Steinburg. Die Stormarner zeigten den Gästen ihre Grenzen auf – und stürzten sie vom Thron der Schleswig-Holstein-Liga. Eigentor durch Maltzahn.

In einem spannenden und phasenweise hochklassigen Topspiel der Schleswig-Holstein-Liga haben die Fußballer des SV Eichede dem TSB Flensburg ein 1:1 (1:1) abgerungen. Am Ende freute sich der gestürzte Spitzenreiter aus der Fördestadt über den Punkt, während der Tabellenvierte zwar mit seiner Leistung zufrieden sein durfte, aber auch einer verpassten Möglichkeit hinterhertrauerte. „Wir haben den Gegner an seine Grenzen geführt“, sagte Trainer Oliver Zapel.

„Eichede hat stark gespielt und Druck gemacht. Wir können mit dem Punkt gut leben“, lobte auch Flensburgs André Kossowski, für den die Partie die erste Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte bedeutete. Von 2010 bis 2015 hatte der kampfstarke Außenbahnspieler in Eichede gespielt, ehe er für sein Studium nach Flensburg zog und sich dem TSB anschloss. In der ersten Halbzeit bekam Kossowski es auf seiner Seite gleich mit Nico Fischer zu tun. „Er war in Eichede immer meine Bezugsperson, das war dann schon etwas seltsam“, sagte der 25-Jährige, der sich in der Halbzeitpause in alter Gewohnheit sogar kurz verlaufen hatte. „Ich musste umdrehen, wäre fast in die falsche Kabine gegangen“, sagte er. In seinem ersten Spiel nach wochenlanger Verletzungspause zeigte Kossowski eine unauffällige Leistung.

Petrik Krajinovic bringt Eichede in Führung

Zunächst hatte Eichedes Trainer dem Tabellenführer eine Denkaufgabe serviert, indem er den hochgewachsenen Defensivspieler Gerrit Schubring als Mittelstürmer aufbot. Nach einer knappen Viertelstunde beorderte Zapel den 22-Jährigen zwar wieder ins Abwehrzentrum, doch die Flensburger, die in dieser Saison noch kein Auswärtsspiel verloren haben, hatten auch nach der Anfangsphase, in der Petrik Krajinovic nach einer Ecke von Ian Prescott Claus Eichede in Führung brachte (19. Minute), ihre Probleme mit den Stormarnern. Erst ein Eigentor durch Torge Maltzahn (37.) sorgte für den überraschenden Ausgleich. Nur zwei Minuten später hätte Maltzahn seinen Fehler um ein Haar wieder gut gemacht. Sein Gewaltschuss streifte die Latte.

314 Zuschauer im Ernst-Wagener-Stadion sahen eine tempo- und abwechslungsreiche erste Hälfte und einen weniger spektakulären zweiten Durchgang. Eichede suchte mit langen Ballstafetten die Lücke, erspielte sich aber keine klare Torchance mehr und agierte bei aussichtsreichen Standardsituation unkonzentriert. Die Gäste waren mit dem Unentschieden sichtlich zufrieden und tauchten kaum einmal in der gegnerischen Hälfte auf. Den Punkt verteidigte der Turn-und Sportbund erfolgreich, die Tabellenführung verlor der Aufsteiger an Eutin 08.

Standardsituationen werden im Herbst wichtiger

Standardsituationen dürften in Eichede in den nächsten Wochen beherrschendes Thema und wesentlicher Trainingsinhalt sein. Wenn das Wetter schlechter und die Rasenplätze tiefer werden, setzt Zapel vermehrt auf Freistöße und Ecken und kopfballstarke Spieler wie eben Gerrit Schubring. Vergangene Saison fand phasenweise kaum ein Gegner ein Mittel gegen die Eicheder Kopfballstärke nach Freistoßflanken. Gegen Flensburg setzten Zapels Schützlinge die Vorgaben nur bedingt um. Zunächst bedienten Marco Schubring mit einer Freistoßflanke (12.) und eben Claus in der 19. Minute jeweils Innenverteidiger Krajinovic mustergültig. Danach fehlte es an Präzision. „Abgesehen davon kann ich der Mannschaft aber überhaupt keinen Vorwurf machen“, so Zapel.

SV Eichede: Thomä – Fischer, Krajinovic, Maltzahn (65. Lechler), E. Monteiro – Bojarinow, Mokhlis – Oldag (72. Janelt), M. Schubring, Claus – G. Schubring.