitz stehen geschlossen wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft“, sagt Domroese. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Was uns hoffentlich ebenfalls nach vorne peitschen wird.“

Seit Wochen bis in die Zehenspitzen motiviert ist Johannes Begemann. Er sorgte im Spiel gegen Warnemünde für die wenigen erfreulichen Momente. „Johannes gibt in jeder Trainingseinheit einhundert Prozent“, sagte Domroese, „mittlerweile gelingt es ihm, diesen Elan auch aufs Spiel zu übertragen.“

Johannes Begemann hat sich beim Oststeinbeker SV weiter entwickelt.

Der 1,84 Meter große Außenangreifer spielte drei Jahre für den VC Olympia Hamburg in der Regionalliga, ehe er zum OSV in die dritthöchste Spielklasse wechselte. Die Ausbildung beim Nachwuchsprojekt des Deutschen Volleyball-Verbandes scheint sich auszuzahlen.

„Beim Oststeinbeker SV wollte ich mich sportlich und persönlich weiter entwickeln“, sagte der 21-Jährige, „scheinbar ist mir dieses in letzter Zeit auch ganz gut gelungen.“ Von Domroese, der in früheren Jahren selbst als Außenangreifer in der Bundesliga auf Punktejagd ging, erhofft Begemann sich weiterhin den einen oder anderen nützlichen Tipp. Die Niederlage gegen Warnemünde beschäftigte den 21-Jährigen noch Stunden nach dem Spielende.

„Wir sind eine Mannschaft, die in der Dritten Liga permanent am Limit spielen muss“, sagte Begemann. „Wenn wir nur 80 Prozent unseres Leistungsvermögens abrufen, geraten wir schnell in Schwierigkeiten.“

Die Partie gegen Neustrelitz kommt für ihn gerade zur rechten Zeit. „Eine längere Spielpause wäre sicherlich schlecht für die Moral der Mannschaft“, sagt Begemann. „So können wir alles daran setzen, an unsere Leistung gegen die Eagles aus Kiel oder den Niendorfer TSV anzuknüpfen.“ Beide Begegnungen gewannen die Stormarner mit 3:0.