Oststeinbek. Volleyballfrauen des Oststeinbeker SV gewinnen überraschend deutlich mit 3:0 gegen VC Parchim. Zuspielerin Marie Fleischmann gelingt überzeugendes Debüt.

Als Jörg Förster in der Walter-Ruckert-Halle eintraf, hatten seine Volleyballfrauen vom Oststeinbeker SV sich gegen den VC Parchim sich bereits einen komfortablen Vorsprung erarbeitet. Die Anwesenheit ihres neuen Trainers schien die Stormarnerinnen weiter zu beflügeln, denn am Ende feierten sie beim 3:0 (25:18, 25:21, 25:18) gegen die Brandenburgerinnen nicht nur einen mühelosen, sondern auch einen glanzvollen Saisonstart in die Regionalliga Nord.

„Über weite Phasen bin ich sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft“, sagte Förster, „obwohl einige Probleme in der Abstimmung nicht zu übersehen waren.“ Für sein spätes Erscheinen gab der 49-Jährige einen triftigen Grund an: „Mein zehnjähriger Sohn Maximilian wurde heute mit seiner Inline-Skaterhockeymannschaft der Bergedorf Lizards am letzten Spieltag Deutscher Meister“, erzählte Förster stolz. „Es ist nicht immer einfach, den Spagat zwischen den sportlichen Aktivitäten der Kinder und denen der Eltern zu schaffen.“

Jörg Förster ist neuer Trainer der „Ostbek Cowgirls“

Der mit seiner Familie in Glinde lebende Volleyballtrainer arbeitete vier Jahre an der Freien Universität Berlin, ehe er vor Kurzem seinen neuen Job als Geschäftsführer des Hochschulsports Hamburg in der Hansestadt antrat – und die „Ostbek Cowgirls“ übernahm. „In der Mannschaft steckt unglaublich viel Potenzial“, sagte Förster, „darüber hinaus ist der Oststeinbeker SV ein Verein mit hervorragenden Rahmenbedingungen.“

Oststeinbeks Coach will nun zügig eine Stammformation finden. „Mittelfristig soll die Mannschaft aber jederzeit in der Lage sein, auch ohne ihre Leistungsträgerinnen Volleyball auf hohem Niveau zu spielen“, sagte Förster. Deshalb habe er gleich zu Saisonbeginn auf der wichtigen Zuspieler-Position rotiert und Neuzugang Marie Fleischmann aufgeboten. „Marie hat ihre Sache bis zur Auswechslung sehr ordentlich gemacht“, sagte Oststeinbeks Trainer. Als im dritten Satz bei der 21-Jährigen Kraft und Konzentration nachließ, erhielt Wiebke Böttcher, Oststeinbeks etatmäßige Ballverteilerin, ihre Chance.

Stormarnerinnen glänzen mit dynamischem Aufschlagsspiel

Fleischmann war bei der Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung durch „Aushilfscoach“ Björn Domroese, der eigentlich die Drittligamänner trainiert, eine halbe Stunde vor Spielbeginn überrascht. „Ehrlich gesagt hatte ich damit überhaupt nicht gerechnet, was mich schon ein wenig nervös gemacht hat“, sagte die Betriebsingenieurin direkt im Anschluss an ihr Debüt in der vierthöchsten Spielklasse.

Mit oder ohne Fleischmann – Den Stormarnerinnen gelang es von der ersten Minute an, die Gäste aus Brandenburg mit ihrem dynamischen Aufschlagsspiel gehörig unter Druck zu setzen, was wiederum bei Parchim die Eigenfehlerquote in die Höhe trieb.

„Auch wenn wir heute leichtes Spiel gehabt haben, gegen stärkere Mannschaften dürfen wir uns Phasen wie im dritten Durchgang, als nach einer 13:5-Führung Parchim sechs Punkte in Folge gelang, nicht leisten“, sagte OSV-Mannschaftsführerin Anne Domroese. „Gegen Teams wie den SV Warnemünde oder WiWa Hamburg kann das leicht ins Auge gehen.“